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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Politik?«
    »Nein.«
    »Vielleicht zu jemandem im Rathaus?«, schaltete sich Meyer ein.
    Als keine Antwort kam, stand er mit finsterer Miene auf, ging nach hinten, telefonierte.
    »Hatte sie einen Freund?«
    »Im Moment nicht.«
    »Wie ist sie gestorben?«, fragte Pernille.
    »Das wissen wir noch nicht.«
    »Hat sie gelitten?«
    Lund zögerte, dann sagte sie: »Wir wissen nicht, was passiert ist. Wir versuchen es herauszufinden. Sie haben seit Freitag nicht mehr mit ihr gesprochen? Keine Anrufe? Kein Kontakt? Irgendetwas, was nicht normal war?«
    Zusammengekniffene Augen, ein bitterer, düsterer Blick, als er knurrte: »Normal?«
    »Etwas Unerwartetes. Das kann so gut wie alles sein. Irgendeine Kleinigkeit.«
    »Ich war sauer auf sie«, sagte Pernille. »Ist das normal? Sie hat so einen Krach gemacht. Ich hab sie angeschrien, weil sie mit den Jungs in der Wohnung rumgerannt ist.«
    Sie sah Lund an.
    »Ich musste doch die Abrechnung machen. Ich …«
    Birk Larsen legte den Arm um sie.
    »Dabei wollte sie nur mit ihnen spielen. Nur …«
    Neue Tränen. Pernille zitterte in seinem Arm.
    »Nur was?«
    »Nur spielen.«
    »Ich lasse Sie jetzt nach Hause bringen«, sagte Lund. »Wir müssen Nannas Zimmer versiegeln. Es ist wichtig, dass niemand hineingeht.«
    Lund und Meyer brachten sie zum Eingang, wo die Polizisten mit dem Wagen warteten.
    »Wenn Ihnen noch etwas einfällt …« Lund gab Birk Larsen ihre Karte.
    Der vierschrötige Vater warf einen Blick darauf.
    »Was wissen Sie?«
    »Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen.«
    »Aber Sie finden ihn?«
    »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.«
    Birk Larsen rührte sich nicht. Ein grimmiger, harter Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er seine Frage langsamer wiederholte: »Aber Sie finden ihn?«
    »Ja«, versetzte Meyer gereizt. »Wir finden ihn.«
    Der Vater starrte ihn an und ging dann zum Auto. Lund sah ihnen nach.
    »Sie haben gerade ihre Tochter verloren. Und du brüllst sie an?«
    »Ich hab nicht gebrüllt …«
    »Das klang aber wie …«
    »Brüllen geht so!«
    Seine Stimme war so laut, dass der Pathologe den Kopf um die Ecke streckte.
    »Ich hab nicht gebrüllt«, wiederholte Meyer leiser.
    Seine freudlosen, wachsamen Augen sahen sie durchdringend an.
    »Er hasst uns, Lund. Das hast du doch gesehen.«
    »Wir sind die Polizei. Viele hassen uns.«
    »Muss er das gerade jetzt zeigen?«
    Halb drei Uhr morgens. Hartmann war da, als sie ins Rathaus kamen. Rie Skovgaard, die clevere, attraktive Frau, die sie in der Schule gesehen hatten, saß links von ihm. Hartmanns unbeholfener, nervöser Wahlkampfmanager, ein Mann in den Vierzigern, rechts.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte Lund.
    »Sind wir gar nicht«, antwortete Hartmann. »Wir sind gleich hiergeblieben. Die Wahlen stehen an, da arbeiten wir bis in die Nacht. Haben Sie das Mädchen gefunden?«
    »Ja.« Meyer fixierte den Politiker in seinem blauen Hemd und der blauen Hose. »In einem Auto, das Sie gemietet haben.«
    Lund schrieb die Nummer auf, legte den Zettel auf den Tisch.
    »Wer ist zuletzt damit gefahren?«
    Hartmann saß steif auf seinem Stuhl.
    »In einem von unseren Autos?«
    Meyer schob den Zettel näher zu ihm hin.
    »Wie gesagt. Können wir jetzt bitte in die Gänge kommen?«
    »Ich seh nach«, sagte Morten Weber. »Aber das dauert einen Moment.«
    »Wieso?«, wollte Meyer wissen.
    »Wir haben viele Wagen. Und dreißig Fahrer. Es ist mitten in der Nacht, aber ein paar Leute sind noch da. Ich muss telefonieren.«
    Er stand auf und entfernte sich mit seinem Handy.
    »Wofür werden die Autos benutzt?«, fragte Lund.
    »Wir transportieren damit Wahlkampfmaterial«, sagte Skovgaard. »Hängen Plakate auf und so was.«
    »Wann haben Sie einen Wagen zu dem Gymnasium in Frederiksholm geschickt?«
    »Am Freitag, glaube ich.«
    Meyer legte die Hände auf den Tisch und beugte sich vor. »Glauben hilft uns nicht weiter«, sagte er. »Das Mädchen ist tot. Wir müssen wissen …«
    »Wir haben nichts zu verbergen«, schaltete sich Hartmann ein. »Wir möchten Ihnen helfen. Es ist bald drei Uhr morgens. Wir können keine Antworten aus dem Hut zaubern.«
    »Stand Nanna Birk Larsen in irgendeiner Verbindung zu Ihrer politischen Arbeit?«
    »Nein«, antwortete Skovgaard. »Sie steht auf keiner unserer Listen.«
    »Das ging ja schnell«, sagte Meyer.
    »Sie wollten’s doch schnell.«
    Weber kam zurück.
    »Der Wahlkampfsekretär ist im Moment in Oslo.«
    »Zum Teufel mit Oslo!«, rief Meyer. »Wir

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