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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Schatten, ebenso wie alle anderen Kleidungsstücke, die er ausmachen konnte. Selbst die Wände der Meditationskammer - das wenige, was er davon durch die Menge schwebender Geistwandler erhaschen konnte -schienen nichts weiter als Schatten zu sein.
    »Unsere Leiber wirken realer als das leblose Material«, stellte Luke fest. »Liegt das daran, dass unsere Körper von der lebendigen Macht erfüllt sind?«
    Ryontarr schüttelte den Kopf. »Wir Geistwandler können uns auf viele großartige Lehren berufen: auf die Jünger Ragnos', auf die Fallanassi, auf die Jensaarai, auf die Potentium-Häretiker, auf die Neugeborenen, auf die Fernen Sucher, auf die Seher des Innern und auf zehn Dutzend andere. Wir alle haben unser eigenes Verständnis der Macht mit eingebracht - dass die Macht ein Regenbogen ist, dass sie ihre helle Seite und ihre dunkle Seite besitzt; dass sie aus drei Perspektiven betrachtet werden kann oder auch aus vieren; dass sie zwei Seiten und zwei Perspektiven hat.«
    Ryontarr ließ den Satz abklingen. Seine Stimme war zu einem Niveau solchen Abscheus angestiegen, dass Luke glaubte, er würde gleich losschreien. Stattdessen seufzte der Gotal und schüttelte den Kopf.
    »Doch das ist alles Unsinn«, fuhr er fort. »Es gibt bloß eine Macht, die Macht. und viele Wege, sie zu sehen.«
    Luke schaute zu seinem Körper zurück. »Dann ist mein Leib realer als meine Kleidung, weil.?«
    »Ist er nicht.« Ryontarr wies auf seinen Körper. »Berührt ihn.«
    Luke gehorchte - oder versuchte es. Als er die Hand gegen das Gesicht seines Körpers presste, sank sie einfach durch die Wange. Die Augen des Körpers weiteten sich in vorübergehen - der Beunruhigung, wurden dann jedoch sofort wieder leer
    und glasig.
    »Ihr habt Euren Schattenkörper noch nicht aufgegeben«. sagte Ryontarr. »Ein winziger Teil von Euch ist immer noch darin, weil Ihr noch nicht bereit seid, ihm vollends zu entsagen.«
    »Und dieser Teil verleiht ihm seine Gestalt«, vermutete Luke. Er nahm nicht alles für bare Münze, was Ryontarr behauptete, doch er war hier, um dahinterzukommen, warum Jacen der Dunklen Seite anheimgefallen war - nicht, um über Machttheorien zu streiten. Er zog die Hand aus dem Gesicht seines Körpers, ehe er angesichts der eingesunkenen Augen und der trockenen Haut die Stirn runzelte. »Wird dieser Überrest von mir auch dafür sorgen, dass mein Körper weiterhin mit genügend Wasser und Nahrung versorgt wird?«
    »In dem Sinne, den Ihr meint. ja«, antwortete Ryontarr, der Lukes Blick ein wenig zu gleichmütig standhielt. »Die Macht wird Euren Körper so lange mit allem versorgen, wie Ihr damit verbunden bleibt.«
    Luke wölbte eine Augenbraue und schaute sich in der Kammer um. »Hier gibt es eine Menge verhungernder Leiber.«
    »Was soll ich dazu sagen? Viele von uns haben ihre Verbindung zur Schattenwelt verloren.« Ryontarr betrachtete Lukes Körper. »Ihr seid gerade erst eingetroffen, und Eure Bande sind noch stark.«
    »Dann ist mein Körper also sicher?«
    Es war der Givin - Feryl -, der antwortete. »Falls Ihr Angst habt, könnt Ihr jederzeit zu Eurem Körper zurückkehren, einfach indem Ihr Euch vorstellt, darin zu sein.« Er schwebte vor Luke herum, die Augen in den Tiefen seines totenschädelartigen Gesichts glommen orange. »Am schwierigsten ist es, ihn zu verlassen.«
    Luke entging nicht, dass Feryl nicht tatsächlich gesagt hatte, dass sein Körper in Sicherheit war, und er war sich ziemlich sicher, dass Ryontarr ein bisschen zu angestrengt versucht hatte, aufrichtig zu wirken, als er behauptet hatte, die Macht würde seinen Körper auch weiterhin bewahren.
    »Falls Ihr mir nicht glaubt, versucht es einfach«, drängte Feryl. »Was habt Ihr schon zu verlieren?«
    »Nicht das Geringste«, stimmte Ryontarr zu. »Jetzt, wo wir Euch gezeigt haben, wie es geht, könnt Ihr hinter die Schatten zurückkehren, wann immer Ihr wünscht.«
    »Aber dann werdet ihr nicht hier sein, um mich zu führen«, vermutete Luke. »Dann müsste ich Jacens Schritte ohne eure Hilfe nachvollziehen.«
    Ryontarr schüttelte den Kopf. »Ihr müsst uns einfach bloß rufen, bevor Ihr anfangt.«
    »Wir werden hier warten.« Feryl wandte sich ab und stieg in die Kugel aus violettem Licht auf. »Denkt so lange darüber nach, wie Ihr möchtet, Meister Skywalker!«
    »Es gibt keinen Grund zur Eile«, stimmte Ryontarr zu und folgte ihm. »Zeit ist nur eine Illusion.«
    Luke grübelte und blickte auf die eingesunkenen Augen seines Körpers hinab. Er

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