Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
versucht, unser Netz so weit wie möglich auszuwerfen.«
Ben seufzte. »Ich weiß. Ich fühle mich bloß ein bisschen töricht. Wenn ich mir das Ganze jetzt anschaue, ist es so offensichtlich.«
»Wenn man die Dinge von einer anderen Warte aus betrachtet, sind sie meistens offensichtlich«, entgegnete Luke. »Außerdem: Wenn wir unerwartet in der Umlaufbahn um den Aing-Tii-Heimatplaneten aufgetaucht wären, hätte man uns womöglich angegriffen und getötet, bevor wir auch nur die Möglichkeit gehabt hätten, unser Anliegen angemessen
vorzutragen.«
Ben warf kapitulierend die Hände in die Luft und lachte. »Du hast gewonnen. Ich weiß nicht, warum du Nawara Ven engagieren musstest. Du kannst deinen Standpunkt bestens selbst darlegen.«
Beide verstummten, als sie sich nach dem letzten Sprung nicht im Orbit eines Planeten voller empfindungsfähiger Lebewesen wiederfanden, sondern in der Umlaufbahn eines kleinen, unbewohnten Mondes.
»Dad«, fragte Ben langsam, »glaubst du, wir sind gerade in eine Falle getappt?«
Luke schüttelte seinen blonden Kopf. »Nein. Wenn sie uns töten wollten, hätten sie vorhin die perfekte Gelegenheit dazu gehabt. Ich hatte gehofft, dass die Prüfung auf ihrem Heimatplaneten stattfinden würde, aber anscheinend haben sie stattdessen diesen Ort dafür ausgesucht.«
Ben berührte die Kontrollen. Der Mond war felsig und unwirtlich. »Seine Atmosphäre besteht aus Sauerstoff und Stickstoff, was gut ist, auch wenn der Sauerstoffwert ein bisschen niedriger ist, als optimal wäre. Und wir sind gänzlich vor der elektromagnetischen Strahlung des Grabens geschützt, doch die Hassat-durr-Technik sollte uns ausreichenden Schutz bieten«, sagte er mit kaum mehr als einem Anflug von Ungewissheit.
»Werden wir Atemmasken brauchen?«
»Nein.« Was für ein Glück. »Ein paar Stunden lang sollten wir außerhalb der Schatten zurechtkommen. Und es gibt bloß eine einzige Lebensform. Säugetiere.«
»Unser Empfangskomitee«, meinte Luke, »das uns zweifellos darüber aufklären wird, wie die Herausforderung aussieht, der wir uns stellen müssen.«
Die Oberfläche des Mondes war genauso felsig, wie sie vom Weltraum aus gewirkt hatte. Als sie mit der Schatten zur Landung ansetzten, während sie nach wie vor den extrem präzisen Koordinaten folgten, die man ihnen gegeben hatte, sahen sie das Aing-Tii-Gefährt. Das Schiff war zweifellos von derselben Machart wie das Sanhedrim-Schiff, das sie vorhin abgefangen hatte, jedoch in kleinerem, persönlicherem Maßstab. Für Ben sah es dennoch nach wie vor beunruhigend organisch aus. Von der eiförmigen Form standen ähnliche Vorrichtungen ab, doch er konnte keine Türen oder eine Einstiegsrampe ausmachen. Noch gab es irgendein Zeichen von den Aing-Tii-Abgesandten, von denen sie angenommen hatten, dass sie sie begrüßen würden. Ben und Luke wechselten Blicke.
»Vielleicht steigen sie aus, wenn wir in gutem Glauben den Anfang machen«, schlug Luke vor.
»Ich hoffe es. Das kommt mir alles ziemlich eigenartig vor.«
»Ich fürchte, da muss ich dir zustimmen.«
Luke setzte die Schatten auf dem felsigen Boden auf, in der Nähe, aber nicht zu dicht beim Gefährt ihrer Gastgeber. Ben griff nach seinem Umhang - nach all der Zeit, die sie auf Dorin damit zugebracht hatten, Atemmasken und verschiedene Behälter mit sich herumzuschleppen, wollte er bloß das Nötigste mitnehmen, was er brauchte.
»Lass das Lichtschwert hier«, sagte Luke, der bereits dabei war, sein eigenes abzulegen. »Wir kommen nicht in Erwartung eines Kampfes her.«
»Was, wenn sie uns trotzdem einen liefern?«
»Die Macht wird uns genug geben, worauf wir zurückgreifen können, wenn wir uns verteidigen müssen. Aber, Ben, das hier ist die Spezies, zu der Yoda einen Mann geschickt hat, damit sie ihn heilen. Ich glaube nicht, dass diese Prüfung auf Leben
oder Tod ist.«
Ben war sich da nicht so sicher. »Ja, und manchmal tauchen sie auch einfach aus dem Nichts auf und rammen Schiffe.« Doch er ließ sein Lichtschwert zurück, so. wie sein Vater es wünschte.
In dem Moment, in dem sie die Rampe hinuntergingen, war Ben ein bisschen schwindelig, doch das Gefühl war nicht übermäßig unangenehm. Sie näherten sich langsam, um den Aing-Tii genügend Zeit zu geben, ihr eigenes Schiff zu verlassen. Wenige Meter um das Schiff herum drängten sich mehrere große graue Felsbrocken. Ben fragte sich, warum die Aing-Tii so eine Landestelle ausgesucht hatten, wo sich doch ein paar hundert Meter
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