Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
empfinde, die ihre Frustration ob der Vagheit der Macht zum Ausdruck bringen.«
Nach den ersten paar Stunden, in denen sie lediglich ein kleines Stück vorangekommen waren, ehe sie eine Pause einlegten, um etwas zu essen und Wasser zu trinken, stellte Luke fest, dass er Bens Kommentar beipflichtete.
»Das sind alles machtvolle Gegenstände«, sagte Ben, während er an einer Stange aus irgendeiner grünlich-braunen Substanz kaute, die bereits so aussah, als wäre sie eher nahrhaft als wohlschmeckend. »Ich meine, das kapiere ich. Aber ich empfange keine Reaktionen. Nichts, das ruft: Tut dies, Aing-Tii!«
»Ich auch nicht«, gab Luke zu.
»Dad... Denkst du, dass wir irgendetwas finden werden, das Tadar'Ro und seinem Volk hilft?«
Luke zögerte. »Es ist durchaus möglich, dass wir hier drinnen nicht das Geringste finden. Aber wir haben immer noch eine ungeheuerliche Menge an Artefakten vor uns«, merkte er an. »Es kann sein, dass sich ein einziges spezielles Objekt als nützlich erweist und dass wir es einfach finden müssen.«
Ben stöhnte leise.
Die Stunden schienen sich endlos in die Länge zu ziehen, auch wenn ihre Chronos bestens funktionierten. Manchmal glaubte Luke, Stunden seien vergangen, obwohl es in Wirklichkeit bloß zwanzig Minuten waren. Bei anderen Gelegenheiten war er überrascht festzustellen, dass er drei Stunden beschäftigt gewesen war, ohne zu merken, wie die Zeit verstrich.
Was anfangs ein faszinierendes, wenn auch mühseliges Unterfangen gewesen war, war mittlerweile fast zu den Verstand betäubender Routine geworden. Luke zwang sich, der Macht gegenüber offen zu bleiben und seine Gedanken nicht von der vor ihnen liegenden Aufgabe abschweifen zu lassen. Er konnte es sich nicht erlauben, irgendetwas zu übersehen, ganz gleich, wie unterschwellig es auch sein mochte. Bislang jedoch hatten sie nichts entdeckt, das den Aing-Tii irgendeine Art von Anleitung geben konnte.
Luke richtete sich auf und streckte sich, um die nächste Runde Artefakte zu betrachten. Sein Blick fiel auf etwas Glänzendes, in dem sich das Licht der glühenden Machtsteine fing.
Es war eine kleine Pyramide aus schimmerndem Metall. Während einige der anderen Artefakte Spuren von Alter und Verschleiß gezeigt hatten - ein paar davon wirkten so zerbrechlich, dass Luke und Ben sie nur widerwillig berührt hatten -, sah dieses Objekt fast so aus, als wäre es gerade erst neu gefertigt worden. Luke streckte eine Hand nach der
Pyramide aus, ergriff sie - und schnappte nach Luft.
DER ÄUSSERE RAND GEGENWART
Vestara hatte stets gehofft, dass man ihr eines Tages, wenn sich ihr Pfad zur Sith-Meisterschaft vor ihr abzeichnete, wie sie es sich seit jeher erträumt hatte, Zutritt zur Omen gewähren würde, zum Schiff des Schicksals, um seine Geheimnisse und die ihrer eigenen Geschichte zu erfahren. Selbst in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich nicht ausgemalt, dass womöglich ein anderes Raumschiff vom Himmel herabsteigen würde, das wie ein rotes Auge mit Flügeln aussah, um sie zu rufen und zu unterweisen.
Allerdings waren die Wege des Schicksals tatsächlich sonderbar, und Vestara packte die Gelegenheit begierig beim Schöpfe.
Kurz nach den niederschmetternden Neuigkeiten, dass die Sith nicht bloß weit davon entfernt waren, die Galaxis zu beherrschen, wie der Stamm unwissenderweise angenommen hatte, sondern ihnen die Auslöschung drohte, hatte man Vestara aufgefordert, Schiff selbst zu betreten. Sie wusste, dass sie nicht die Erste war; Lord Vol, die Großlords und die Meister waren ihr alle zuvorgekommen. Gleichwohl, sie war die Erste unter den Schülern und hatte stumm davorgestanden.
Das kugelrunde Schiff war fast über jede Vorstellung hinaus bizarr. Wo einen Moment zuvor eine makellose, rote, kieselartige, gewölbte Oberfläche gewesen war, befand sich jetzt eine offene Einstiegsluke. Vor ihren Augen bildete sieh unter dem glühend gelben, augenartigen Sichtfenster eine Linie. Eine Rampe wurde ausgefahren, wie um sie willkommen zu heißen. Vestara zögerte nicht. Tatsächlich musste sie sich davon abhalten, sie nicht hochzurennen. Sie fühlte das Vergnügen des Gefährts, als sie ihren Fuß erstmals auf die Rampe setzte. Es war beinahe wie - ein Seufzer der Erleichterung. Sie zwang sich, nicht zu grinsen.
Gemessenen Schrittes ging sie nach oben ins Herz des Raumschiffs. Sie war sich überhaupt nicht sicher, was sie erwarten sollte, und so hielt sie einfach bloß die Augen offen. Das Innere war kleiner, als
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