Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
, das Nest zu finden. Das war bloß ein großer Zufall!«
»Aber ich kann es wiederfinden«, grollte Bazel. »Wenn Ihr der Ansicht seid, dass das gut wäre.«
»Ja, das musst du tun«, sagte Saba, ohne zu zögern. Ihr Blick schweifte zurück zu Allana, und sie drehte ihren Kopf, um sie von Neuem mit einem Auge zu mustern, ehe sie wieder Bazel ansah. » Dieser hier ist der Zutritt zum Nest nicht gestattet.«
Der Anflug von Bewunderung in Sabas Stimme war nicht zu überhören, und mit einem Mal wurde Leia überhaupt erst die Tragweite dessen bewusst, was ihre Enkelin erreicht hatte. Die Barabel waren von Natur aus eine wilde, argwöhnische Spezies. Und trotzdem hatte Allana vier von ihnen dazu gebracht, ihr und Bazel zu vertrauen – und ein Geheimnis mit ihnen zu teilen, das sie nicht einmal ihren eigenen Müttern anvertrauen würden. Wenn Allana zu derlei schon mit neun Jahren imstande war, bestand vielleicht doch Hoffnung auf eine friedvolle Galaxis. Vielleicht war Allana diese Hoffnung.
Nach einem Moment nickte Bazel. »Gut, dann melde ich mich freiwillig.« Er zögerte einen Moment und schaute zu Leia hinüber. »Aber wie soll ich in den Tempel hineingelangen?«
Han lächelte und streckte den Arm nach oben, um ihm auf die Schulter zu klopfen. »Mach dir darüber mal keine Gedanken, Großer«, sagte er. »Nach dem ganzen Ärger, den wir damit hatten, während der Mando-Belagerung Vorräte hineinzuschmuggeln, ließ Luke mich einen geheimen Eingang installieren. Wir können dich am anderen Ende der Evakuierungsroute absetzen. Es wird zwar ein bisschen dauern, um reinzukommen, aber auf diesem Wege kommst du ohne Probleme in die unteren Ebenen.«
»Apropos Probleme«, sagte Leia, begierig darauf, das Thema zu wechseln, bevor Allana beschloss, dass sie Bazel begleiten musste. »Ich sehe hier eine Menge Jedi, die noch immer instruiert werden. Eigentlich dachte ich, mittlerweile wären längst alle im Tempel, um zu kämpfen.«
Saba nickte. »Das dachte diese hier auch. Doch die Schilde sind noch nicht unten. Die Schutztore sind noch immer geschlossen.«
»Unsere erste Angriffswelle ist in einen Sith-Hinterhalt geraten«, erklärte Mirax. »Es ist uns bislang noch nicht gelungen, den Rest der Kompanie ins Gebäude zu bringen.«
Leias wurde flau. »Wie übel war der Hinterhalt?«
»Sehr übel«, entgegnete Saba. »Wir haben zehn Ritter verloren … bis jetzt.«
»Luke und Jaina sind dem ersten Angriff allerdings entkommen«, ergänzte Mirax. »Ebenso wie Ben. Dessen sind wir uns sicher .«
Leia registrierte keinerlei Trauer in Mirax’ Stimme, weshalb sie es für angebracht hielt zu fragen: »Und Corran und eure Kinder sind ebenfalls wohlauf?«
Mirax nickte. »Als sie sich das letzte Mal gemeldet haben, war alles in Ordnung.«
»Sonst ist jedoch keiner mehr übrig«, setzte Saba nach. »Meister Skywalker und sein Team stehen allein da.«
»Soll das heißen, da sind sechs Jedi drin, die auf sich allein gestellt sind?«, forschte Han. »Gegen viertausend Sith?«
Leia konnte spüren, wie Hans Furcht wuchs, und sie konnte gut verstehen, warum. Jaina war ihr letztes lebendes Kind, und der Gedanke daran, sie zu verlieren – und auch Luke –, war beinahe mehr, als sie ertragen konnte.
»Und ihr tut nichts, um etwas daran zu ändern?«, fuhr Han fort.
»Diese hier tut durchaus etwas, Captain Solo«, sagte Saba. »Sie befolgt Befehle. Meister Skywalker hat ihr gesagt, dass er mehr Zeit braucht, um die Schutztore zu öffnen.«
»Und wenn das nicht passiert?«, wollte Han wissen. »Genauso gut könntet ihr ewig darauf warten, dass …«
»Dann gehen sie auf die harte Tour rein«, sagte Mirax mit durastahlharter Stimme. »Allerdings wisst ihr so gut wie ich, dass das die letzte Option sein muss. Wenn wir anfangen, Baradium-Bomben in den Jedi-Tempel zu werfen, kann niemand kontrollieren, wer umkommt.«
Mirax’ ernster Tonfall und ihr gesunder Menschenverstand schienen Han wieder zur Vernunft zu bringen. Er schwieg einen Moment lang, ehe er in ruhigerem Ton fortfuhr. »Okay. Ihr wartet also auf Luke – und wenn es um spektakuläre Aktionen geht, ist niemand besser als er. Aber sechs gegen viertausend ist eine ziemlich miese Quote. Warum benutzen wir nicht den Evakuierungstunnel und schicken ihnen ein bisschen Unterstützung?«
»Die Zugänge befinden sich in der Unterstadt, ja?«, fragte Saba. »Das ist in Ordnung für die unteren Ebenen, aber es würde Tage dauern, um sich den Weg nach oben in den Hauptbereich
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