Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
Frachttransportsystem fort.
Sie landeten zusammen und krachten gegen ein Regal voller schwerer Kisten, unmittelbar bevor ein blendend weißer Blitz die Kammer erfüllte. Ein donnerndes Knistern ertönte, das ewig anzudauern schien, und die Hitze wurde so intensiv, dass Ben fürchtete, sie hätten es nicht aus dem Detonationsradius herausgeschafft.
Diese spezielle Angst schwand einen Moment später, als er zu Boden fiel und der Shikkar dabei gegen seinen Oberschenkelknochen stieß. Sein gesamtes Bein explodierte in Qualen, die schwache Männer dazu brachte, sich zu wünschen, sie seien tot, und er realisierte, dass er unwillkürlich den Mund öffnete, um zu schreien.
Jaina landete an seiner Seite. Schon hielt sie ihm die Hand vor den Mund. »Still!« Sie nutzte die Macht, um ihn an Ort und Stelle zu halten, und richtete sich dann gerade weit genug auf, um zu der Stelle hinüberzuschauen, wo der Thermaldetonator explodiert war. Eine Fontäne aus Blut und Knochen spritzte aus dem lichterloh in Flammen stehenden Lieferportal – das war alles, was von ihren Sith-Verfolgern noch übrig war, nachdem sie durch die ruinierten Bremsringe gesaust waren. »Wir wissen nicht, ob der andere die Explosion überstanden hat«, sagte Jaina. »Möglicherweise ist er noch am Leben.«
Ben nickte und schluckte den Schrei herunter, der ihm in der Kehle steckte, ehe er den Arm hob und behutsam ihre Hand von seinem Mund nahm. »Ich hatte überhaupt nicht vor zu schreien.«
Jaina beäugte ihn zweifelnd. »Wenn du das sagst.«
Sie packte sein Bein ober- und unterhalb der Wunde und nutzte dann die Macht, um die Glasklinge herauszuziehen. Der Schmerz wurde sogar noch unerträglicher, als sie die gezackte Spitze durch Muskeln und Sehnen riss. Ben biss die Zähne zusammen und suchte in der Macht nach der Kraft, die Agonie zu ertragen.
Jainas Miene war bar jeden Mitgefühls. »Das hast du verdient, und das weißt du.« Sie hielt die Stimme gesenkt, aber ihr Ton war schroff. »Was hast du dir bloß dabei gedacht, einen Sith-Lord gefangen nehmen zu wollen? Mitten im dichtesten Kampfgetümmel?«
Ben war außerstande, ihr zu antworten, ohne einen Schrei zu riskieren, aber natürlich hatte er dabei Vestara im Sinn gehabt. Der Lord hatte sie als Köder benutzt, weshalb er vermutlich wusste, was ihr widerfahren war. Ben hoffte bloß, dass die Sith auch noch anderweitigen Bedarf für sie hatten, ansonsten würde sie in Kürze tot sein.
Jaina zog die Klinge weiterhin langsam heraus, um Bens Pein absichtlich in die Länge zu ziehen – oder zumindest kam es ihm so vor. »Du hattest Glück«, sagte sie. »Ein bisschen weiter links, und du wärst tot.«
Die Klinge löste sich mit einem letzten Reißen von Sehnen. Der Schmerz klang von »unerträglich« zu »qualvoll« ab, und Blut floss aus der Wunde, schnell und dunkel. Doch Jaina hatte recht. Wäre der Shikkar nur ein paar Zentimeter weiter links eingedrungen, hätte er die Oberschenkelarterie durchtrennt. Offen gesagt, konnte Ben nicht begreifen, wieso es nicht dazu gekommen war. Der Sith-Lord hatte in einem idealen Winkel zugestochen, er hatte sich der Macht bedient, um seinen Shikkar zu führen, und er hatte Ben mit seinem Angriff vollkommen überrumpelt. Eigentlich hätte Ben jetzt zusehen müssen, wie die letzten Reste seines Lebens in einem langen, hellroten Strahl aus ihm herausspritzten. Der Umstand, dass er das nicht tat, konnte nur eins bedeuten, nämlich, dass der Sith gar nicht die Absicht gehabt hatte, Ben zu töten.
»Er hat mich nicht verfehlt, Jaina«, sagte Ben. »Er hatte gar nicht vor , mich zu erledigen.«
Jaina schüttelte den Kopf. »Mach dir nichts vor, Ben. Sith spielen nicht fair. Und du solltest es auch nicht tun.« Sie zog ein sauberes Bacta-Pflaster aus einer Gürteltasche und drückte es auf die Wunde, dann nahm sie seine Hand und legte sie darauf. »Drücken!«
Ben tat, wie geheißen. »Er hat nicht fair gespielt«, sagte er. »Ich denke, er wollte mich gefangen nehmen. Deshalb hat er auf meinen Oberschenkel gezielt, anstatt auf mein Herz oder meinen Unterleib.«
Jaina schwieg, während sie das Pflaster zusätzlich noch mit einem selbsthaftenden Verband fixierte, und nickte schließlich. »In Ordnung, da ist was dran«, sagte sie. »Du bist der Sohn von Luke Skywalker. Du wärst eine ziemlich wertvolle Geisel.«
Sie schob einen Arm unter seine Schulter und half ihm auf die Beine. Sie hatten immer noch das klaffende Loch vor sich, wo sich eben noch das Lieferportal
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