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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Uhr.
    »Wir müssen Ruhe bewahren«, sagte Hartmann. »Also, genügt euch das? Sind wir noch zusammen oder nicht?«
    Mai Juhl sprach als Erste.
    »Und da kommt nichts mehr nach, sagst du?«
    »Nein, nichts mehr.«
    Sie warf Holck einen Blick zu.
    »Dann bin ich dabei.«
    »Was anderes bleibt uns auch nicht übrig«, sagte Holck. »Wenn die Allianz zerbricht, sind wir alle erledigt.«
    Er stand auf, sah Hartmann verdrossen an.
    »Du hast uns in diese Bredouille gebracht, Troels. Du kannst uns auch wieder rausholen. Zeig Flagge, sprich mit der Presse. Es bringt nichts, wenn du dich hinter Rie versteckst. Es ist dein Problem. Schaff’s aus der Welt, oder es schafft uns.«
    Weber sah ihnen nach.
    »Und? Sind sie noch dabei?«
    »Ja. Hast du was rausgefunden?«
    »Wir drei sind die Einzigen, die als Benutzer des Computers in der Wohnung angemeldet sind. Du, ich und Rie. Wer könnte dein Passwort denn sonst noch kennen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht hast du mal vergessen, dich auszuloggen.«
    »Das glaub ich nicht. Irgendjemand schnüffelt hier herum. Hör dich weiter um. Such weiter.«
    »Leicht gesagt. Das sind Leute, denen wir vertrauen. Oder es zumindest sollten.«
    Hartmann betrachtete Weber. Ein Mann, den er seit über zwanzig Jahren kannte. Ein einsamer Junggeselle, der klaglos sein Insulin mit sich führte, die Hilfsarbeiten machte, die Schufterei. Die Drecksarbeit, wenn nötig.
    »Es tut mir leid, Morten.«
    »Was?«
    »Dass ich nicht auf dich gehört habe.«
    Weber lachte.
    »Das war gestern! Das hier ist Politik. Das Heute und das Morgen. Was anderes existiert nicht.«
    »Kriegst du das hin?«
    »Ich versuch’s.«
    Skovgaard kam, ihren Mantel über dem Arm.
    »Lund will nochmal mit dir sprechen«, sagte sie.
    »Nein …«
    »Die Anwältin sagt, du musst da hin. Geh zum Seiteneingang raus. Ich hab einen Privatwagen besorgt.«
    Sie sah ihm in die Augen.
    »Die bringen dich in die Wohnung in der Store Kongensgade.« Sie gab ihm seine Handschuhe. »Lund will dir dort ein paar Fragen stellen.«
    Anton und Emil in ihren Winterjacken. Pernille vergewisserte sich, dass sie alles für die Schule eingepackt hatten. Im Büro saß Theis Birk Larsen in seiner roten Latzhose und der schwarzen Mütze. Hatte mit der Bank telefoniert, ruhig, bemüht, alles genau zu durchdenken. Das Gewitter, das sich am Abend zuvor über ihnen zusammengebraut hatte, war nicht losgebrochen. Sie hatten im selben Bett gelegen, ohne sich zu berühren. Hatten kaum geschlafen. Mitten in der Nacht war Emil weinend hereingekommen. Anton hatte zum ersten Mal seit Monaten wieder ins Bett gemacht. Das Gewitter hatte sich nicht verzogen. Es wartete ab.
    »Vielleicht räumt uns die Bank noch einen Überziehungsrahmen von hunderttausend ein«, sagte Birk Larsen, als sie hereinkam. »Damit können wir diesen Monat die Handwerker bezahlen und das Haus verkaufen.«
    Ein einziger Monat. Er zündete sich eine Zigarette an und schaute zu, wie sich der Rauch zu der schmutzigen Decke emporkräuselte.
    »Hast du Emils Mütze gesehen?«, fragte Pernille.
    Er schloss die Augen.
    »Liegt sie nicht auf dem Bord? Wo sie immer liegt?«
    »Dann würde ich doch nicht fragen, oder?«
    Er drückte die Zigarette aus.
    »Okay. Ich such sie.«
    Als er weg war, ging sie im Büro herum und sah sich die Kontoauszüge an. Fragte sich, was sie noch alles nicht wusste. Er hatte eine Zeitung gekauft. Das Gesicht des Politikers sah sie von der Titelseite an. Man hatte ihn nicht verhaftet. Nur vernommen und dann wieder gehen lassen.
    »Mama?«, rief einer der Jungen.
    Anton kam ins Büro gerannt.
    »Da will dich jemand sprechen.«
    Ein hochgewachsener Mann um die dreißig stand in der Garageneinfahrt. Dunkler Designeranorak. Breites Lächeln.
    »Ich würde gern mit Theis Birk Larsen sprechen«, sagte er.
    »Wenn’s um einen Umzug geht – mein Mann kommt gleich.«
    »Pernille?«
    Er wartete die Antwort nicht ab.
    »Mein Name ist Kim Hogsted.« Er holte eine Visitenkarte hervor. »Ich bin Fernsehjournalist. Ich hab schon ein paarmal versucht anzurufen.«
    Er hielt ihr die Karte hin. Sie nahm sie.
    »Ich weiß, dass Sie nicht mit Leuten wie mir sprechen möchten.«
    »Stimmt.«
    »Ich berichte über Kriminalfälle.« Er machte einen seriösen Eindruck. »So eine Pannenserie hab ich bei der Polizei noch nie erlebt. Das muss schrecklich für Sie sein. Ich kann mir das gar nicht vorstellen.«
    »Nein«, sagte sie. »Das können Sie nicht.«
    »Jetzt ist auch noch ein Politiker in

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