Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
Ugnaughts denn an Menschen. Die beiden Geistwandler saßen in der Kombüse der Schatten, saugten Hydrat-Trinkpäckchen aus der Medistation leer und pressten rohe Nutripaste geradewegs aus einer Zehn-KiloVorratstube. Ihr gelbes Haar lag helmgleich an ihren Köpfen an, die Nasenlöcher waren entzündet und schuppig, und ihre Lippen waren spröde und aufgeplatzt - es war ein Wunder, dass das Hydrat nicht durch die Risse wieder raustropfte.
Da Ben gerade die Vorräte auf der Medistation überprüft hatte, wusste er, dass das Hydrat aus der letzten Kiste stammte, während die Nutripaste die dritte Tube war, die er im Laufe einer Woche an hungrige Geistwandler verloren hatte. Wenn ihre Vorräte noch viel länger mit diesem Tempo abnahmen, war das Erste, was die Schatten machen musste, wenn sie den Schlund verließen, neuen Proviant an Bord zu nehmen. Dennoch jagte er das Paar nicht davon oder beschwerte sich auch nur über ihre Nahrungssuche. Das Wenige, was er über die Schlundloch-Station - wie die Bewohner sie nannten - in Erfahrung bringen konnte, stammte aus seinen Gesprächen mit hungrigen Geist - Wandlern, und bei ihrem letzten Besuch hatten sich die Tremaines als mitteilsamer erwiesen als die meisten anderen.
Ben blieb in der Kombüsentür stehen und musterte das bemitleidenswerte Paar einen Moment lang, ehe er angewidert den Kopf schüttelte. »Ich könnte euch zwei Gläser Hyperantriebskühlmittel holen«, meinte er, »dann wäre euer
Tod lang und schmerzhaft, aber mit Sicherheit immer noch besser als das, was ihr euch selbst abverlangt.«
Rhondi schüttelte den Kopf und zog ihr Trinkpäckchen weg. »Es ist zu schwierig, hinter die Schatten zu gehen, wenn man Blut speit«, erklärte sie. »Aber danke für den Vorschlag.«
Rolund leckte sich einen Klumpen Nutripaste von den Fingern, ehe er den Ausrüstungsbeutel in Bens Hand fixierte. »Was ist mit der Werkzeugtasche?«, fragte er. »Als wir das letzte Mal hier waren, hast du gesagt, du wärst gerade dabei, die letzten Reparaturen zu machen.«
Ben nickte. »Das stimmt.«
Er trat in die Kombüse und hatte vor, sich zu den Tremaines an den Tisch zu setzen. Dann überlegte er es sich anders und stellte die Tasche auf den Zubereitungstresen gegenüber. Geistwandler hatten einen ziemlichen Heißhunger und Durst, wenn sie von jenseits der Schatten zurückkehrten, und den Inhalt der Tasche wollte er nicht mit ihnen teilen. Er vertuschte das Manöver, indem er sich ein Glas Hubbasaft aus dem Konservator einfüllte, dann ließ er die Tasche auf dem Tresen stehen und wandte sich wieder seinen Gästen zu.
»Wir sind seit zwei Tagen wieder raumtauglich«, sagte Ben und gesellte sich zu ihnen an den Tisch. »Jetzt langweilt es mich einfach bloß zu warten.«
»Wenn du das sagst«, entgegnete Rhondi. Ihr Blick schweifte über den Gang. »Also, was ist in diesem Beutel, von dem du nicht willst, dass wir es sehen?«
Ben lächelte. »Tut mir leid - ich schätze, das war nicht so unauffällig, wie ich dachte«, entgegnete er. »Das ist bloß ein Intravenös-Set, und ich möchte nicht, dass ihr mir auch noch die Tropfinfusion wegtrinkt.«
»Ein IV?«, fragte Rolund. Sein Stirnrunzeln spiegelte das von
Rhondi so exakt wider, dass es Ben beunruhigte. Er war immer noch nicht dahintergekommen, ob die beiden Zwillinge oder bloß normale Geschwister waren, doch manchmal wirkten sie einander so ähnlich wie Killiks. »Wofür?«
»Meinem Dad fällt ständig das Saugröhrchen aus dem Mund«, erklärte Ben. »Er ist allmählich ziemlich dehydriert.«
Die Tremaines vermieden es, einander anzusehen, doch das alarmierte Funkeln, das in ihren nussbraunen Augen aufblitzte, war eindeutig. Einen Moment lang glaubte Ben, dass dies bedeuten musste, dass jenseits der Schatten irgendetwas nicht in Ordnung war, und er wartete mit zusammengebissenen Zähnen, dass einer der beiden ihm die Neuigkeit mitteilte. Stattdessen wandte Rhondi ganz bewusst den Blick von dem I V-Set ab, als hätte er mit einem Mal kein Interesse mehr daran, und Rolund streckte ein bisschen zu gleichgültig die Hand aus. um noch etwas mehr Nutripaste aus der Vorratstube zu drücken. Dann wurde Ben klar, was vorging: Das Saugröhrchen fiel seinem Vater nicht einfach so aus dem Mund.
Jemand zog es heraus!
Ben schnappte sich seinen Hubbasaft und nahm einen großen Schluck, während er seine Verärgerung zum Schweigen brachte und überlegte, was zu tun war. Wütende Beschuldigungen oder die Androhung von Gewalt würden
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