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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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hielt, und signalisierte, dass es sicher war. Einen Moment später erreichte Lady Rhea den Felsvorsprung, und gemeinsam rückten sie flussabwärts am Elfer entlang vor. Nach fünfzig Schritten erreichten sie ihren Suchkorridor und betraten den Dschungel. Vestara übernahm die Führung und ging etwa fünf Schritte voraus. Obgleich ihr Gefahrensinn wesentlich weniger versiert war als der ihrer Meisterin, kam es überhaupt nicht infrage, dass Lady Rhea die gefährliche Spitze übernahm. Ein Schüler war zuerst und vor allem der Diener seines Meisters, und das hieß, dass er die erste Wucht jedes Angriffs abbekam, mit dem sie konfrontiert wurden.
    Das Blattwerk des Dschungels bestand größtenteils aus Farnbäumen und riesigen Säulenpilzen, die bislang keinen Appetit auf Tierfleisch an den Tag gelegt hatten - zumindest noch nicht. Dennoch arbeitete sich Vestara mit Lichtschwert und Parang vor, um jeden Wedel, jede Ranke und jede Wurzel wegzuschneiden, die bis auf einen Meter an ihren Pfad heranreichte. Sie hatten festgestellt, dass die Pflanzen es für gewöhnlich vorzogen, überraschend anzugreifen, um ihre Beute wann immer möglich von hinten zu attackieren.
    Während sie dahingingen, setzte Schiff Vestara in der Macht weiterhin zu, drängte sie, umzukehren und von hier zu verschwinden. Schiffs Schicksal sei es zu dienen, und ihm blieb keine andere Wahl, als dem starken Willen zu gehorchen, der ihm befahl, hier zu dienen. Das Schicksal des Stamms hingegen sei es zu herrschen, und das war ihnen von hier aus nicht möglich. Vestara schenkte dem Flehen keine Beachtung, abgesehen davon, dass ihr auffiel, dass Schiff sie vermutlich immer noch sehen konnte, wenn er seine Bedenken so klar an
    ihren Geist übermitteln konnte.
    Sie waren den Vulkanhang etwa einen Kilometer hinaufgestiegen, als Lady Rhea einen scharfen Befehl ausstieß, der Vestara mitten im Schritt erstarren ließ.
    »Stehen bleiben - sofort!«
    Vestara gehorchte augenblicklich und nutzte die Macht, um ihr Gewicht abzufangen, das sich auf den Vorderfuß verlagert e. Sie stand da und griff auf die Macht zurück, um auf einem Bein zu balancieren, derweil Lady Rhea die fünf Schritte zwischen ihnen überbrückte. Die Sith-Lady blieb neben Vestara stehen und benutzte die Macht, um eine dünne Zellulosematte beiseitezuschälen, die so perfekt getarnt war, dass sie unmöglich vom humusbedeckten Boden ringsum zu unterscheiden war.
    Unter der Matte lag ein zotteliges grünes Nagetier von der Größe einer Menschenhand. Das halb verrottete Tier war von einem Teppich fingerlanger Widerhaken aufgespießt worden, die aus einem Wirrwarr halb vergrabener Wurzeln aufragten. Vestara ließ behutsam den Fuß sinken, mit dem sie beinahe in die Falle getreten wäre, ehe sie die gelben, fächerförmigen Blätter des Busches bemerkte, von dem die Wurzeln auszugehen schienen.
    »Vielen Dank, Lady Rhea«, sagte Vestara. »Das wäre überaus schmerzhaft geworden.«
    »Vermutlich tödlich«, korrigierte Lady Rhea. »Diese Widerhaken sind giftig.«
    Vestara ließ den Blick wieder auf die Widerhaken fallen und versuchte, sie zu studieren, ohne es sich allzu sehr anmerken zu lassen. Sie sah keinen Hinweis darauf, dass die Ursache für den Tod des Nagers in irgendetwas anderem bestand als darin, dass er durchbohrt worden war, doch sie war klug genug, die
    Behauptung ihrer Meisterin nicht infrage zu stellen.
    Stattdessen sagte Vestara: »Ein Planet, auf dem die Pflanzen die Tiere fressen, ist irgendwie ziemlich rückständig, findet Ihr nicht auch?«
    Lady Rhea nickte. »An dieser Welt ist nichts natürlich, vom Ort, an dem sie verborgen ist, bis hin zu den Lebensformen, die sie bewohnen.« Sie schaute in den Dschungel empor und kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Ich denke, deshalb hat Schiff uns hierhergeführt. Allein seine bloße Existenz belegt, dass es sich bei diesem widernatürlichen Planeten um einen Ort großer Macht handelt.«
    »Ich bitte um Nachsicht, Lady Rhea.« Innerlich zuckte Vestara angesichts der Bestrafung zusammen, die ihr zweifellos dafür blühte, anderer Ansicht als ihre Meisterin zu sein, doch sie musste sich vergewissern, dass sich Lady Rhea über Schiffs Verhalten vollends im Klaren war - womöglich hing später die ganze Mission davon ab. »Aber ich glaube nicht, dass Schiff tatsächlich will, dass wir hier sind. Er versucht nach wie vor, mich zur Umkehr zu bewegen.«
    Zu Vestaras Überraschung lächelte Lady Rhea. »Natürlich tut es das. Es will

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