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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Connor mit großen Augen an. Rathina war bereits weitergegangen.
    »Was ist?«, fragte Connor. »Merkst du etwas?«
    »Ja.« Tania streckte ihre Arme aus und drehte sich langsam im Kreis. Das Kribbeln wurde so heftig, dass sie sich auf die Lippen biss. Sie ging zu einem Tisch, auf dem eine elfenbeinfarbene Pergamentrolle zwischen Unmengen anderer Papiere lag.
    Das Prickeln in ihren Fingern wurde noch stärker, als sie die Rolle berührte. »Das ist es«, keuchte sie.
    Connor kam zu ihr. »Warte, ich mach dir Platz.« Mit einer kräftigen Handbewegung fegte er den Tisch leer und die Papiere und Bücher purzelten in einer Wolke von Staub auf den Boden.
    Tania rollte das Pergament auseinander und breitete es auf dem Tisch aus. Das Kribbeln in ihren Fingern war jetzt weg, als ob der Zauber, nachdem er seinen Zweck erfüllt hatte, erloschen war.
    »Was hast du gefunden, Schwester?« Rathina, die unbemerkt zurückgekommen war, beugte sich über Tanias Schulter. »Oh, das ist ein wunderbares altes Stück.«
    Die Rolle entpuppte sich als Landkarte, die auf ein Stück Leinen gezeichnet war. Aber das Alter hatte den Stoff inzwischen bräunlich verfärbt, sodass an manchen Stellen das dunklere Braun der dargestellten Landmassen kaum noch zu erkennen war.
    Die Karte zeigte zwei Inseln: eine große, unregelmäßig geformte und eine kleinere, die fast ein Oval bildete. Auf der größeren waren Flüsse, Wälder und Berge eingezeichnet und viele Punkte und Rechtecke, die Tania für Dörfer und Burgen hielt. Einige Orte schienen Namen zu haben, aber Tania konnte die Schrift nicht entziffern. Die andere Insel war nur eine weiße Fläche.
    »Das sind die britischen Inseln«, sagte Connor. »Wie kommt eine Karte von den britischen Inseln hierher? Und warum liegt sie auf der Seite?«
    »Das hab ich dir doch erklärt«, erwiderte Tania. »Das Elfenreich ist so etwas wie eine Kopie von Großbritannien – aber keine ganz exakte. Und wer sagt denn, dass Norden immer oben sein muss?«
    Connor blinzelte sie an. »Der Punkt geht an dich«, gab er zu.
    Tania beugte sich vor und fuhr die geschwungene Linie der Südküste mit dem Finger entlang. »Hier steht Schloss Veraglad«, sagte sie. »Siehst du das kleine Gebäude mit den Türmen?« Der Palast war als Rechteck mit drei schmalen Dreiecken dargestellt. Tania deutete auf eine geschlängelte Linie. »Und das hier ist der Fluss Tamesis – die Themse.«
    »Wow«, sagte Connor. »Dann ist das London.«
    »In deiner Welt, ja«, sagte Tania. »Aber im Elfenreich steht dort der königliche Palast.«
    »Und wo sind wir jetzt?«
    Rathina beugte sich vor und tippte auf eine Stelle, die ungefähr in der Mitte des Elfenreichs lag. »Wir sind hier«, sagte sie. Sie zeigte auf ein schwarzes Rechteck mit einer halbmondförmigen Kuppel darüber. »Im Herzogtum Sinadon, genau zwischen Lang Fells und der Bucht von Damaskus.«
    »Eden hat uns mit ihrem Luftpferd ganz schön weit weggebracht«, sagte Connor. »Ich würde wirklich gern wissen, wie das funktioniert.«
    »Das hat sie Euch doch bereits erklärt, Master Connor«, sagte Rathina.
    »Ja, aber ich würde es gern selbst ausprobieren.«
    »Ein Sterblicher, der die Mystischen Künste erlernt?«, schnaubte Rathina. »Wohl kaum!«
    Connor warf ihr einen genervten Blick zu. Dann deutete er auf den oberen Teil der Karte. »Das hier ist Irland, oder?«
    »Irland?«, fragte Rathina verwundert. »Wir nennen es das Land Alba.«
    »Alba?«, wiederholte Tania. »Wo unsere Mutter herkommt?«
    »In der Tat. Obwohl diese Karte viele Tausend Jahre vor ihrer Ankunft angefertigt wurde.« Sie runzelte die Stirn. »Den Mythen zufolge ist es ein seltsamer Ort, wo Sterbliche zusammen mit sprechenden Salamandern und übermütigen Kobolden leben und Wassergeistern, die halb Mensch, halb Fisch sind.«
    »Warst du denn mal dort?«, fragte Connor.
    »Nein, Master Connor – wir wagen uns nicht in den westlichen Ozean, jedenfalls nicht so weit, dass wir das Land nicht mehr sehen können.«
    »Warum nicht?«
    »Diese Geschichte kann warten«, unterbrach ihn Tania. »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Wir müssen dringend einen Hinweis auf das Verlorene Caer finden.«
    »Ja, okay«, sagte Connor. »Aber es gibt noch so viele Dinge, die ich wissen möchte …« Er runzelte die Stirn. »Tut mir leid …«
    »Wenn der Kuss der Suchenden gewirkt hat und das die Karte ist, die wir brauchen, dann sollten wir sie ganz genau untersuchen«, sagte Tania. »Rathina? Du kennst das Elfenreich

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