Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
gut dastand.
Und das war genau das, was Lady Rhea im Sinn zu haben schien. »Ich weiß nicht, wie nah ihr beide euch steht«, sagte sie. »Aber es kann nicht schaden, Ahri gewisse Fortschritte machen zu lassen.«
Vestaras Augen wurden groß. »Ihr meint.« Sie wusste, was Lady Rhea damit meinte, doch sie konnte sich nicht ganz dazu bringen, es laut auszusprechen - nicht, wenn das bedeutete, ihren besten Freund zu verraten. »Ihr wollt, dass ich Ahri benutze?«
»Ich meine, dass Xal kommen wird, um dich zu töten«, entgegnete Lady Rhea mit wachsender Verärgerung. »Und dann wäre es schön, wenn du einen Freund hättest, der dir diesbezüglich eine kleine Warnung zukommen lassen würde.«
»Oh.« Vestara zögerte, als ihr klar wurde, dass Lady Rhea genau das vorschlug, was sie gedacht hatte. und dass ihre einzige echte Wahl darin bestand, ihren Ratschlag zu beherzigen oder zu sterben. »Wenn Ihr es so ausdrückt.«
Lady Rhea nickte. »Exakt.« Sie ließ Vestaras Schulter los und wies auf den Hang. »Jetzt lass uns gehen und Schiffholen.«
In der Erwartung, dass jeden Moment Xals Parang aus dem Dschungel geflogen kommen würde, übernahm Vestara die Führung und kletterte den schroffen Abhang hinauf zu der Stelle, wo sie Ahri warten fühlte. Als sie ihn fand, lauerte er zu ihrer Freude nicht in einem Hinterhalt, noch stand er draußen in offenem Gelände, um als Köder zu fungieren. Er kauerte am
Fuß des Vorsprungs, zwischen zwei Felsen versteckt, und beobachtete den Eingang einer Vulkanhöhle, der kaum groß genug wirkte, um Schiff passieren zu lassen.
Obwohl Vestara und Lady Rhea auf die Macht zurückgriffen, um sich in völliger Stille zu nähern, schwang sein Kopf zu ihnen herum, als sie noch zwanzig Schritte entfernt waren, und der Ausdruck der Erleichterung auf seinem wunderschönen Gesicht genügte, um sämtliche Gedanken an einen Hinterhalt aus Vestaras Gedanken zu verbannen. Sie nutzte die Macht, um das letzte Dutzend Meter mit einem Sprung zu überwinden, an seiner Seite zu landen und sich neben den Felsbrocken niederzukauern, bei denen er sich verbarg.
»Was ist los?«, flüsterte sie.
Ahri gab sich ratlos. »Meister Xal wollte Schiff alleine da rausholen«, sagte er. »Er hat mir aufgetragen, hier draußen zu bleiben und ihm Bescheid zu geben, wenn ich euch sehe.«
Vestara runzelte die Stirn. »Und hast du das getan?«
Ahri schüttelte den Kopf. »Ich kann ihn nicht mal fühlen«, sagte er. »Versuch du es doch mal!«
Vestara runzelte die Stirn, streckte jedoch ihre Machtsinne aus und wurde schlagartig von demselben dunklen Verlangen überwältigt, das sie gespürt hatte, als sie sich diesem System näherten. Da war irgendetwas in der Höhle, etwas Hungriges, Einsames und Mächtiges, aber es war nicht Xal. Und auch nicht Schiff.
Sie wandte sich an Ahri. »Das ist. nicht gut.«
»Sag mir, was wir jetzt tun sollen!«, bat er. »Was willst du jetzt machen?«
»Ich weiß es nicht.« Vestara schaute den Hügel hinunter, streckte ihre Sinne nach Lady Rhea aus und ließ zuversichtliche Gefühle in die Macht strömen. »Befehle befolgen?«
Ahri nickte. »Im Zweifelsfall.«
Einen Moment später marschierte Lady Rhea mit großen Schritten den Hang empor. Sie wirkte, als würde die Situation sie weit weniger beunruhigen, als sie es Vestaras Einschätzung zufolge in Wahrheit tat. Sie blieb vor dem Höhleneingang stehen und spähte in die Dunkelheit, bevor sie das Wort ergriff, ohne sich dabei umzudrehen, um Ahri oder Vestara anzusehen.
»Ich nehme an, Meister Xal ist dort drin?«
»Soweit ich weiß, ja«, antwortete Ahri. »Er ging vor etwa fünf Minuten rein.«
»Schiff?«
Ahri zuckte die Schultern. »Wir haben etwas gehört, aber man sollte.«
». niemals Mutmaßungen anstellen«, brachte Lady Rhea den Satz für ihn zu Ende. Sie streckte eine Hand in Ahris Richtung aus und nutzte die Macht, um den Glühstab aus seiner Schlaufe am Ausrüstungsgürtel schweben zu lassen. »Weißt du nicht, dass es kein gutes Eicht auf einen wirft, wenn man seinen Meister verliert. Schüler Raas?«
Ahri warf Vestara einen nervösen Blick zu. Dann, als sie ihm ein beruhigendes Lächeln schenkte, sagte er: »Ich habe lediglich seine Anweisungen befolgt, Lady Rhea.«
Sie schenkte ihm ein durchtriebenes Lächeln. »Da bin ich mir sicher.«
Lady Rhea aktivierte Ahris Glühstab und warf ihn in die Höhle. Vestara erhaschte einen flüchtigen Blick auf ein großes und graues Ding, das von der Decke baumelte - oder
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