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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wurde, dass sie bloß eine einzige Chance hatte, den Angriff zu verhindern, blieb sie stehen und wandte sich dem Fluss zu.
    Schiff war fast bei ihnen, eine rot geäderte Sphäre von zehn Metern Durchmesser. Seine zart wirkenden Schwängen waren beinahe senkrecht geneigt, als er langsamer wurde, um zu landen. Vestara rief ihn in der Macht. Schiff, komm zu mir!
    Schiff schien belustigt. Hatten wir diese Diskussion nicht bereits?
    Das hier ist etwas anderes, beharrte Vestara. Selbst wenn du Abeloth gehorchst, dienst du immer noch den Sith. Komm zu mir und rette uns... oder geh zu Xal und vernichte uns alle!
    Schiff bremste ab, steuerte jedoch nicht auf sie zu, und Vestara spürte das Gewicht von einem Dutzend Blicken im Rücken. Darauf bedacht, einem Angriff zuvorzukommen, drehte sie sich auf einem Fuß herum, um Xal und Ahri im Auge zu behalten. Sie stellte fest, dass Abeloths grausames Gesicht zu ihr sah, der breite Mund gerade und grimmig, die silbernen Augen strahlten wie winzige kalte Sterne aus den Tiefen ihrer Höhlen empor.
    Vestara erschauerte und schaute beiseite. Das Bemühen, dem bevorstehenden Kampf zuvorzukommen, ja, ihn sogar zu überleben, schien kaum der Mühe wert. Ob nun Lady Rhea oder Xal als Sieger daraus hervorging, änderte nichts daran, dass die ganze Mannschaft dem Untergang geweiht war. Sie waren Abeloths Spielzeug, Haustiere, die sie so lange zu ihrer Unterhaltung hielt, wie sie sie am Leben erhalten konnte, nicht mehr imstande, ohne sie auf diesem Planeten zu überleben, wie ein Canakalvogel der Keshiri außerhalb seines Käfigs. Vestara, Ahri, selbst Xal und Lady Rhea - sie alle würden hier sterben, und ob sie nun von fleischfressenden Pflanzen verschlungen wurden oder durch ihre eigenen Klingen starben, machte schwerlich einen Unterschied.
    Vestara wusste das alles, wusste, dass ihre Bemühungen ihr bestenfalls einige weitere Tage des Leids und der Verzweiflung einbringen würden. Doch sie weigerte sich aufzugeben. Sie hatte die Absicht, bis zu ihrem letzten Atemzug und darüber hinaus weiterzukämpfen, jeden Gegner, den sie konnte, mit sich ins Grab zu nehmen, und wenn auch nur aus Stolz. da die einzige Wahl, die Vestara Khai noch blieb, die war, zu bestimmen, wie sie starb, und sie hatte vor, einen guten Tod zu haben.
    Schiff war jetzt fast zum Stillstand gekommen und schwebte mehr oder weniger über der Mitte des purpurnen Flusses, womöglich gefangen zwischen Gehorsam und Flucht. Vestara streckte eine Hand aus, griff in der Macht nach Schiff und befahl ihm: Komm her! Sofort!
    Und Schiff gehorchte.
    Mit der Schnelligkeit eines Gedankens war er vor ihr und ragte mit einem Mal so groß vor ihr auf, dass Vestara dachte, er wolle gegen sie krachen. Doch sie rührte sich nicht vom Fleck und zwang sich, nicht zusammenzuzucken, damit sie nicht als Feigling starb.
    Gleichwohl, Schiff konnte einen Sith ebenso wenig töten, wie er einen starken Willen missachten konnte. Er stoppte einen Meter entfernt und schwebte vor ihr. Sein augenförmiges Sichtfenster war nicht auf Vestara gerichtet, sondern auf Abeloth.
    Vestara gelangte zu dem Schluss, dass sie nichts zu verlieren hatte, und befahl: Öffnen!
    Wieder wirkte Schiff amüsiert. Wie du befiehlst.
    In seiner Seite tat sich ein waagerechter Spalt auf, und er fuhr eine kurze Einstiegsrampe aus. Offensichtlich war das hier alles viel zu gut, um wahr zu sein. Es konnte sich bloß um eine weitere von Abeloths Fallen handeln, die umso grausamer war, weil sie die Rettung vor einem sicheren und schmerzhaften Tod verhieß.
    Die übrigen Überlebenden waren zweifellos genauso überrascht wie Vestara, wenn auch vermutlich nicht so argwöhnisch. Gefühlte hundert Herzschläge lang standen sie da und starrten mit offen stehenden Mündern die sich senkende Rampe an, als hätten sie noch nie zuvor eine gesehen und könnten die Erlösung, die sie versprach, überhaupt nicht fassen.
    Wie üblich Fing Lady Rhea sich am schnellsten wieder. Sie wandte sich mit ernster Miene an Vestara. »Das wurde auch Zeit, Vestara. Ich fing schon an, mich zu fragen, ob Meister Xal womöglich recht daran tat, deine besondere Bindung zu Schiff anzuzweifeln.«
    Sie winkte Xals Unterstützer zur Rampe und trat selbst vor. »Wir sollten nicht krampfhaft an Traditionen festhalten«, sagte Lady Rhea, die sich jetzt an Xals Gefolgsleute wandte. »Ihr dürft vor mir an Bord gehen.«
    Lady Rheas potenzielle Angreifer mussten nicht zweimal dazu aufgefordert werden, sich ihr wieder

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