Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
ihre Fühler in einer verneinenden Geste kreisen. »Du bist jetzt bereit «, sagte sie. »Die anderen Jedi jedoch brauchen noch mehr Zeit.«
»Die Jedi können nicht so lange warten, bis wir alle bereit sind«, sagte Raynar in der Erwartung der nächsten Ausrede der Killik, ihnen das Wissen des Nests auch weiterhin vorzuenthalten. »Abeloth ist jetzt frei, und ihre Freunde sind in diesem Moment dabei, sie zu jagen.«
»Dann musst du darauf hoffen, dass deine Freunde versagen, denn sonst werden sie sterben« , sagte Thuruht. »Wenn die rechte Zeit kommt, wirst du alles verstehen.«
»Und die rechte Zeit ist, wenn ich die Macht mit dem Nest teile?«, fragte Raynar in dem Versuch, Thuruht wenigstens dazu zu bringen, ihre Bedingungen zu nennen. »Willst du das damit sagen?«
»Ohne die Macht kann das Nest nicht wachsen« , sagte Thuruht. »Und das Nest muss wachsen, wenn Thuruht bereit sein will, wenn die Einen uns rufen, um ihnen zu dienen.«
Der Handel hätte nicht eindeutiger sein können, zumindest gemessen an Killik-Standards. Thuruht würde sein Wissen über Abeloth mit ihnen teilen, wenn Raynar im Gegenzug die Macht einsetzte, um den Thuruht dabei zu helfen, ihr Nest wieder instand zu setzen. Bedauerlicherweise brachte diese Übereinkunft zwei große Probleme mit sich. Zum einen würde das die Chiss erzürnen, die den Krieg nicht vergessen hatten, den sie geführt hatten, als Raynar das letzte Mal unter Killiks gelebt hatte. Und zum anderen: Wenn er noch viel länger bei den Thuruht blieb, würden sämtliche Gegenmittel und Filter an Bord der Langen Reise nicht verhindern, dass Raynar erneut zu einem Neunister wurde – und es gab nur eine Sache in der Galaxis, die Raynar noch mehr fürchtete, als seine Identität erneut an ein Killik-Nest zu verlieren – und diese Sache war Abeloth.
Nach einem Moment nickte Raynar. »Abgemacht«, sagte er. »Wenn Thuruht alles Wissen über Abeloth jetzt mit mir und meinen Freunden teilt, verspreche ich, dass ich hierbleiben und die Macht einsetzen werde, um dem Nest beim Neuaufbau zu helfen. Einverstanden?«
Thuruht klackte zustimmend mit ihren Mandibeln. »Jetzt bist du bereit, die Historien zu sehen«, entgegnete Thuruht. »Und sobald du Abeloth verstehst, wirst du auch verstehen, wie wichtig Thuruht für die Galaxis ist. Dann wirst du Thuruht helfen wollen. Selbst die Chiss werden erkennen, dass Thuruht stark sein muss!«
Damit wandte sich Thuruht dem Innern des Plastes zu, wo Lowbacca, Tekli und C-3 PO die in die Korridorwand gemeißelten Reliefs studierten. Thuruht wies auf eine Doppeltafel, die drei Wesen zeigte, die isoliert auf einem bergigen Waldplaneten lebten. Eine der Tafeln stellte eine lächelnde Frau mit bleichem Haar und ovalen Augen dar. Sie lief durch einen in voller Blüte stehenden Wald, gefolgt von Wolken voller Schmetterlinge und Schwärmen Possen treibender Killiks. Die nächste Tafel zeigte einen mächtig wirkenden Mann in einer dunklen Rüstung, der durch einen toten Wald mit kahlen Ästen und kargem Boden marschierte. Sein Gesicht war schroff, und zwei Streifen waren quer über seinen kahlen Schädel tätowiert. Die einzigen Spuren von Leben in seinem Wald waren die Kröte, die er unter seinem Stiefel zertrat, und eine Reihe von Killiks, die hinter ihm angekettet waren.
Eine dritte Tafel zeigte einen hohen Berggipfel, der über beiden Wäldern aufragte, wobei der öde Wald auf der linken Seite eines Flusses lag, der die Szene teilte, und der üppige Wald auf der rechten. Vom Balkon eines Klosters an den Klippen überblickte ein hagerer alter Mann das Panorama, der seine Arme so ausgebreitet hatte, dass eine Hand über der dunklen Seite des Waldes hing und die andere über der hellen. Auf dem Antlitz des Alten lag ein solcher Ausdruck von Überdruss und Leid, dass Raynar merkte, wie seine eigenen Schultern nach unten sackten, niedergedrückt von einer Bürde, die so geheimnisvoll wie uralt war.
Während Raynar dastand und die Tafeln betrachtete, ertönte hinter ihm ein Wookiee-Ächzen – es war Lowbacca, der sich darüber beschwerte, dass er es leid sei, seine Zeit zu vergeuden, und vorschlug, unverzüglich zur Langen Reise zurückzukehren. Der Wookiee fuhr fort: Bislang hätten sie nichts gesehen, das Abeloth oder die Himmlischen betraf, und allmählich finge er an zu glauben, dass die einzige Verbindung zwischen Thuruht und den Himmlischen der Name ihres Ameisenhügels sei.
Thuruht bat um eine Übersetzung, und C-3 PO sagte: »Jedi Lowbacca
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