Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Lager führte Allana ihr Gefolge auf einer neuerlichen Erkundungstour an. Wieder waren die Droiden mit dabei.
Doch diesmal war es nicht so wie bei den anderen Malen. Zum einen war es im Lager sehr laut. Überall fanden Streitereien und Diskussionen statt; die Leute im Lager zeigten die Art von Energie, die sie normalerweise erst demonstrierten, nachdem die Sonne untergegangen war und die Böen kühler wurden. Allana wusste, dass das etwas mit dieser Übertragung zu tun haben musste, doch das alles kam ihr schrecklich albern vor. Schließlich wusste doch jeder, dass es schlecht war, unschuldige Leute in die Luft zu sprengen. Warum konnten sie das nicht einfach von Anfang an eingestehen?
Der andere Grund dafür, warum die Dinge diesmal anders waren, war der, dass Allana nicht einfach nur ziellos umherwanderte. Sie suchte nach jemandem – nach dem Mann mit der dunklen Aura. Wenn sie ihn nicht sehen konnte, gelang es ihr vielleicht, ihn zu fühlen.
Javon musste sich ein wenig sputen, um mit ihr Schritt zu halten, als sie durch das Lager eilte. »Suchst du nach etwas Speziellem?«
»Nein.« Sie versuchte, die Lüge überzeugend klingen zu lassen. »Meine Mutter sagt, dass dies alles bald vorbei sein wird. Bevor es so weit ist, möchte ich noch mehr davon sehen.«
»Aha.«
Allana war ein wenig enttäuscht, dass es ihr nicht möglich war, Javon einzuweihen. Er war ein netter Kerl, aber ein typischer Erwachsener. Er würde sie nicht ernst nehmen, wenn sie ihm von dem Mann erzählte, den sie suchte. Und im unwahrscheinlichen Fall, dass er es doch tat, würden seine sich streng nach den Vorschriften richtenden Sicherheitsmaßnahmen womöglich alles vermasseln.
Leia würde sie ernst nehmen, doch vermutlich wäre sie im Gegensatz zu Allana nicht der Ansicht gewesen, dass die Träume bedeuteten, dass sie, Allana, diejenige sein musste, die sich auf den Flammenmann stürzte. Leia würde versuchen, einen anderen Weg zu finden, um die Dinge zu regeln, einen Weg, bei dem Allana in Sicherheit wäre. Allana war sich sicher, dass das hieß, dass sie nicht da sein würde, um ihre Mutter zu beschützen.
Ihr kam der Gedanke, dass das vielleicht der Grund dafür war, warum die Jedi stets allein oder zu zweit reisten. Auf diese Weise musste niemand um Erlaubnis bitten oder Dinge in der Gruppe absprechen. Alles ging schneller. Es würde ja schon schneller gehen, wenn sie jetzt allein mit Anji im Lager umherspazieren würde.
Allana führte sie um eine Ecke des Pfads herum, der zwischen den Zelten verlief. Javon beeilte sich, sie einzuholen, und riss sie aus ihren Gedanken. »Deine Droiden bleiben zurück.«
»Sie sind zu langsam.« Allana blieb stehen und schaute zurück, um ungeduldig darauf zu warten, dass sich ihnen R2-D2 und C -3 PO wieder anschlossen. »Sie sollten lieber zum Falken zurückgehen.«
»Vermutlich hast du recht.«
R2-D2, der aufgrund des unebenen Sandes im Zwei-Bein-Modus unterwegs war, bog um die Ecke und kam zu ihnen herüber.
Sie warteten.
Allana sah den Astromech an. »Erzwo, wo ist Dreipeo?«
R2-D2 trällerte etwas wenig Hilfreiches. Seine Kuppel drehte sich, sodass sein Hauptfotorezeptor in die Richtung zeigte, aus der er kam.
Aber C -3 PO kam nicht um diese Ecke.
An Bord des Falken wirkte Leia für Allanas Geschmack nicht besorgt genug. »Nein, Schatz, er reagiert nicht auf Kom-Signale, aber denk doch mal darüber nach – wer sollte einem Protokolldroiden schon etwas antun?«
Allana sah Han an. »Er sagte, er hätte das schon öfter erlebt.«
Han grinste, als würde er über besonders vielsagende Drohungen aus der Vergangenheit nachgrübeln. »Ja, aber, Amelia, ich habe ihm nie etwas getan. Das war doch bloß Gerede.«
Leia legte Allana einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Hör mal, ich muss mit Meister Kyp und den anderen Jedi einen öffentlichen Auftritt absolvieren. Sobald das erledigt ist, kommen wir alle zurück und suchen nach Dreipeo.«
»Wie lange wird das dauern? Fünf Minuten?« Das war länger, als Allana warten wollte. Ja, sie wollte dort draußen sein und jemanden suchen – aber nicht C -3 PO . Das war bloß ein Vorwand. Die Suche nach dem Droiden würde ihr Gelegenheit geben, den Mann mit der dunklen Aura aufzuspüren.
»Eine Stunde, höchstens zwei.«
Allanas Schultern sackten zusammen.
Leia bedachte sie mit einem beschwichtigenden Blick. »Du kannst mitkommen und zusehen.«
»Nein danke. Ich bleibe hier.«
»Deine
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