Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
erklären, was gerade geschehen war.
Es dauerte Stunden, bevor der Staub auch nur die Chance hatte, sich zu legen, bevor sämtliche Individuen und sämtliche Winkel des Senatsgebäudes davon überzeugt werden konnten, dass die Situation fürs Erste unter Kontrolle war, dass nicht wieder Blasterpistolen und Lichtschwerter aufblitzen würden und es keine neuerlichen Kampfhandlungen geben würde. Sanitätsgleiter brachten die wenigen Personen, die dabei verletzt worden waren, als die Jedi wichtige Punkte des Gebäudes gestürmt hatten, ins Medizentrum, ebenso wie die vielen, die im Hauptsicherheitszentrum Opfer von Straßenkampfabwehrgas geworden waren, und die Dutzenden, die die Anspannung hatte zusammenbrechen lassen. Einige glaubten beim Erwachen immer noch, die Yuuzhan Vong hätten angegriffen.
Als sich schließlich Ruhe – eine angespannte, aufgeladene Ruhe – über den Regierungssitz senkte, wurde Wynn Dorvan, der die letzten Stunden über in seinem Büro quasi unter Hausarrest stand, von C -3 PO ins Büro der Staatschefin geführt. Er betrachtete die beschädigte Tür des Innenbüros, die von einer Aktentasche aufgehalten wurde, und duckte sich, um das eigentliche Büro zu betreten.
Drinnen, wo sonst Daala saß, stand Jedi-Meisterin Saba Sebatyne, den Rücken der Tür zugewandt. Sie drehte sich um, dabei sorgsam darauf bedacht, ihren Schwanz nicht über die Tischplatte oder die Bücherregale zu beiden Seiten schweifen zu lassen. Sie bedachte Wynn mit einem knappen Nicken. »Diese hier weiß Ihr Kommen zu schätzen.«
»Als hätte ich eine andere Wahl gehabt.« Er bedauerte seine Worte bereits in der Sekunde, in der sie ihm über die Lippen kamen. Es war vermutlich keine so gute Idee, die neuen, wenn auch nur zeitweiligen Herrscher der Galaktischen Allianz zu verärgern. Doch er war müde, und seine Instinkte für das, was er sich erlauben konnte, hatten nachgelassen.
»Sie hatten eine Wahl. Möchten Sie sich setzen?«
»Nicht, wenn Ihr vorhabt, stehen zu bleiben.«
»Eine pragmatische Notwendigkeit. Diese hier hat es versäumt, einen Sessel mitzubringen, der für ihren Körperbau geeignet ist.«
Wynn blieb trotzdem stehen. Er holte einen kleinen, versiegelten Umschlag aus einer Tasche hervor und legte ihn vor Saba auf die Tischplatte.
Sie warf einen Blick darauf, nahm ihn jedoch nicht auf. »Ein Protestschreiben?«
»Meine Kündigung.«
»Ah, verständlich. Ehrenvoll. Doch diese hier möchte Sie bitten, Ihre Kündigung wieder an sich zu nehmen und sie zu vernichten.«
Wynn schüttelte den Kopf. »Staatschefin Daalas politische Verbündete werden nicht mit mir kooperieren, wenn ich mit Euch zusammenarbeite. Eure Gegner werden so oder so nicht mit mir kooperieren – sie sind zu begierig darauf, meinen Posten mit jemandem aus ihren eigenen Reihen zu besetzen. Ich bin hier nicht von Nutzen. Und, wenn ich ehrlich sein soll, was auch immer Ihr von ihr haltet, Natasi Daala ist eine ehrbare Person. Ich habe nicht die Absicht, mit einer Regierung zusammenzuarbeiten, die vorhat, sie mit Lichtgeschwindigkeit zu verurteilen und ins Gefängnis zu stecken. Ich höre bereits Leute davon reden, Klage wegen Hochverrats gegen sie einzureichen. Ich werde meine Fähigkeiten und Mittel zu ihrer Verteidigung einsetzen. Das ist alles.«
Saba musterte ihn ruhig, lange genug, dass sie ein paar lange Atemzüge nehmen konnte. »Diese hier respektiert Sie und schätzt Ihre Offenheit. Würden Sie sich jetzt anhören, was diese hier zu sagen hat?«
»Natürlich.«
»Selbstverständlich hegt der Jedi-Orden nicht die Absicht, die Kontrolle über die Exekutive dauerhaft für sich zu beanspruchen. Unser Ziel war es nicht, die Macht an unz zu reißen. Bis ordnungsgemäß ein neuer Staatschef gewählt werden kann, werden wir ein Triumvirat ernennen, um fürs Erste kollektiv als Staatsoberhaupt zu fungieren. Dieses Triumvirat besteht aus dieser hier, aus Senatorin Treen und aus General Jaxton.«
»Um die Interessen der Jedi, des Senats und der bewaffneten Streitkräfte zu repräsentieren. Eine so angemessene, vernünftige Übergangslösung, wie man nur hoffen kann – doch ich bin überrascht, ja, sogar schockiert, dass die ehemalige Staatschefin Solo dieser Gruppe nicht angehört.«
»Anstelle dieser hier?«
»Ja, aufgrund ihrer Erfahrung in diesem Amt.«
»Ah … Aber Jedi Solo hierzuhaben würde dem Volk doch suggerieren, dass die Jedi beabsichtigen, sie dauerhaft ins Amt zu hieven, meinen Sie nicht?«
»Hm … Nun
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