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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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»Er hat eine Dschunke gesegelt. Als Kind bin ich immer mit ihm hinausgefahren.«
    Vielleicht fünfzig oder mehr dieser charakteristischen Schi ffe lagen in der Bucht.
    »Das Baumwollsegel wird in eine Flüssigkeit getaucht, die aus einer der Yamswurzel ähnlichen Pflanze gewonnen wird«, erzählte Pau. »Daher kommt die braunrote Farbe. Außerdem verhindert sie Fäulnis und Schimmel. Als Junge hatte ich die Aufgabe, mich um die Segel zu kümmern.« Pau bemühte sich nicht, einen sehnsuchtsvollen Tonfall zu verbergen. »Ich habe das Wasser geliebt. Ich erinnere mich noch, wie ich die groben Tuchstücke zusammengenäht habe, immer eine Naht nach der anderen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Malone.
    »Sind Sie immer so direkt?«
    »Beantworten Sie eine Frage eigentlich auch einmal?«
    Pau lächelte. »Nur wenn ich möchte.«
    Cassiopeia nahm drei Taschen vom Kai. Sie hatte sich vorhin bereiterklärt, Essen und Trinken einzukaufen, und Ivan hatte ihr mehrere hundert vietnamesische Dong ausgehändigt.
    »Limo, Cola und Brot«, sagte sie. »Etwas anderes war so früh am Morgen nicht zu bekommen. In einer Stunde öffnet da hinten, am anderen Ende des Kais, ein Café.«
    Ein kleines Dorf schmiegte sich an den schmalen Strand – eine Versammlung niedriger, pastellfarbener Häuser, deren Dächer still dalagen. Aus mehreren Schornsteinen stiegen dünne Rauchfahnen auf.
    Malone nahm eine Pepsi entgegen und sagte zu Ivan: »Schauen wir mal, ob wenigstens Sie eine Frage beantworten können. Was genau werden wir tun?«
    »Zeit zu Zeit wir schleichen uns nach China rein. Sie haben Küstenradar, aber Felsen und Berge bieten Schutz.«
    »Wir werden auf einer Dschunke nach China segeln?«
    Ivan schüttelte den Kopf. »Heute nicht.«
    Malone hatte Stephanie noch um drei weitere Berichte gebeten und diese erhalten. Der eine befasste sich mit Karl Tang, Chinas Erstem Vizepräsidenten und Vize-Generalsekretär der Partei. Tang stammte aus einfachen Verhältnissen, hatte Geologie studiert und war in der Kommunistischen Partei stetig aufgestiegen, bis er jetzt nur noch einen Schritt von der Spitze des Machtapparats entfernt war. In Chinas kompliziertem politischem System war die Kommunistische Partei eng mit der Regierung verbandelt. Jede Schlüsselposition der Regierung wurde von einem Parteifunktionär besetzt. Das erklärte, warum der Präsident gleichzeitig der Generalsekretär der Partei war. Ohne Zustimmung der Partei wurde niemand in irgendeine Position gewählt, was bedeutete, dass Karl Tang ein äußerst mächtiger Mann war. Und doch wollte er so dringend eine Öllampe aus einem antiken Grab in seinen Besitz bringen, dass er dafür einen vierjährigen Jungen entführte?
    Ni Yong wirkte wie das genaue Gegenteil von Tang. So war es schon mit seinem Namen, da er die traditionelle Form verwendete und den Familiennamen voranstellte. Er war in der Provinz Sichuan in einem Dorf aufgewachsen, wo beinahe jede Familie Ni hieß. Er hatte zwei Jahrzehnte im Militär gedient und war hoch aufgestiegen. Als die Panzer im Juni 1989 auf den Tiananmen-Platz rollten, war er dort gewesen. Im Westen hielt man ihn für gemäßigt, vielleicht sogar für liberal, aber dort war man schon oft auf chinesische Amtsträger hereingefallen, die etwas ganz anderes taten, als sie sagten. Nis Führung der Zentralen Disziplinarkommission wurde allgemein mit Bewunderung betrachtet, da sie sich erfrischend vom üblichen Pekinger Schlendrian unterschied. Man hegte die Hoffnung, dass Ni Yong vielleicht ein asiatischer Staatsmann von neuem Schlag werden würde.
    Der letzte Bericht befasste sich mit Viktor Tomas.
    Abgesehen von ihrem direkten Kontakt wusste Malone wenig über den Mann. Vor einem Jahr in Zentralasien waren sie sich nur kurz begegnet. Tomas hatte früher für die kroatischen Sicherheitskräfte gearbeitet. Da er nicht wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden wollte, hatte er die Seiten gewechselt und dem amerikanischen Geheimdienst als freier Agent zugearbeitet. Als man im Vorjahr erfahren hatte, dass es Tomas gelungen war, das Vertrauen der Präsidentin der Zentralasiatischen Föderation zu erlangen, hatte man Druck auf ihn ausgeübt, um seine Kooperation zu erzwingen. Vorhin im Flugzeug, als die anderen schliefen, hatte Malone Stephanie gefragt: »Ist er Bosnier?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sein Vater war Amerikaner. Er ist teilweise in Bosnien aufgewachsen, zum Teil aber auch in Kalifornien.«
    Das erklärte, warum er keinen europäischen

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