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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Brillengläsern, schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich dich noch einmal bei einem deiner miesen Spielchen erwische …« Hartmann trat näher an ihn heran, senkte die Stimme zu einem rauhen, eindringlichen Flüstern. »Dann bring ich dich vor Gericht. Hast du verstanden?«
    »Kein Wort«, antwortete Bremer. »Wovon zum Teufel redest du?«
    »Okay.« Hartmann wandte sich zum Gehen. »Du hast’s gehört.«
    »Troels! Komm zurück!«
    Bremer ging ihm nach und sah ihm ins Gesicht.
    »Ich konnte dich immer gut leiden, Troels. Schon damals, als du hier noch neu warst und dich mit deiner ersten Rede abgemüht hast. Heute …«
    Hartmann versuchte ihn einzuschätzen, herauszufinden, was ehrlich gemeint war und was Theater, doch vergeblich.
    »Heute hast du mir eine Niederlage beigebracht. Das kommt nicht oft vor. Und wenn … dann gefällt es mir nicht. Und es gefällt mir auch nicht, wenn du mir in einem Anfall von Paranoia Dinge vorwirfst, von denen ich keine Ahnung habe.«
    Hartmann versuchte, nicht wie ein gescholtener Schuljunge dazustehen. Bremer rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
    »Wenn ich dich fertigmachen wollte, dann hätte ich das längst getan, meinst du nicht?«
    Er klopfte Hartmann auf die Schulter.
    »Denk drüber nach.« Sein Lächeln verschwand, und seine Miene verdüsterte sich. »Jetzt hast du mir die Laune verdorben, Troels. Ich geh nach Hause. Hoffentlich fühlst du dich schuldig.«
    Bremer sah ihn an.
    »Schuldig. Ja. Das trifft es.«
    Sie ließen Schandorff und Hald laufen. Lisa unterschrieb ihre Aussage, und Lund sorgte dafür, dass sie nach Hause gefahren wurde. Auf dem Weg zur Tür fragte sie noch einmal: »Und du weißt wirklich nicht, wen sie an dem Abend treffen wollte?«
    Das Mädchen wirkte erschöpft. Erleichtert auch. Das Geheimnis hatte sie belastet.
    »Nanna war gut drauf. Das hat man gesehen. Als ob sie sich auf was freut. Was Besonderes.«
    Nachdem sie gegangen war, marschierte Meyer herein und wedelte mit irgendwelchen Papieren.
    »Ich belange sie wegen Falschaussage. Behinderung der Polizeiarbeit.«
    »Ist es das wert?«
    »Warum hast du nicht angerufen, Lund? Warum hast du kein Wort gesagt? Ich komm mir vor wie ein Idiot.«
    Sie hielt ihr Handy hoch.
    »Kein Empfang in dem Keller. Ich hab’s versucht.«
    »Hast du nicht.«
    Er hörte sich an wie die bockigen Jugendlichen.
    »Du lebst in deiner eigenen kleinen Welt. In Lundland. Außer dir ist da niemand.«
    »Okay. Es tut mir leid.«
    »Und ich darf nicht rauchen. Oder essen oder Verdächtige anschreien.«
    »Keine Sorge. Bald bin ich weg.«
    Die Zigarettenpackung kam zum Vorschein. Er fuchtelte mit einer Zigarette herum, zündete sie an, blies Lund den Rauch ins Gesicht.
    Sie seufzte.
    »Und was haben wir jetzt?«, knurrte er. »Überhaupt nichts.«
    »Stimmt nicht.«
    »Machst du Witze?«
    Ihre Stimme hob sich. Es musste an der Zigarette liegen. Sie lechzte danach, eine zu rauchen.
    »Wir haben eine ganze Menge. Wenn du nur mal zuhören würdest.«
    Er verschränkte die Arme. »Ich höre.«
    Fünf Minuten später mit Buchard, mopsgesichtig, ernst. Sie ging die Unterlagen durch, die Fotos, die sie zusammengestellt hatte, geduldig, eines nach dem anderen.
    »Wir wissen einiges über den Täter. Wir wissen, dass er sie mit Äther betäubt hat. Er hat sie gefangen gehalten und fünfzehn bis zwanzig Stunden lang missbraucht. Danach …«
    Weitere Aufnahmen der Leiche. Arme, Hände, Füße, Schenkel.
    »… hat er sie gewaschen. Ihr die Nägel geschnitten. Dann hat er sie in den Wald gefahren. Er wusste, dass ihn dort niemand stören würde.«
    Bilder von dem Weg durch den Pfingstwald. Haare an den toten Bäumen.
    »Er hat mit ihr gespielt. Er hat sie laufenlassen und wieder eingefangen. Vielleicht …« Sie hatte schon eine Weile darüber nachgedacht. »Vielleicht mehr als einmal.«
    »Ein Versteckspiel«, sagte Meyer und zog an seiner Zigarette.
    »In Nannas Schrank haben wir ein Paar Designerstiefel gefunden«, fuhr Lund fort. »Die Eltern hatten sie noch nie gesehen.«
    Sie zeigte das Foto: schwarzes Leder und glitzerndes Metall.
    »Die hätte sich Nanna selbst nie leisten können. Zu teuer. Und die Halskette …«
    Das schwarze Herz an der billigen Goldkette.
    »Wir wissen immer noch nicht, woher die stammt. Vielleicht ein Geschenk von dem, der ihr auch die Stiefel gekauft hat. Allerdings ist sie billig. Und alt.«
    Lund legte das Foto von Nanna und Lisa bei der Halloween-Party auf den Tisch. Lisa, betrunken, wie es schien, ein

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