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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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nicht bloß, dass du größer geworden bist.«
    Ben nickte und kniete sich neben seinen Vater. »In vielerlei Hinsicht.«
    Er sehnte sich danach, sich vorzubeugen und die wässrige Wange seiner Mutter zu küssen oder zumindest die Hand auszustrecken und sie zu berühren. Doch sie war bloß ein Spiegelbild, und er wagte nicht, das Risiko einzugehen, aus Angst, dass er damit vielleicht den Augenblick zunichtemachte oder sie wieder unter die Oberfläche zurücksinken ließ.
    Stattdessen fragte er: »Mom, kannst du uns etwas über diesen Ort erzählen? Hier ist es ziemlich seltsam.«
    »Du sprichst mit einer toten Frau, Ben. Natürlich ist es hier seltsam.« Sie schaute einen Moment lang nachdenklich zur Seite und schüttelte dann den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich euch sagen soll. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier für jeden anders ist.«
    »Und wie ist es für dich?«, fragte sein Vater.
    »Für mich ist dies ein Ort der Besinnung«, antwortete sie. »Um darüber nachzudenken, was ich getan habe.«
    Lukes Augenbrauen glitten beunruhigt und auch bekümmert in die Höhe. »Mara, leidest du?«
    »Ich habe einige Dinge getan, die mir Kummer bereiten, ja«, sagte sie.
    Luke schüttelte den Kopf. »Aber du wusstest es nicht besser«, wandte er ein. »Palpatine hat dich ausgetrickst.«
    Mara schenkte Luke ein trauriges Lächeln und sah aus, als hätte sie ihn ebenso gern berührt, wie Ben sie berühren wollte.
    »Ich habe meinen Frieden mit Palpatine schon vor langer Zeit geschlossen. Das weißt du.« Sie wandte sich an Ben. »Aber ich habe ihm nicht mein ganzes Leben lang gedient, und das war zugleich mein Segen und mein Fluch.«
    Ben runzelte die Stirn. »Mom, ich verstehe nicht recht.«
    »Jacen«, sagte sie schlicht. »Ich habe ihm nicht als Jedi nachgestellt, Ben. Ich habe ihn wie eine Jägerin gejagt. wie eine Mörderin.«
    Ben hatte das Gefühl, einen Stich ins Herz zu bekommen. »Aber er war ein Sith-Lord!«
    »Nicht, als ich ihn gejagt habe«, erwiderte sie. »Und du weißt, dass das nicht der Grund dafür war, dass ich es getan habe.«
    Bens Beine gaben nach. Hätte sein Vater ihn nicht am Arm gepackt, wäre er ins Wasser gefallen. Weil er es wusste. Seine Mutter hatte wegen dem Jagd auf Jacen gemacht, was er Ben antat, weil Ben sich zu sehr geschämt hatte, die Wahrheit mit seinem Vater zu teilen, und seine Mutter gebeten hatte, sein Geheimnis für sich zu behalten.
    »Mom, es tut mir so leid«, sagte er. »Das ist alles.«
    »Ist es nicht, Ben. und ich sage dir das nicht, weil ich möchte, dass du traurig bist.« Sie lächelte zu ihm empor. »Darüber bin ich nun ein wenig hinaus, denkst du nicht?«
    Ben zwang sich, ihr Lächeln zu erwidern. »Ja, ich schätze schon.«
    »Ich möchte, dass du aus dem lernst, was ich getan habe, Ben. Es ist nicht das Ergebnis, das zählt, sondern wie man es erreicht hat.« Ihr Blick wurde hart und zornig, dann sagte sie: »Jacens Ziele waren nobel. Er hat zum Wohl der Galaxis gehandelt. Seine Taten jedoch waren grauenhaft, und nichts kann daran etwas ändern. Selbst wenn er der Galaxis Frieden gebracht hätte, bleibt dieser Makel bestehen, der ihn für alle Ewigkeit besudeln wird. Verstehst du das?«
    Wieder saß Ben dieser Kloß im Hals, jetzt so groß und fest, dass er bloß imstande war, ein einfaches »Ja« zu krächzen.
    »Es kommt nicht auf das Vermächtnis an, das du hinterlässt, sondern auf das Leben, das du führst«, fuhr sie fort. »Denk daran, lebe danach!«
    »Ich werde es nicht vergessen. Mom. Ich versprech's.«
    »Gut.« Die Hand seiner Mutter glitt höher und berührte die Oberfläche des Wassers, eine Gefangene, die durch die Wand einer Transparistahlzelle zu greifen versuchte. »Darum muss ich dich bitten, Ben. Wenn du das tust, habe ich meinen Frieden. Das ist mein Versprechen.«
    Sie begann zu versinken. »Geht jetzt!«
    »Mara«, bat Luke, »warte!«
    »Ihr habt keine Zeit.« Sie hörte auf zu sinken, und bloß ihre Lippen verweilten an der Oberfläche. »Vergiss sie!«
    Luke schaute zu der Frau im Nebel hinüber, sagte aber: »Das ist nicht das, was ich wissen wollte.«
    »Luke, ich weiß«, sagte Mara. »Aber sie ist eine von den Alten. Lass sie in Ruhe. vertrau mir!«
    Luke schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht«, erwiderte er. »Noch nicht.«
    »Dann kann ich nichts für dich tun«, sagte sie. »Ich liebe dich, Luke. Und wenn du das tun musst, möge die Macht mit dir sein!«
    Damit schloss sie die Augen und sank unter die Oberfläche.
    Luke

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