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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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er einmal wirklich mit Jeff reden musste, war der passenderweise unerreichbar. Er probierte es auf Jeffs Handynummer, wurde jedoch sofort auf die Mailbox umgeleitet. Tom hinterließ eine kurze Nachricht – »Wo zum Henker steckst du?« –, bevor er Jeffs Festnetzanschluss anrief.
    »Hallo?«, fragte Kristin am anderen Ende der Leitung.
    »Ich muss Jeff sprechen«, erklärte Tom ohne große Vorrede.
    »Tom?«
    »Ist Jeff da?«
    »Er ist bei der Arbeit.«
    »Und welche Arbeit soll das sein?«
    »Wovon redest du?«, fragte Kristin zurück.
    »Offenbar arbeitet Jeff nicht mehr bei Elite Fitness.«
    »Sei nicht albern. Natürlich arbeitet er dort.«
    »Dort hat man mir aber etwas anderes erzählt.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Kristin.
    »Willkommen im Club.« Tom legte auf, bevor Kristin noch etwas sagen konnte.
    »Stimmt irgendwas nicht?«, fragte Will, als Kristin aus dem Schlafzimmer kam. Ihr langes blondes Haar fiel locker auf ihre Schultern, sie hatte sich sorgfältig geschminkt und hielt ein Paar schwarze High Heels in der linken Hand, die Knöpfe ihrer Leopardenmusterbluse waren offen, und ihre Brüste quollen aus einem schwarzen Push-up-BH.
    »Ich glaube, Jeff ist gefeuert worden«, sagte sie und beugte sich vor, um ihre Schuhe überzustreifen.
    Will sagte nichts.
    »Du wirkst nicht besonders überrascht.«
    Will zögerte und überlegte, wie er Kristin beibringen konnte, dass Jeff am Morgen nicht zur Arbeit gegangen war.
    »Ich weiß, dass Jeff heute Morgen nicht bei der Arbeit war«, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »Er ist nach Hause gekommen, als er gemerkt hat, dass er sein Portemonnaie vergessen hatte.« Sie berichtete ihm die Details ihrer Unterhaltung.
    »Er hat dir erzählt, er wäre bei Tom gewesen?«, wiederholte Will, als sie fertig war.
    »Glaubst du ihm nicht?«, fragte sie nach einer kurzen Pause zurück.
    »Du?«
    Eine weitere Pause. »Ich weiß nicht.« Sie zuckte mit den Schultern, sodass ihre Brüste sich hoben und wieder senkten. »Sein Chef hat ihm offensichtlich nicht geglaubt. Du bist der Philosoph«, fuhr sie fort und bauschte abwesend ihr Haar auf. »Erkläre es mir, Will, warum lügen Männer? Und sag nicht: ›Weil sie es können.‹«
    Will wünschte, sie würde ihre Bluse zuknöpfen, damit er sich konzentrieren konnte. Verhielt sie sich absichtlich so provozierend, fragte er sich unwillkürlich, präsentierte sie ihren Körper nur scheinbar beiläufig. Oder wusste sie ehrlich nicht, welche Wirkung das auf ihn hatte? War er für sie – für alle Frauen – so geschlechtslos wie ein Möbelstück? »Ich schätze, Männer lügen aus den gleichen Gründen wie Frauen«, sagte er schließlich.
    »Reden wir über eine bestimmte Frau?«
    »Ich weiß nicht. Tun wir das?«
    Einen Moment lang schwiegen beide.
    »Wo warst du, nachdem du herausgefunden hattest, dass Jeff nicht bei der Arbeit war?«, fragte Kristin.
    »Nirgendwo speziell.«
    »Du warst den ganzen Tag weg.«
    »Ich bin einfach rumgelaufen«, sagte Will.
    »Da bist du aber viel rumgelaufen.«
    »Es gibt ja auch viel zu sehen.«
    »Ich nehme an, Jeff hast du nicht gesehen.«
    Will schüttelte den Kopf.
    »Und was glaubst du, wo er ist? Wir wissen jetzt, dass er nicht bei Tom ist.«
    »Keine Ahnung.«
    »Glaubst du, er ist mit Suzy zusammen?«, fragte Kristin offen.
    Wieder entstand ein Schweigen, länger als alle vorherigen.
    »Glaubst du das?«, gab Will die Frage zurück. Sie hatten offensichtlich beide lange über die Möglichkeit nachgedacht. Und waren noch offensichtlicher zum selben Ergebnis gekommen.
    Kristin zog ihre Bluse zu und begann sie von unten nach oben zuzuknöpfen. »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll«, sagte sie, steckte den Saum der Bluse in ihren engen Rock und hob ihre Handtasche vom Boden auf.
    »Wie würdest du es finden, wenn es wahr wäre?«
    »Ich weiß nicht. Und du?«
    Will zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf.
    »Na, ich hab jetzt keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich muss zur Arbeit. Schaust du später noch im Wild Zone vorbei?«
    »Wenn du willst.«
    »Immer gerne.«
    »Dann komme ich später noch nach.«
    »Gut.« Kristin beugte sich vor, sodass ihre Brüste aus ihrem Ausschnitt quollen, als sie Will einen sanften Kuss auf die Wange drückte. » See you later, alligator .«
    Er musste unwillkürlich lächeln. » In a while, crocodile .«
    »Nun«, sagte Dave, als er gegen halb sieben an jenem Abend die Diele seines Hauses betrat, »sieht so aus,

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