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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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als wäre dein Freund gefeuert worden.«
    Suzy mühte sich, ihre ausdruckslose Miene zu wahren. Es war wichtig, keine Gefühle zu verraten, keine potenziell gefährlichen Informationen preiszugeben. Es war wichtig, ruhig und konzentriert zu bleiben und keine übertriebene Reaktion zu zeigen. Was immer sie antwortete, ihre Stimme musste fest bleiben, ihre Hand ruhig. Selbst wenn ein gewisses Maß an Neugier geduldet, ja, sogar erwartet wurde, durfte sie auf keinen Fall zu eifrig wirken. Sie musste behutsam vorgehen. Eine falsche Betonung konnte eine Katastrophe nach sich ziehen. »Wovon redest du?«, fragte sie, auch um das laute Pochen ihres Herzen zu übertönen. Sie fragte sich, ob er es hören oder sehen konnte, wie es wild in ihrer Brust schlug.
    »Jeff Rydell«, warf Dave den Namen in die Luft wie einen Football, den sie fangen und damit losrennen sollte.
    Suzy verzog ihr Gesicht zu einem Ausdruck der Verwirrung und zuckte die Achseln, als ob ihr der Name so wenig bedeutete, dass er eine Wiederholung nicht lohnte.
    »Der Typ in dem Auto am Samstag, der die Miracle Mile gesucht hat«, führte Dave weiter aus und musterte ihr Gesicht. »Der mit dem Stadtplan.«
    »Ich erinnere mich nicht.«
    »Aber sicher doch. Der gut aussehende Typ auf dem Beifahrersitz. Große Muskeln, kleines Gehirn. Wie kannst du dich nicht an ihn erinnern?«
    »Ich hab eigentlich gar nicht so genau drauf geachtet …«
    »Nein«, sagte Dave und drängte an ihr vorbei ins Wohnzimmer. »Du wolltest bloß hilfsbereit sein.«
    Suzy folgte ihm, während ihre Gedanken in alle Richtungen gleichzeitig schossen, als ob sie gevierteilt würde. Warum redete er von Jeff, und woher kannte er seinen Namen? War er ihr am Morgen gefolgt? Hatte er sie zusammen in dem Coffee-Shop gesehen? Hatte er beobachtet, wie sie gemeinsam das Motel betreten hatten? Was hatte er gemeint, als er sagte, ihr Freund wäre gefeuert worden? Wovon redete er? Wie viel wusste er? »Möchtest du vor dem Essen noch einen Drink?«, fragte sie.
    »Das wäre nett.« Er setzte sich auf das beigefarbene Sofa, schlug die Beine übereinander, löste seine Krawatte und wartete darauf, bedient zu werden. »Wodka on the rocks.«
    Suzy eilte in die in dem sonnigen Gelb und kräftigen Blau der Provence gestrichene Küche. Sie warf eine Handvoll Eiswürfel in ein Glas, nahm die Wodkaflasche aus dem Gefrierfach und goss ihrem Mann einen steifen Drink ein, bemüht, das verräterische Zittern ihrer Hände zu unterdrücken. Ganz darauf konzentriert, Ruhe zu bewahren, nahm sie den Drink in die Hand und übte, ihn Dave zu überreichen, eine Geste, die sie so lange wiederholte, bis sie ihre zitternden Finger unter Kontrolle hatte. Sie durfte keine Angst zeigen. Sie atmete ein paar Mal tief durch und kehrte dann ins Wohnzimmer zurück.
    »Willst du mich nicht fragen, woher ich weiß, dass er gefeuert wurde?«, fragte Dave und streckte die Hand aus.
    Suzy überreichte ihm hastig den Drink, sagte jedoch nichts.
    »Ich weiß es, weil ich dabei war.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Suzy wahrheitsgemäß. Wovon redete Dave?
    »Erinnerst du dich, dass er uns erzählt hat, er wäre Personal Trainer bei Elite Fitness in der Northwest 40th Street in Wynwood?«
    »Nein, ich erinnere mich nicht«, log Suzy. Glaubte er ihr? Er behauptete immer, genau zu wissen, wann sie nicht die Wahrheit sagte.
    »Jedenfalls«, fuhr Dave fort und klopfte auf das Polster neben sich, eine wortlose Anweisung, Platz zu nehmen, »bin ich ins Grübeln geraten. Der Typ hatte ziemlich beeindruckende Muskeln. Und ich werde schließlich auch nicht jünger. Viel leicht sollte ich ein bisschen trainieren. Man darf nicht zu selbstzufrieden werden.«
    Suzy versank tief in dem Daunenpolster und blickte zu der Lampe auf dem Beistelltisch, deren verbogener Schirm sie brutal daran erinnerte, wie Dave mit Lügnern zu verfahren pflegte. »Was redest du? Du siehst super aus.«
    Er legte einen Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie fest auf die Wange. »Na, vielen Dank, Liebling. Jeder Mann freut sich über ein Vertrauensvotum seiner schönen Frau.« Er nippte an seinem Drink. »Zumal einer Frau, die so gute Drinks mixt wie diesen. Hast du Unterricht bei deiner Freundin genommen?«
    »Was?«
    »Bei der Barfrau aus dem Wild Zone. Wie hieß sie noch gleich?«
    »Kristin«, flüsterte Suzy und spürte, wie ihr Puls schneller schlug. Er spielte mit ihr, so wie eine Katze mit ihrer Beute spielte, bevor sie zum tödlichen Schlag

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