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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Cornelius. »Habt Ihr Beweise dafür?«
    »Die habe ich«, sagte Eden und sah Tania mitfühlend an. »Es war nicht dein sterblicher Vater, der die Krankheit ins Elfenreich brachte, Tania.« Sie zeigte auf die schreckliche Szene im Spiegel vor ihnen. »Was ihr hier seht, ist das Dorf Karkenmowr. Es liegt jenseits des Flusses Dwan im Norden von Minnith Bannwg. Die Seuche wütet seit Tagen in diesem Ort und in anderen Dörfern im Norden des Landes. Auch im Westen und Osten sind viele erkrankt.« Eden schnippte mit den Fingern und das Bild verschwand.
    »Das ist keine Krankheit der Sterblichen«, fuhr sie fort. »Die Seuche hat sich in wenigen Tagen über das ganze Land verbreitet.« Ihre Augen funkelten wie blaues Feuer. »Die Krankheit stammt nicht aus einem anderen Reich – sie ist aus dieser Welt.«
    Connor starrte Tania fassungslos an. »Ich hab mich also für nichts und wieder nichts in dieses Irrenhaus locken lassen?«
    Tania schüttelte ungläubig den Kopf. Die Krankheit hatte nichts mit ihren Eltern zu tun?
    »Das ist unmöglich«, verkündete Lord Aldrich. »Noch nie hat eine solche Plage das Elfenreich befallen – nicht in zehntausend Jahren!«
    »Die Krankheit wurde von einer unbekannten Macht in das Elfenreich gebracht, doch sie stammt sicherlich nicht aus dem Reich der Sterblichen«, erwiderte Eden.
    »Von einer unbekannten Macht?«, fragte Herzog Cornelius. »So sprecht, von wem?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Eden.
    »Nein«, trumpfte Lord Aldrich auf. »Erzählt mir nicht von solchen Dingen. Ihr versucht lediglich, Eurer Schwester beizustehen. Hätte die Krankheit tatsächlich schon in Weir gewütet, so hätte ich davon gewusst.«
    »Ihr seid von Caer Liel aufgebrochen, ehe die Krankheit ausbrach«, sagte Eden. »Wärt Ihr nur einen halben Tag länger in Eurer Festung geblieben, so hättet Ihr den Pesthauch in Eurem Nacken gespürt, Mylord. Und wärt Ihr nicht auf direktem Weg nach Süden gereist, so hättet Ihr gewiss die Klagen der Opfer in vielen Dörfern des Reichs vernommen.«
    »Und doch sage ich, dass Ihr falsches Zeugnis ablegt, damit der Ruf des Hauses Aurealis nicht befleckt werde«, rief Lord Aldrich. »Wie könnt Ihr Euch solchen Unfug anhören, Sire?«
    Der König gab keine Antwort. Er schien wie gelähmt von den schrecklichen Dingen, die Eden berichtete. Er war totenblass.
    »Wie kommt es, dass ich nichts davon wusste?«, murmelte er. »Wie ist das nur möglich?«
    »Vielleicht war es dieselbe dunkle Kraft, die dieses Übel über uns brachte und Euch daran hinderte, dass Ihr den Ausbruch der Seuche bemerktet, Vater«, sagte Eden.
    »Eine dunkle Kraft, fürwahr«, rief Aldrich. »Oh ja, ich sehe sie, Eure dunkle Kraft!« Er zeigte auf Tania. »Dort steht sie! Lasst Euch nicht täuschen, Sire – Prinzessin Eden will ihre Schwester mit ihren Lügen schützen. Mag sein, dass sie gemeinsam an diesem Übel wirken …«
    »Genug, Lord Aldrich!«, donnerte der König und erhob sich von seinem Thron. Sein Gesicht war dunkelrot vor Zorn. »Wie könnt Ihr es wagen, die Worte von Prinzessin Eden in Zweifel zu ziehen!«
    »Oberon, nehmt Euch in Acht«, rief Titania und trat vor, um den wankenden König zu stützen. »Ihr seid geschwächt, Mylord.«
    »Nicht so schwach, als dass ich meine Töchter im Stich ließe«, entgegnete der König. »Auch wenn ein so mächtiger Lord wie Aldrich von Weir ihnen misstraut.«
    Lord Aldrich richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Wollt Ihr nun das Urteil verkünden, das vom Konklave der Herzöge über Prinzessin Tania verhängt wurde, Euer Gnaden?«, fragte er hochmütig.
    »Das darfst du nicht, Vater«, rief Rathina. »Die Herzöge fällten eine Entscheidung, ohne die Wahrheit zu kennen.«
    »So ist es in der Tat, Lord Aldrich«, stimmte Titania zu.
    »Ich werde meine Tochter nicht verbannen«, verkündete der König. »Das Urteil ist ungültig.«
    »Nun«, sagte Lord Aldrich. »So bleibe ich nicht länger an diesem Hof – ich reise ab und meine Gefolgsleute mit mir.« Er drehte sich um und bellte: »Hauptmann Chanticleer! Tretet vor!« Dann starrte er Tania mit unverhohlenem Hass an. »Ihr seid der Ursprung allen Übels«, zischte er. »Was immer Eure Schwester vorbringen mag, ich habe keine Zweifel, dass Ihr es wart, die uns diese Pest brachte. Wenn Ihr nicht wärt, Tania Aurealis, könnte mein Sohn noch am Leben sein! Ihr seid eine Hexe – und ich habe nichts mehr mit einem König zu schaffen, der Euch verteidigt.« Seine Stimme wurde schrill. »Ich

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