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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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die Galaxis ausgedehnt und Hunderte machtsensitiver Wesen, die einst im Schlund gelebt hatten, in wahnhafte Paranoide verwandelt. Und die Sache, die Ben am meisten Angst machte, das, was in den letzten zwei Tagen an ihm genagt hatte wie ein hungriger Krebs, war, dass er selbst zu Beginn seines Lebens zwei Jahre lang im Schlund gelebt hatte.
    Nach langen zwei Minuten wurde Rhondi unter Bens stummem, prüfendem Blick unbehaglich zumute. Während sie sich die letzten Reste Nutripaste von den Fingerspitzen leckte, sah sie ihn an und sagte: »Das ist nicht nötig, weißt du?«
    Ben ließ sie nicht aus den Augen. »Was?«
    »Das stumme Anstarren«, antwortete Rolund. »Wahrscheinlich wissen wir mehr über Verhörmethoden als du. Wenn du eine Frage hast, stell sie einfach. Ich verspreche dir, dass wir nichts zu verbergen haben.«
    »In Ordnung.« Ben hielt seinen Blick weiterhin auf Rhondi gerichtet. »Warum wollt ihr nicht, dass ich meinen Vater an das IV hänge?«
    Diesmal verrieten nicht einmal ihre Augen die Besorgnis der Tremaines. Allerdings hatten Daalas Ausbilder ihnen nicht beigebracht, wie man seine Gefühle in der Macht verbarg, und Ben konnte ihre Überraschung so deutlich in ihren Auren fühlen, wie er sie zuvor gesehen hatte.
    Nach einem kaum merklichen Zögern fragte Rolund: »Warum denkst du, dass uns das interessiert, Ben?«
    Ben seufzte. »Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, ist irgendwie sinnlos, findest du nicht?« Er legte beide Handflächen auf den Tisch und beugte sich vor. »Wenn du glaubst, dass das bei einem Jedi funktioniert, weißt du definitiv nicht mehr über Verhörmethoden als ich.«
    Rhondi fiel im Sitz zurück und signalisierte unbewusst ihre Furcht, indem sie sich von Ben weglehnte.
    »Rolund sagte, ihr habt nichts zu verbergen«, drängte Ben. »Ich hasse es, wenn Leute mich anlügen.«
    »Wir lügen nicht«, beharrte Rhondi. »Es ist nur so, dass dein Vater kein IV braucht.«
    »Die Macht wird ihn mit allem versorgen«, sagte Rolund.
    Ben warf einen vielsagenden Blick auf die Vorratstube, die zwischen ihnen lag. »So, wie sie euch mit allem versorgt?«
    Rhondi nickte eifrig. »Genau.«
    Kalte Wut bahnte sich ihren Weg von Bens Magen nach oben. Diese Leute belogen ihn. Entschlossen, Ruhe zu bewahren, nahm er einen tiefen Atemzug - dann einen zweiten und einen dritten. E> lief Gefahr, die Beherrschung zu verlieren, was gleichzeitig bedeutete, dass er drauf und dran war, die Kontrolle über das »Verhör« zu verlieren. Vielleicht war genau das der Grund dafür, dass sie ihn täuschten - weil sie wussten, dass es leichter war, ihn zu kontrollieren, wenn er wütend wurde.
    Sie waren raffiniert, diese Geistwandler, und gefährlicher, als Ben bislang klar gewesen war. Er holte noch einmal tief
    Luft, und sobald er sich wieder relativ ruhig fühlte, setzte er sich aufrecht hin und ließ beiläufig die Hand auf den Oberschenkel fallen. ganz in der Nähe seines Lichtschwerts.
    »Dann ist die Macht also alles, was ihr braucht, um eure Körper zu erhalten?«, fragte er.
    »Absolut«, versicherte Rhondi ihm. »Was ist ein Körper denn anderes als die gestaltgewordene Macht?«
    »Gute Frage«, gab Ben zu. »Aber ich habe auch eine. Wenn ihr nichts weiter als die Macht braucht, um über die Runden zu kommen, warum plündert ihr dann die Vorräte der Schatten?«
    Zu Bens Überraschung wandte sich Rhondi an Rolund und lächelte. »Ich habe dir doch gesagt, dass ihm das auffallen wird.«
    Rolund gab sich gleichgültig und hielt sie weiter im Blick. »Das war zumindest besser als dieser >Nahrung ist bloß die Macht in Form von Materie<-Blödsinn, mit dem du es versuchen wolltest.«
    »Und ihr weicht meiner Frage beide aus.« Ben stand auf und trat vom Tisch zurück. Er hatte allmählich das Gefühl, dass die Tremaines - und all die anderen Geistwandler, die auf der Suche nach Almosen zur Schatten gekommen waren - ihm die ganze Zeit über eine Falle gestellt hatten. »Ich will eine Antwort, oder ich verlange, dass ihr verschwindet!«
    Rhondi wirkte besorgt - und ein kleines bisschen beschämt. Sie wandte sich an Rolund, der Ben mit offener Feindseligkeit anstarrte, und sagte: »Ich denke, wir sollten ihm besser die Wahrheit sagen, Rolund. Er scheint verärgert zu sein.«
    »Und ich werde von Sekunde zu Sekunde wütender«, warnte Ben. Ihm wurde klar, dass sie ihn die ganze Zeit über belogen hatten, und das konnte bloß bedeuten, dass sie ihm Böses wollten. »Ich mag es nicht, Feinde

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