Das verfluchte Koenigreich
Isenmort nicht«, verkündete Rathina und trat vor. »Wenn dieser Turm tatsächlich existiert, so lasst mich hingehen – ich werde den Saal der Archive öffnen!«
»Die Tür ist zu schwer, als dass du sie alleine öffnen könntest«, erwiderte der König. »Die Aufgabe übersteigt deine Kräfte, Rathina, selbst wenn ich es dir gestatten würde.«
»Es muss doch einen anderen Weg geben«, sagte Tania und sah Eden und Oberon an. »Könnt ihr denn das Tor nicht mit euren Mystischen Künsten öffnen?«
»Nein, Schwester, das ist unmöglich. Gegen Isenmort sind wir machtlos«, sagte Eden.
Aber so schnell gab Tania nicht auf. Es konnte doch nicht sein, dass eine lächerliche Eisentür den Weg zu dem Wissen versperrte, das vielleicht das ganze Immerwährende Elfenreich retten konnte?
Connor meldete sich zu Wort. »Und wenn man es zu zweit probieren würde?«, fragte er in die Runde.
»Das wäre eine Möglichkeit«, erwiderte der König.
»Dann bin ich dabei«, sagte Connor.
Tania sah die Angst in seinem Gesicht. »Connor – nein!«, rief sie. »Das brauchst du nicht.«
Connor lächelte grimmig. »Warum soll ich mich nicht nützlich machen, wenn ich schon mal hier bin?«
Der König runzelte die Stirn. »Es scheint Fügung zu sein«, murmelte Oberon, »die Rettung liegt nun in der Hand eines Sterblichen.«
»Aber vorher möchte ich noch etwas wissen«, sagte Connor. »Werde ich jemals wieder nach Hause kommen?«
»Die Wege zwischen den Welten sind für immer geschlossen«, sagte der König. »Du hast mein Mitgefühl, denn du trägst keine Schuld an dieser Sache – jedoch kann keine Macht im Elfenreich die Portale wieder öffnen.«
»Danke«, sagte Connor dumpf. »Das wollte ich nur wissen.« Er holte tief Luft. »Also? Wie gefährlich ist diese Aktion mit der Tür?«
»Für Euch besteht keine Gefahr, Master Connor«, sagte Eden. »Ich werde Euch und Rathina mit dem Luftpferd dorthin bringen. Und das Isenmort wird Euch nichts anhaben, das verspreche ich Euch.«
»Ich bin schuld daran, dass Connor hier ist«, sagte Tania. »Deshalb werde ich mit den beiden gehen.« Sie wandte sich an Eden. »Wann können wir aufbrechen?«
»So bald wie möglich«, sagte Eden. »Zunächst jedoch werde ich mich in meine Gemächer zurückziehen und mit den Geistern reden. Ich habe in letzter Zeit viel von ihnen verlangt und muss ihnen nun meine Dankbarkeit erweisen.« Sie drehte sich um und lief zur Tür hinaus.
Connor lächelte Tania düster an. »Du hast mich schon immer in Schwierigkeiten gebracht, auch als wir noch ganz klein waren«, sagte er. »Und diesmal konnte ich mich noch nicht mal von meiner Familie verabschieden.«
Tania fühlte sich entsetzlich. »Es tut mir so leid«, flüsterte sie.
»Braucht es nicht«, sagte Connor. »Es war meine eigene Entscheidung.«
Tania traten Tränen in die Augen und sie brachte kein Wort mehr hervor.
Tania saß auf einer schmalen Fensterbank im Thronsaal und grübelte. Die Epidemie kam aus dieser Welt! Ihre sterblichen Eltern waren zu Unrecht verurteilt und aus dem Elfenreich verbannt worden und sie würde sie nie wiedersehen. Und dann hatte sie auch noch Connor hierhergebracht und nun war er für alle Zeiten im Elfenreich gefangen.
Aber vielleicht war dies alles doch nicht ganz umsonst gewesen …
Wir brauchen ihn, um die Isenmort-Tür zu öffnen. Manchmal ist es wirklich so, als ob eine höhere Macht die Dinge lenke.
Sie warf einen Blick auf den König. Hopie und Sancha waren an seiner Seite. Sie waren in den Thronsaal geeilt, sobald sich die Wahrheit über die Krankheit herumgesprochen hatte. Hopie hatte Tania umarmt und geküsst. »Es tut mir leid«, hatte sie müde gesagt. »Ich brauchte einen Sündenbock und du warst ein leichtes Opfer. Ich bin froh, dass Master Clive keine Schuld trifft.«
Sancha hatte Tanias Hand genommen. »Du hättest nicht in die Welt der Sterblichen gehen sollen, ohne uns etwas zu sagen«, murmelte sie. »Wir hätten dir geholfen.«
»Ich wollte euch nicht in Schwierigkeiten bringen«, sagte Tania.
Hopie hielt jetzt eine Holzschale in der Hand und gab dem König einen Löffel von ihrem Stärkungstrunk. Oberon saß zusammengesunken auf seinem Thronsessel und wirkte erschöpfter denn je. Die Königin hielt seine Hand und spendete ihm Kraft und Trost.
Aber wie lange noch?, fragte sich Tania. Irgendwann ist auch seine Kraft aufgebraucht. Und was wird dann aus all den Kranken, die im Güldenschlaf liegen?
Sie drehte sich um und blickte aus dem hohen
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