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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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und Stühlen möbliert war. Hier erkundigte sich Captain Savar danach, ob er damit einverstanden wäre, Fragen ohne Anwesenheit seines Rechtsbeistandes zu beantworten. Luke lehnte ab.
    Sein nächster Stopp war eine Einzelzelle, und zwar eine ganz besondere - jenseits der Durastahlstäbe glühten Energieschilde von militärischer Güte. Dann wurde Luke von den Fesseln befreit und allein gelassen.
    Eine ganze Weile verstrich - Luke konnte sich nicht sicher sein, wie lange er schon hier drin war, da man ihm neben anderen Gegenständen auch sein Chrono abgenommen hatte -, und dann führte man einen Besucher herein. Der Mann war ein Twi'lek, grünhäutig, breitschultrig, in teure, schwarzgraue Amtsgewänder gehüllt, in einem Stil, wie er auf Coruscant geläufig war. Seine Lekku - Hirnfortsätze - waren um seinen Hals geschlungen. Seine Augenbrauenwulst hüllte die roten Augen häufig in tiefe Düsternis. Der Arger auf seinem Gesicht und die Steifheit seiner Haltung verliehen ihm ein höchst unfreundliches Auftreten.
    Dennoch war Luke erfreut, ihn zu sehen. Der Twi'lek, der in den glorreichen Jahren von Wedge Antilles' Renegaten-Staffel Pilot gewesen war, hatte das rechte Bein unterhalb des Knies bei einem Gefecht verloren und sich daraufhin wieder dem Rechtswesen gewidmet. Nachdem sein Bein durch eine Prothese ersetzt worden war, hatte er an zahllosen Orten überall in der Galaxis als Anwalt gearbeitet und war jetzt ein bekanntes Gesicht in den Gerichtsfluren von Coruscant, wobei er neben hoch bezahlten Aufträgen mit Vorliebe für Fälle eintrat, die mit Piloten oder Angelegenheiten des Verfassungsrechts zu tun hatten.
    Luke sprang auf, als der Twi'lek durch die Zellentür geführt wurde. Nachdem die Schilde hinter den Gitterstäben wieder aktiviert worden waren, streckte er seine Hand aus. »Nawara! Jetzt ist es also so weit.«
    Nawara Ven schüttelte Lukes Hand, doch seine Miene hellte sich nicht auf. »Nein, ist es nicht. Zumindest nicht so, wie wir erwartet hatten.«
    »Inwiefern?«
    »Vielleicht sollten wir uns lieber hinsetzen!?« Er deutete auf die Pritsche, die die Hälfte der Zelleneinrichtung darstellte.
    »Ich stehe lieber, danke.«
    »Die haben uns ausgetrickst, Meister Skywalker, und deswegen komme ich mir ziemlich töricht vor. Wir hätten uns nicht auf die Gerüchte beschränken sollen, es ginge bei alldem darum, dass Ihr die Jedi vor zwei Jahren aus den Reihen der Allianz geführt und einen Privatkrieg gegen Colonel Solo angezettelt habt.«
    »Dann geht es nicht darum?«
    Nawara schüttelte den Kopf. »Die Regierung behauptet, dass Ihr dadurch, dass Ihr Jacen Solos degenerative Moral und seinen ethischen Wandel nicht erkannt habt - die einzige Möglichkeit, wie sie seinen >Abstieg zur Dunklen Seite< im Juristenjargon bezeichnen können -, gegen Eure Pflichten als Jedi-Großmeister verstoßen habt und damit zumindest teilweise für die Folgen jeglichen Machtmissbrauchs durch Jacen Solo verantwortlich seid. Mit anderen Worten: Man gibt Euch eine Mitschuld an jedem einzelnen Toten, jeder Folterung, jedem Rechtsverstoß und jedem militärischen Exzess, den die Galaktische Allianz im letzten Krieg begangen hat.«
    Luke spürte, wie alle Luft aus seiner Brust entwich. Er setzte sich. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Es ist mein vollkommener Ernst.« Nawara legte die Stirn in Falten, was die Schatten, die seine Brauen warfen, noch vertiefte. »Ich bin mir sicher, dass sie eine damit zusammenhängende Anklage wegen Hochverrats derzeit noch als Verhandlungspunkt zurückhalten. Das höchstmögliche Strafmaß dafür ist natürlich der Tod.«
    Luke sog die Luft ein und stieß dann einen tiefen, kummervollen Atemzug aus. Er musste zugeben, dass ein gewisser Teil dieser Anschuldigungen zutreffend war - er hätte Jacens Exzess lange vorher erkennen müssen. Und dass er es nicht getan hatte, dass praktisch niemand in seiner unmittelbaren Umgebung es getan halle, war ein Beleg dir die Macht der Selbsttäuschung und der Weigerung, etwas zu glauben.
    Selbstverständlich haften andere Jacens Niedergang früher erkannt. Ben, auf den Luke nicht gehört hatte. Lukes Frau Mara. die ihr Wissen für sich behalten hatte... und damit gestorben war. Wenn es irgendeinen Tod gab, an dem Luke durch seine Weigerung, die Wirklichkeit zu akzeptieren, eine Teilschuld trug, dann war es ihrer. Obwohl seine Trauer schon lange nicht mehr sein alltägliches Leben bestimmte, stieg der Schmerz dennoch immer wieder in unerwarteten Momenten in

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