Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)
per E-Mail. Ich habe un terwegs einen Online-Zugang. Ich möchte wissen, was die be iden verbindet und wieso Tang so an ihnen interessiert ist.«
Durch die offene Tür erblickte er Pau Wen, der durch den Hof in seine Richtung schlenderte.
»Ich muss jetzt Schluss machen.«
Er beendete das Gespräch und steckte das Handy weg.
Der ältere Mann betrat den Raum und fragte: »Haben Sie noch einen Blick auf meine Schätze genossen?«
»Ich interessiere mich mehr für die Lampe.«
Pau hatte das Objekt nach ihrer Ankunft einem seiner Männer gegeben. »Leider wurde sie durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen, und die Flüssigkeit, die sich darin befand, ist verbrannt.«
»Ich möchte sie mit nach China nehmen.«
»Natürlich, Herr Minister. Sie können sie haben. Ich bitte Sie nur, sie von Karl Tang fernzuhalten. Außerdem habe ich eine verstörende Nachricht.«
Ni wartete.
»Tang hat vor ein paar Stunden eine Internetkonferenz mit Mitgliedern der Ba abgehalten. Es soll eine bedeutende Versammlung gewesen sein. Sie bereiten sich auf den entscheidenden Angriff vor.«
Ni beschloss, dass er genug davon hatte, den Worten dieses Mannes blind zu vertrauen. »Wo befindet sich Tang?«
Pau musterte ihn neugierig. »Eine Prüfung, Herr Minister? U m zu sehen, ob ich weiß, wovon ich spreche?« Der alte Ma nn hielt inne. »Schon gut. Ich verstehe Ihre Skepsis. Allerdings hatte ich nach dem Vorfall im Museum gehofft, dass wir Fortschritte machen. Aber es ist gut, vorsichtig zu sein. So leben Sie jedenfalls länger.«
»Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
»Er befindet sich bei einer Ölförderstätte im nördlichen Gansu.«
Genau das hatte auch Nis Berater ihm berichtet.
»Habe ich bestanden?«
»Welcher entscheidende Angriff hat begonnen?«
Pau lächelte, zufrieden damit, dass er recht gehabt hatte. »Nach einer jahrzehntelangen, selbst auferlegten Ruhephase ist die Ba jetzt wieder aktiv.«
»Ich fliege nach Hause.«
Pau nickte. »Die Lampe ist verpackt und liegt bereit.«
»Und Sie haben noch immer keine Ahnung, welche Bedeutung sie hat?«
Pau schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass Minister Tang und diese Cassiopeia Vitt sie beide haben wollten. Außen sind Schriftzeichen eingraviert. Vielleicht sind die entscheidend. Sie haben gewiss Experten, die sie entziffern können.«
Die hatte er in der Tat, aber dieser alte Mann log, und Ni wusste es. Nun denn. In China erwartete ihn ein Krieg, und er verschwendete hier nur seine Zeit. Aber eines musste er noch wissen. »Was ist im Museum geschehen?«
»Drei Leichen wurden nach draußen gebracht. Vermutlich gehört mein Bruder zu ihnen. Miss Vitt und zwei Männer wurden von der Polizei festgehalten.«
»Und was geschieht jetzt?«
»Für Sie, Herr Minister? Nichts. Für mich bedeutet das, dass Cassiopeia Vitt hierher zurückkommen wird.«
»Woher wissen Sie das?«
»Jahrelange Erfahrung.«
Ni hatte die Schulmeisterei dieses Mannes satt, denn er wusste jetzt, dass sich hinter dem schlichten Gesicht und den klugen Worten ein eiskalter, berechnender Verstand verbarg. Pau war ein Exilant, der sich offensichtlich erneut in die chinesische Politik einmischte. Aber der alte Mann befand sich in Belgien, weit weg vom Ort des Kampfs. Er war außen vor. Doch eines machte Ni neugierig. »Was machen Sie, wenn Vitt wiederkommt?«
»Vielleicht sollten Sie das besser gar nicht wissen, Herr Minister.«
Ni war derselben Meinung.
Vielleicht war das wirklich besser.
35
Malone rieb sich die Handgelenke, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. Die Polizei hatte ihn zu straff gefesselt. Vielleicht waren die Beamten sauer wegen des Museums und hielten ihn für den Schuldigen? Aber sie irrten sich. Der Schuldige stand ein paar Schritte entfernt neben seinem neuen Gönner.
»Sie hatten mir doch gesagt, dass Sie für Karl Tang und die Chinesen arbeiten«, bemerkte Cassiopeia, an Tomas gewandt.
»Das stimmt auch. Aber ich bin wegen der Russen hier.«
Malone schüttelte den Kopf. »Genau wie in Zentralasien. Erst arbeitet er für uns, dann für sie, dann wieder für uns, dann wieder für sie. Zum Teufel, ich kapiere nicht, wie Sie da den Überblick behalten.«
»Ich bin eben ein Mann mit Talenten«, sagte Viktor Tomas und fügte mit einem Lächeln hinzu: »Ich habe sogar schon für sie gearbeitet.« Damit deutete er auf Stephanie.
Stephanie zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn ein paar Mal freiberuflich engagiert. Sag, was du willst, er leistet gute
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