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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Begründung, dass es wesentlich einfacher war, einen neuen Meister zu bekommen als ein neues Leben. Ahri wäre mit Sicherheit erfreut gewesen, wenn sein Meister von nahezu jeder beliebigen Pflanze auf dem Planeten gefressen worden wäre. Aber wenn Lady Rhea tot war, wurde Xal zum neuen Anführer dieser Mission, und das bedeutete, dass Vestaras Tod beinahe ebenso sicher war, als würde sie von dem Saugschilf verschlungen werden - obwohl er in ersterem Fall vermutlich wesentlich langsamer und schmachvoller sein würde.
    Deshalb riss Vestara den Arm aus Abeloths Griff, aktivierte ihr Lichtschwert und ließ sich unter die Oberfläche des Flusses sinken. Das Wasser war so voller blutrotem Schlick, dass sie fast augenblicklich nichts mehr sehen konnte. Hauchdünne Fäden feuchter Zellulose wickelten sich um ihre Beine, drückten ihre Waden so fest zusammen, dass Füße und Knöchel anzuschwellen begannen. Sie streckte ihre Knie durch, zog das Parang und fing an, auf die Pflanzen einzuschlagen, nicht sicher, ob sie das Unkraut zu sich hochzog oder davon runtergezogen wurde.
    Gleichzeitig streckte Vestara ihre Machtsinne aus und nahm Lady Rhea rechts von sich wahr, ein Stückchen unter ihr. Sie schlug mit dem Lichtschwert zu; Wasser zischte und blubberte, als die Hitze ihrer karmesinroten Klinge es in Dampf verwandelte. Sie spürte, wie die Waffe durch etwas hindurchglitt, das den Umfang ihrer eigenen Taille hatte. Sie zog die Klinge in die Gegenrichtung zurück und stieß auf ein weiteres dieser Riesenrohre, ehe sie rasch um ihre eigene Achse wirbelte und ein halbes Dutzend weitere von den Dingern kappte, bis der Bereich sicher wirkte.
    Im Wasser unter ihr zeigte sich jedoch kein Lichtschein, und Lady Rheas Machtaura schien bloß immer verängstigter und bestürzter zu werden, als sich das Saugschilf zurückzog und sie tiefer in den Fluss hinunterzerrte. Der Schmerz in ihrer eigenen
    Brust - und das zunehmende Verlangen zu atmen - verrieten Vestara, dass auch ihr die Luft ausging.
    Doch das spielte keine Rolle. Es war besser, hier zu ertrinken, als die Strafen über sich ergehen lassen zu müssen, die Xal ihr auferlegen würde, wenn er zum Missionskommandanten wurde. Vestara packte ihre Meisterin mit der Macht und zog fest.
    Lady Rhea schoss nicht aus dem durchtrennten Stängel hervor. Alles, was geschah, war, dass Vestaras Ohren und Stirnhöhlen sehmerzten, als sie sich weiter nach unten zog. und das Wasser wurde noch dunkler, als das Sonnenlicht in dem aufgewühlten Schlamm verschwand. Lady Rheas Präsenz wurde allmählich ruhiger, auch wenn sich unmöglich sagen ließ, ob das daran lag, dass sie Vestara kommen fühlte oder weil sie das Bewusstsein verlor.
    Dann stieß Vestara gegen den Stumpfeines gekappten Stängels und wusste, dass sie die sich zurückziehenden Schilfrohre eingeholt hatte. Sie konnte Lady Rhea in der wirbelnden Dunkelheit unter sich wahrnehmen, weniger als einen Meter entfernt, doch es war unmöglich festzustellen, ob sie sich auf dem Grund des Flusses befand oder noch weiter nach unten sank.
    Vestara kümmerte es nicht, was von beidem zutraf. Sie streckte ihr Lichtschwert aus und riss es herum, wie um Lady Rhea an der Seite zu berühren. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf etwas Braunes, als die Klinge das Rohr aufschlitzte, und drückte sofort auf den Aus-Schalter.
    Eine Sekunde später krachte ein menschlicher Körper gegen ihre Brust, und die letzte Luft, die sie noch hatte, entwich ihrer Lunge in einem Strom aufsteigender Blasen. Ohne zu wissen, ob Lady Rhea bei Bewusstsein war oder nicht, schlang sie ihre
    Arme um den Körper - und spürte, wie sie nach oben schossen, als ihre Meisterin die Macht nutzte, um sie zur Oberfläche zu befördern.
    Als sich das Wasser von einem tiefen Schwarz zu Purpur wandelte, musste Vestara gegen den Drang ankämpfen, erleichtert auszuatmen. Lady Rhea hatte offensichtlich überlebt und war nach wie vor bei Bewusstsein - es sei denn, Abeloth war diejenige, die sie zur Oberfläche zog. Obwohl die Gestrandete den meisten Fragen des Suchtrupps über ihre Ausbildung ausgewichen war, war die Macht offenkundig stark in ihr, und sie war imstande.
    Die blaue Scheibe der Sonne drang durch das purpurne Wasser nach unten, doch Vestara war zu geistesabwesend - zu verängstigt —, dass sie es erst bemerkte, als sie die Oberfläche durchbrachen.
    Abeloth war doch bei ihnen gewesen. Mit einem Mal wurde ihr klar, was das zu bedeuten hatte.
    Das Saugschilf hatte Lady Rhea

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