Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
zumindest bin ich hier.«
Der Falke sauste weiter durch den Frachttunnel. Es dauerte nicht lange, bis sie auf die ersten kastenförmigen Umrisse von Lastschuten stießen, die sich in beide Richtungen bewegten. Sie flogen im Zickzack durch die Dunkelheit, duckten sich unter allem entgegenkommenden Verkehr hinweg und düsten über jene Schuten hinweg, die sie überholten.
Leia rechnete ständig damit, dass der Verkehr zum Erliegen kommen würde, wenn das Kontrollzentrum eine Sicherheitsabschaltung initiierte – doch entweder war das Bedienpersonal in Panik geraten oder schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Einige angespannte Minuten später schoss der Falke schließlich aus dem Tunnel heraus in die dicht gedrängte Dunkelheit unter dem Gemeinschaftsplatz, und Leia atmete erleichtert auf.
Nach einer Reihe von Ausweichmanövern, die dazu gedacht waren, jeden ausfindig zu machen, der ihnen zu folgen versuchte, führte Leia eine gründliche Signalanalyse durch, um sicherzustellen, dass die ChaseX-Jäger den Falken nicht mit einem Peilsender versehen hatten. Anschließend ließ sie eine starke Entmagnetisierungsströmung durch die Außenhülle laufen – bloß, um sicherzugehen, dass ihr nichts entgangen war. Dann überprüfte sie die Scanner erneut nach unautorisierten Übertragungen und gelangte schließlich zu dem Schluss, dass der Falke tatsächlich sauber war.
»Erzwo, schick eine Blitzübertragung ans Jedi-Oberkommando«, befahl Leia. »Sag ihnen, dass wir unterwegs sind und Karten für einen sicheren Anflug benötigen.«
R2-D2 piepte eine Erwiderung, und Han bahnte sich seinen Weg in die tiefsten Ebenen der Unterstadt. Bloß einen halben Kilometer weiter unten waren die Bauwerke bereits so massiv mit Yorik-Korallen verkrustet, dass es unmöglich war, die Gebäude selbst auszumachen. Hunderte von Metern lange Moosvorhänge baumelten von Fußgängerbrücken, und auf Balkonen wuchsen zehn Meter hohe Pilze. Seltsame Reptilien mit vier Schwingen durchstreiften die Dunkelheit, mit ihren Klauen noch immer zappelnde Nagetiere umklammernd – oder Gliedmaßen, die sie verrottenden Kadavern abgerissen hatten. In vielerlei Hinsicht sah es so aus, als hätten die Yuuzhan Vong diesen Teil des Planeten niemals verlassen – und in gewisser Weise stimmte das sogar. Da die Galaktische Allianz den Großteil der vergangenen zwei Dekaden über vor allem darauf konzentriert gewesen war, den Rest der Galaxis wieder aufzubauen – sowie auch damit, einfach die Ordnung aufrechtzuerhalten –, hatte die Allianz nie den politischen Willen besessen, die Schäden zu beheben, die die extragalaktischen Invasoren in den versteckten Slums von Coruscant verursacht hatten.
R2-D2 tschilpte ein Mitteilungssignal, und dann erschien eine Karte der Unterstadt auf dem Kopiloten-Bildschirm. Sie waren bereits näher am Treffpunkt, als Leia gedacht hatte, und es dauerte bloß ein paar Minuten, um durch das verworrene Labyrinth zu einer dunklen Aushöhlung in den Yorik-Korallen zu gleiten. Im ersten Moment hielt sie die Öffnung fälschlicherweise für einen Höhleneingang, doch als die Scheinwerfer des Falken sie vollends aus der Finsternis rissen, stellte sie fest, dass es sich dabei in Wahrheit um ein pechschwarz gestrichenes Hangartor handelte.
Leia fühlt eine willkommen heißende Berührung in der Macht, und da wusste sie, dass sie von einer Gruppe Jedi-Wachen beobachtet wurden. Sie reagierte darauf, indem sie selbst ihre Machtsinne ausstreckte und zuließ, dass sie ihre Erleichterung darüber wahrnahmen, angekommen zu sein. Das Tor zog sich in die Wand zurück. Auf der anderen Seite befand sich eine Verladebucht. Sie wirkte verlassen, aber Leia konnte mehrere Jedi-Präsenzen spüren, die in ihren Verstecken lauerten.
»Ich habe keine Ahnung, wo wir sind«, sagte Han, der den Falken draußen vor dem Eingang hielt. »Seid ihr sicher, dass wir hier richtig sind?«
»Ja«, entgegneten Leia und Jask unisono.
»Paps«, fügte Allana hinzu, »die Jedi befinden sich im Krieg. Du hast doch wohl nicht erwartet, dass sie ein Schild aufstellen, oder?«
»Sei nicht albern.« Han steuerte den Falken vorsichtig über die Schwelle, und der Raumfrachter wirbelte eine dichte Staubwolke auf, als sie auf die Landekreise zuschwebten. »Ich meine ja nur … hätten sie nicht wenigstens ein bisschen sauber machen können?«
Er schaltete die Kühlventilatoren aus, dann fuhr er die Landestreben aus und setzte mit dem Falken rasch nahe der Rückseite der kleinen
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