Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
zu.
»Nun, Ben, sieht so aus, als könnten wir aufhören zu suchen. Die Aing-Tii haben uns gefunden.«
So musste es sein. Die Sanhedrim-Schiffe konnten sich von einem Moment zum anderen von einem Ort zum anderen begeben. Und offensichtlich besaßen sie die Fähigkeit, Anzeigen zu beeinflussen oder zu stören. Als er anfing, klarer zu denken, wurde Ben bewusst, dass das, was er gesehen hatte, in seiner Erinnerung gespeicherte Bilder und Informationen über die Planeten gewesen waren und keine wirklichen Echtzeitangaben.
»Wenn du deinen Augen nicht trauen kannst«, sagte Luke, und Ben brachte den Satz für ihn zu Ende: ». dann vertrau auf die Macht.«
Bens Blick wurde weniger verkniffen, und er versank in einen aufnahmefähigen Zustand, um seine Gefühle und Sinne in die Macht auszustrecken, die ihn einstmals so verängstigt hatte und nun eine solche Quelle der Kraft, des Wissens und sogar des Trosts war.
Das dauerte eine Weile, und er behielt einen Teil seiner Aufmerksamkeit auf das gewaltige Schiff vor ihnen gerichtet, das keinen Versuch unternahm, mit ihnen in Kontakt zu treten oder auf sie zu feuern, sich jedoch auch nicht wieder entfernte. Ben war sich sicher, dass die Aing-Tii sie genauso beobachteten, wie er und Luke ihr Schiff beobachteten.
Und dann fühlte Ben sie.
Sie glichen keiner anderen Energie auf die er jemals in der Macht gestoßen war. Sie fühlten sich in der Macht unstet an, schwebten hin und her, rein und raus. Als wären sie nicht wirklich ein Teil davon, selbst wenn Ben wusste, dass alle lebenden Dinge Bestandteil der Macht waren. Sie waren da, und sie waren es nicht, und sie vermochten beides gleichzeitig zu sein, und diesen Widerspruch im Sinn zu behalten bereitete Ben Kopfschmerzen.
Er fühlte, wie sein Vater seine Machtsinne ausstreckte, eine starke, klare, helle, ruhige Präsenz in der Macht. Da waren keine Worte, doch Luke war offen und einladend. Luke war so reglos wie Stein, seine Augen - genau wie die von Ben - offen, um zu sehen, zugleich aber auch nach innen gekehrt.
Die Reaktion darauf war so mächtig, dass es ihm fast die Luft aus dem Leib trieb.
Da war ein unmissverständliches Gefühl von - nicht Feindseligkeit, sondern von Nichthabenwollen. Sie waren nicht willkommen, aber sie wurden auch nicht abgewiesen. Noch nicht.
Man würde sie auf die Probe stellen. Sie mussten sich beweisen. Das Gefühl des Nichtwillkommenseins wurde etwas weniger schroff, und Ben wurde klar, dass die Aing-Tii irgendwie wussten, warum sie hergekommen waren, und ihnen zumindest die Gelegenheit geben würden, ihr Anliegen vorzutragen. Mit einem Mal wände das Gefühl wieder hart, kalt. Ben wusste, dass man sie abweisen würde, wenn sie die Prüfung nicht bestanden. und er hatte den deutlichen Eindruck, dass diese »Ablehnung« nicht angenehm sein würde.
Er spürte, dass sein Vater der Forderung der Aing-Tii zustimmte, und dann nahm Luke einen tiefen Atemzug. Ben fühlte, wie er sich als bewusste Präsenz aus der Macht zurückzog. Er konnte Luke immer noch wahrnehmen - er war immer imstande, ihn wahrzunehmen, es sei denn, Luke selbst entschied sich bewusst dagegen. So, wie Ben es manchmal vorzog, nicht in der Macht zugegen zu sein. Er zog sich ebenfalls daraus zurück und rieb sich mit einer Handfläche seine erschöpften Augen.
»Du hast ihrer Prüfung zugestimmt«, sagte er.
»Ich glaube nicht, dass wir wirklich eine Wahl hatten, Ben.«
»Ich auch nicht. Aber wie.«
Ihr Bildschirm blinkte. Mit einem Mal erschienen darauf Koordinaten.
»Was soll's«, sagte Luke. »Los geht's!«
14.
AN BORD DER JADESCHATTEN
Nach all den Bemühungen, den Spekulationen und der schlichten Anstrengung, der Ben und Luke in den letzten paar Tagen ausgesetzt gewesen waren, barg ihre aktuelle Situation zweifellos ein gewisses Gefühl der Erleichterung.
Kurz nachdem Luke den Aing-Tii seine Zustimmung für ihren Vorschlag übermittelt hatte, rollten Koordinaten auch schon über den Bildschirm. Es handelte sich dabei um eine Reihe von Sprüngen, die sich als überraschend einfach erwiesen. Beim dritten Sprung sagte Ben: »Weißt du, eigentlich hätten wir imstande sein müssen, diese Route auf eigene Faust zu finden.«
Luke entgegnete nachsichtig: »Mir scheint, als hätten wir mehrere Tage mit dem Versuch zugebracht, genau das zu tun. und dass die Sprünge, die wir jetzt durchführen, keinem von uns je in den Sinn gekommen wären. Abgesehen davon hatten wir keine bestimmte Zielrichtung - wir haben einfach nur
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