Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
thronte das geschwungene Becken eines prächtigen Brunnens. Der Wasserstrahl gurgelte irgendwo im Innern einer Dampfglocke, die so voller Schwefel war, dass das Wasser mehr braun als gelb wirkte.
    »Der Quell der Kraft«, sagte die rasselnde Stimme.
    Luke wandte dem Sprecher den Kopf zu. Er sah neben sich einen Givin mit totenschädelartigem Gesicht - Feryl, entsann er sich -. und er fing an, sich daran zu erinnern, wo er war. oder vielmehr, er erinnerte sich an die Aufgabe, die ihn hierhergeführt hatte, da er keine Ahnung hatte, wo hier eigentlich genau war. Luke befand sich auf einer Mission. Er musste herausfinden, warum Jacen der Dunklen Seite verfallen war. Er musste in Erfahrung bringen, ob der Aufenthalt seines Neffen hier irgendetwas mit den Psychosen zu tun hatte, die so vielen jungen Jedi-Rittern zu schaffen machten.
    Luke war immer noch dabei, sich neu zu orientieren, als eine zweite Stimme - diesmal tief und kultiviert - sagte: »Wenn Ihr den Mut habt, davon zu trinken, verschafft Euch das die Macht, alles zu erreichen.«
    »Alles?« Luke schaute neben sich und stellte fest, dass der flachgesichtige Gotal, Ryontarr, auf seiner anderen Seite stand.
    »Das sind große Worte.«
    »Die Stärke, die einem der Quell der Kraft verleiht, kennt keine Grenzen«, entgegnete Ryontarr. »Ihr könnt so viel davon trinken, wie Ihr wünscht.«
    »Kann ich das?«
    Luke wandte sich wieder dem Innenhof zu. Die Farnbäume, die durch die lädierten Pflastersteine in die Höhe stießen, wirkten so greifbar und gewöhnlich wie seine eigene Gestalt. genauso wie die übrige Pflanzenwelt, die Moose, die von den Säulen der Arkaden hingen, und das Spalier der Pilze, die das Becken des Brunnens umringten. Gleichwohl, genau wie die Wände in der Meditationskammer der Raumstation war auch das verschnörkelte Mauerwerk schemenhaft und immateriell, mit Kanten, die gerade ausgeprägt genug waren, um Verzierungen anzudeuten, die gleichermaßen elegant und grotesk waren.
    »Seek. bevor wir die Station verließen, hast du mir gesagt, dass mein Körper nicht deshalb immer noch materiell wirkt, weil er von der lebendigen Macht erfüllt ist, sondern bloß, weil ich noch damit verbunden bin.« Luke wies auf eine haarige gelbe Mooskeule, die so groß war wie er. »Allerdings wirkt das Pflanzenleben hier ebenfalls sehr greifbar - und damit bin ich nicht im Mindesten verbunden.«
    »Aber eine andere Präsenz schon«, gab ihm Ryontarr zu verstehen. »Geht weiter! Ihr werdet sehen.«
    Luke trat aus dem Bogengang ins harsche Licht einer blauen Sonne hinaus. Nachdem sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, sah er, dass sich der Hof am Grunde einer tiefen Dschungelschlucht befand, mit steilen, von fremdartigen Pflanzen bedeckten Felswänden, die sich zu allen Seiten erhoben. Die höchste Wand, am anderen Ende des
    Innenhofs, stieg mehr als einen Kilometer zum geschwungenen Rand eines Vulkankraters hin an.
    Luke rückte weiter vor. und allmählich wurde ihm klar, dass der ganze Hof vom beißenden Gestank von Schwefel erfüllt war. Die Dämpfe brannten ihm nicht in der Kehle oder in der Nase, da er sie überhaupt nicht richtig einzuatmen schien. Allerdings bescherten sie ihm ein flaues Gefühl, und als er sich dem Brunnen weiter näherte, protestierte etwas in seinem Innern mit solchem Nachdruck, dass er das Gefühl hatte, würgen zu müssen.
    Als er das Becken erreichte, konnte Luke durch den Vorhang aus Wasserdampf schließlich den Quell selbst seilen. Es handelte sich um einen Wasserstrahl von der Dicke seines Beins, so voller Schwefel und Eisen, dass er so braun wie ein Baumstamm war - und so durchdrungen von Machtenergie, dass er buchstäblich nach hinten taumelte; sein Kopf drehte sich, und der Magen drehte sich ihm um. Diese Fontäne war nicht bloß von der Energie der Dunklen Seite befleckt, sie war damit getränkt - als würde sie aus einem tief vergrabenen Reservoir dunkler Machtenergie emporsteigen, das sich nicht bloß über Jahrtausende hinweg, sondern seit Anbeginn der Zeit selbst angesammelt hatte, bereit, eines Tages zu explodieren.
    Luke widerstand der Versuchung, Anschuldigungen auszustoßen. Der Quell der Kraft war eindeutig ein Nexus der Dunklen Seite, und zumindest Ryontarr musste wissen, was das bedeutete. Solche Knotenpunkte entstanden als Resultat einer ganzen Reihe von Ereignissen - und keins davon war gut. Vielleicht hatte einst ein mächtiger Machtnutzer der Dunklen Seite in der Schlucht gelebt - oder war

Weitere Kostenlose Bücher