Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
die einer Jedi angemessen war, doch die Röte rings um ihre großen, ausdrucksstarken Augen wies daraufhin, dass sie geweint hatte. Ihre Mutter, Mirax, wirkte grimmig entschlossen und schien außerstande, den Blick von Valin abzuwenden.
Cilghal. deren Stimme ebenso rau wie die der meisten Mon Cals war, sprach emotionslos. »Der Patient ist nicht rational und nicht kooperativ. Er beharrt weiterhin darauf, dass jeder, den er kennt, jeder, den er jetzt sieht, durch einen >Blender< ersetzt wurde - durch jemanden, der sich für diese Person ausgibt. Er ist paranoid und wahnhaft.«
Leias Gesicht verspannte sich. »So wie Seff, bloß etwas anders. Seff hatte eine Paranoia gegen Mandos.« Vor nicht allzu langer Zeit hatten Leia und Han, während sie an Bord des Millennium Falken auf Reisen gewesen waren, die Bekanntschaft des Jedi-Ritters Seff Hellin gemacht, der ebenfalls von einer Wahnvorstellung heimgesucht worden war wie die. unter der Valin zu leiden schien. Seff kehrte ihrer Gesellschaft den Rücken, bevor er untersucht werden konnte.
Die Parallelen zwischen ihrem Verhallen wirkten unheilvoll auf Luke, wie etwas, das sich einer beim anderen eingefangen hatte, oder wie etwas, das beide an den Tag legten, weil sie derselben Quelle ausgesetzt gewiesen waren.
»Sein Blutdruck ist hoch, auf einer Stufe, die seinem ängstlichen Zustand entspricht«, fuhr Cilghal fort. »Abgesehen davon lässt sich in seinem Blut ein Pegel an Stresshormonen nachweisen, der deutlich über dem Durchschnitt liegt. Die Berichte der Toxikologie, der Virologie und der Bakteriologie sind zwar noch vorläufig, haben bislang jedoch keine Lösung aufgezeigt. Die grundlegenden neurologischen Tests zeigen keine Schäden, aber es war uns leider nicht möglich, hoch entwickeltere Scanmethoden einzusetzen.«
Luke warf ihr einen Blick zu. »Warum nicht?«
»Einen Augenblick!« Cilghal ging zu einem Monitor, der in Kopfhöhe an der Wand neben dem Sichtfenster angebracht war. Da ihre Hände, die größer als die eines Menschen waren, dieser Aufgabe kaum gewachsen waren, drückte sie vorsichtig mehrere Tasten unter dem Monitor.
Der Bildschirm erwachte abrupt zum Leben und zeigte eine Abfolge von fünf gezackten Linien, wie einfache grafische Darstellungen extrem steil abfallender Höhenzüge, eine über der anderen. »Dies«, erklärte Cilghal, »ist ein Hirnscan, der so eingestellt ist, dass er die Form von Gehirnwellen anzeigt. Man kann das Gerät so einstellen, dass es viele verschiedene Datentypen auf unterschiedliche Weise grafisch darstellt. Dies hier ist der Scan eines gewöhnlichen Wesens - von mir selbst, um genau zu sein.
Jetzt werde ich euch Valins ersten Scan zeigen.« Sie drückte eine weitere Abfolge von Tasten.
Das Bild auf dem Schirm wurde weggewischt und durch ein Wirrwarr gezackter, steil auf- und absteigender Linien ersetzt, die sich so dicht aneinanderdrängten und so drastisch und wild waren, dass Jysella unabsichtlich von der Anzeige zurückwich. Cilghal fuhr fort: »Kein lebendes Mitglied einer uns bekannten Spezies wäre imstande, solche Hirnwellenmuster zu zeigen und längere Zeit zu überleben, bin paar Minuten, nachdem wir das hier aufgenommen haben, führten wir eine weitere Messung durch, die - genau wie die folgenden - so aussah.«
Wieder verschwand das Bild vom Monitor. Einen Moment lang glaubte Luke, es wäre überhaupt nicht durch ein neues ersetzt worden, da der Bildschirm beinahe leer war. Links und rechts auf der Anzeige befanden sich allerdings nach wie vor Messbalken. Dazwischen waren bloß einfach keine Linien -nicht eine einzige!
Cilghal blinzelte das Bild an. »Das hier ist der Hirnwellenscan eines Toten. Valin Horn ist aber nachweislich nicht tot. Es ist unmöglich, dass eine Messung von Valin ein solches Ergebnis liefern kann. End doch ist es so.«
»Ich habe so etwas schon einmal gesehen.« Luke studierte neugierig den Schirm, dann sah er zu Valin hinüber, der das Sichtfenster anstarrte. Obwohl er außerstande war, durch den Transparistahl zu sehen, schien es. als würde er Luke geradewegs anschauen: vielleicht konnte er die unverwechselbare Präsenz des Großmeisters fühlen. »Vor vielen Jahren.«
Cilghal schaltete den Monitor aus. »In der Tat.« Ihre Stimme klang nachdenklich. »Vielleicht sollten wir es den anderen erklären.«
»Jacen war zu so etwas in der Lage. Absichtlich, durch eine Machttechnik. Während der Killik-Krise hat er das einmal gemacht.«
»Handelt es sich um eine uns vertraute
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