Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
handelte, war unmöglich, doch es schien sich um ein halbes Dutzend Personen zu handeln, alle relativ gelassen und auf die vor ihnen liegende Aufgabe konzentriert.
Als Han hinter ihr die Stufen hochpolterte, blieb Leia lange genug stehen, um runterzuschauen und ihm einen Lagebericht zu geben. »Ich nehme etwa sechs oder acht von ihnen wahr, einer davon hat Schmerzen.«
»Der, der geblendet wurde«, vermutete Han. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal und kam schnell die Treppe hoch - selbst verglichen mit einem Mann, der nicht in den Siebzigern war. »Sind sie in Bewegung?«
»Schwer zu.« Leia brach ab, als ein kalter Schauer drohender Gefahr zwischen ihren Schulterblättern erblühte, dann rief sie: »In Deckung!«
Sie warf sich flach auf die Stufen, während sie gleichzeitig nach unten spähte, um sicherzugehen, dass Han dasselbe tat.
Leia stellte fest, dass er bereits dabei war, sich auf die Galerie zurückzuziehen, um mit seiner alten DL-44-Blasterpistole in der Hand hinter der Treppe hervorzuschnellen. Ein Trio lauter Tschumps hallte vom Krabbis zu ihnen herüber, als eine Reihe von Sprengladungen drei der Sichtfenster im obersten Stock der Pension explodieren ließen. Dann prallte ein Hagel bunter Lasersalven vom Durastahl um sie herum ab und erfüllte die Luft mit dem stechenden Gestank geschmolzenen Metalls.
»Was zum Geier soll das?«, brüllte Han. »Die schießen auf uns!«
»Das machen Mandalorianer nun mal, Schatz«, rief sie. »Gib mir Deckung!«
»Dir Deckung geben?« Han begann unverzüglich, quer über die Schwebespur zu feuern und Lasersalven durch das
Gewitter zurückzuschicken, das jetzt aus den jüngst zersplitterten Fenstern von Krabbis Hof hagelte. »Bist du verrückt?«
»Ich habe dich geheiratet, oder nicht?«
Leia aktivierte ihr Lichtschwert, dann sprang sie hoch und stürmte die Stufen zwei oder drei auf einmal hoch. Sie schlang den Arm um das Sicherheitsgeländer und schwang ihre Waffe mit einer Hand. Ihr Handgelenk tanzte hin und her, als ihre Klinge windmühlengleich vor und zurück schwirrte, um Lasersalven zurückzuschlagen.
Leia hatte kaum das obere Ende der Treppe erreicht, als sie eine neue Gefahr spürte und zur anderen Seite der Luftstraße hinübersah, um den spulenumwickelten Lauf eines Magnetgewehrs aus einem der zersplitterten Fenster vorragen zu sehen. Sie vollführte eine schlagende Bewegung mit der freien Hand, und die Waffe wurde demjenigen, der sie hielt, aus den Händen gerissen und segelte an der Fassade des Gebäudes hinunter. Im nächsten Moment setzte sie die Macht ein, um eine der leeren Hände zu packen, dann riss sie eine Gestalt in roter mandalorianischer Rüstung aus dem Fenster und ließ sie um sich schlagend durch die Luftstraße in den dunklen Abgrund darunter stürzen.
Leia erreichte die Fußgängerbrücke und ging über den betriebsamen Abgrund auf das Krabbis zu. Sie befand sich jetzt mehrere Stockwerke über dem Parkplatz auf dem Dach. Der Durastahlboden und die Seitenverkleidungen der Fußgängerbrücke schirmten sie ab und bescherten den Scharfschützen einen nahezu unmöglich zu meisternden Schusswinkel. Das erste halbe Dutzend Schritte konnte sie sich kaum dazu bringen zu glauben, dass sie wirklich das Feuer eröffnet hatten. Obwohl düster, waren die Frachtspuren unter dem Gemeinschaftsplatz schwerlich mit der Unterstadt zu vergleichen. Ein Feuergefecht direkt außerhalb des Jedi-Tempels würde schlagartig eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und das nicht bloß von den üblichen Strafverfolgungsbehörden.
Beim zehnten Schritt erkannte Leia, warum es für die Mandalorianer die perfekte Strategie gewesen war, das Feuer zu eröffnen. Jetzt, wo sie entdeckt worden waren, war das PsiCor-Mauerskop ein echtes Problem. Wenn sie es in Jedi-Hände fallen ließen, würde das Daala in große Verlegenheit bringen. Dann war sie gezwungen zuzugeben, dass sie den Mandalorianern streng geheime Technologie überlassen hatte - um sie gegen die Jedi einzusetzen. Das Feuergefecht verschaffte den Mandos die Gelegenheit, das Mauerskop zu sichern. Und was noch wichtiger war: Der Kampf lenkte eine Menge Aufmerksamkeit auf sich, was es schwieriger machen würde, ihre Patienten heimlich aus dem Tempel zu schmuggeln, ohne dass ihnen dabei irgendein neugieriger Reporter oder ein Sicherheitsteam in die Quere kamen.
Leia musste dieser Sache ein Ende bereiten, und sie musste es schnell tun. Sie zog ihr Komlink heraus und stellte eine Verbindung zu Tekli
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