Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
Entkommen«, rief ihr Verfolger bloß zwei Schritte hinter ihr. »Nicht für dich!«
Vestara machte größere Schritte und pumpte fester mit den Armen.
Ihr Verfolger lachte. »Du nimmst uns bloß unsere Arbeit ab, kleines Mädchen«, rief er. »Wie lange noch, bis selbst die Macht dich verlässt?«
Als Vestaras rechter Arm das nächste Mal vorschnellte, drehte sie ihre Schulter so, dass er ihre Hand nicht sehen konnte. Sie drehte das Lichtschwert herum und richtete den Emitter nach hinten. Als ihre Hand zurückschwang, packte sie ihn mit der Macht, zog ihn mit einem heftigen Ruck nach vorn – und aktivierte ihre Klinge.
Ihr Verfolger schrie. Vestara drehte ruckartig ihr Handgelenk, um die Klinge durch seinen Körper zu ziehen, ohne dafür eigens stehen zu bleiben.
Drei Schritte später riskierte sie es, einen raschen Blick hinter sich zu werfen. Smaragdauge befand sich ein Dutzend Schritte weiter hinten. Sie blieb ihr auf den Fersen, ohne wirklich den Versuch zu unternehmen, zu ihr aufzuschließen oder Vestara zu überrennen.
Zwanzig Meter dahinter folgte eine ganze Wand von Sith in dunklen Umhängen. Immer zwei liefen nebeneinander, rempelten und drängten sich durch den engen Gang, ein Strom zorniger Augen, die allesamt auf Vestara gerichtet waren. Mittlerweile mussten es gut und gerne zwanzig sein, darunter eine Keshiri in der zweiten Reihe, die Vestara als Lady Sashal erkannte.
Zwanzig Krieger und eine Hochlady, und das nur, um ein einziges Mädchen zur Strecke zu bringen. Hatte der Zirkel den Verstand verloren?
Smaragdauge beschleunigte rasant ihre Schritte, und Vestara spürte die Hand der Macht dicht hinter sich. In dem Wissen, dass sie sich davon befreien musste, so lange sie noch konnte, blieb sie stehen, änderte die Richtung und warf sich im Gang nach vorn, nachdem sie einen machtverstärkten Tritt zur Seite vollführt hatte.
Einen Tritt, der die Frau eigentlich direkt vor die Brust hätte treffen sollen. Doch der Tritt ging vorbei – und jetzt stand Vestara bloß noch auf einem Bein, mit Smaragdauge unmittelbar hinter sich. Ein Arm schlang sich um Vestaras Taille, und der kalte Ring eines Lichtschwert-Emitters drückte sich seitlich gegen ihren Hals.
»Lass dein Lichtschwert fallen«, befahl die Frau. »Wenn du dich rührst, bist du tot!«
Vestara ließ ihr Lichtschwert zu Boden sinken und stand reglos auf einem Bein. Dann dachte sie fieberhaft nach. Gnade walten zu lassen, entsprach nicht dem Weg der Sith, nicht nach einer langen, zermürbenden Verfolgungsjagd – nicht, wenn sie dank ihrer Beute mehrere Gefährten verloren hatten. Vielleicht wollten ihre Verfolger sie ja lebend. Das würde auch das ganze Gerede erklären sowie den Umstand, dass ihre Gegner weder Blasterschüsse noch Machtblitze eingesetzt hatten, um sie zur Strecke zu bringen.
»Wenn ich mich rühre … sterbe ich?«, keuchte Vestara. Noch immer fiel ihr das Atmen schwer. »Tatsächlich?«
»Lass es drauf ankommen.«
»Auf jeden Fall.« Vestara ließ ihr Bein nachgeben, und ihr Gewicht fiel auf den Arm rings um ihre Taille. Überrascht versuchte Smaragdauge, sie aufzufangen, was ihr jedoch nicht gelang, und Vestara stürzte hin wie ein Sack Steine. Als das gegen ihre Kehle gepresste Lichtschwert nicht aufflammte, wusste Vestara, dass sie recht hatte, was die erheblichen Mühen der Sith anging, sie zu fangen. Die Sith wollten sie haben – aber sie wollten sie lebend.
Als sie auf dem Boden aufschlug, rollte Vestara sich sofort zurück in Richtung ihrer Gegnerin. Sie rammte einen Ellbogen gegen Smaragdauges Knie und vernahm ein Knacken – ein erfreulich lautes Knacken. Die Frau schrie, und über Vestaras Kopf ertönte das Zzzz-ssssch eines zum Leben erwachenden Lichtschwerts.
Zu spät.
Vestara griff bereits nach dem Handgelenk. Sie knickte es um und zwang die Klinge von sich weg, als Smaragdauge zusammenbrach. Vestara beschleunigte ihre Rolle, um ihre Gegnerin brutal auf den Boden zu donnern, und das hohle Krachen eines Schädels, der auf Yorik-Korallen traf, hallte von den Wänden wider. Yorik-Korallen waren härter. Smaragdauge verfiel in Krämpfe, ihr Körper zitterte, und sie hatte Schaum vor dem Mund.
Blasterschüsse und Machtblitze zischten durch den Korridor. Einige verfehlten sie nur um einen Meter, doch die meisten kreischten ein gutes Stück über sie hinweg – Feuerschutz, allein dazu gedacht, Vestara an Ort und Stelle festzunageln, bis sie sie wieder gefangen nehmen konnten. Sie zog Smaragdauges Blaster
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