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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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du aber nicht.«
    »Ich muss eingedöst sein. Wie spät ist es?«
    »Ungefähr zehn. Ich kann nicht lange telefonieren. Dave ist gerade eingeschlafen. Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja. Ganz sicher.«
    »Ich könnte vielleicht mit deinem Chef reden und erklären, was passiert ist …«
    »Nein, das ist schon okay.«
    »Nein, es ist nicht okay. Du hast deinen Job verloren.«
    »Das ist nicht wichtig.«
    »Natürlich ist es wichtig. Verdammt. Es ist alles meine Schuld.«
    »Nichts von alldem ist deine Schuld«, sagte Jeff.
    »O Gott. Es tut mir so leid. Jetzt hasst du mich bestimmt.«
    »Dich hassen?«, fragte Jeff ungläubig und fügte, bevor er sich bremsen oder auch nur ahnen konnte, was er sagen würde, hinzu: »Ich liebe dich.«
    Schweigen.
    »Suzy?«
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie.
    Erneutes Schweigen, einen Herzschlag länger als das vorherige.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie ihn.
    »Du musst ihn verlassen.«
    Suzy atmete tief ein und langsam, beinahe entschlossen wieder aus. »Ich weiß.«
    »Sofort«, befahl Jeff. »Solange er schläft. Hörst du mich, Suzy? Steig einfach ins Auto und fahr direkt ins Wild Zone. Ich rufe Kristin an, erzähle ihr, was los ist, und sage ihr, dass sie sich um dich kümmern soll, bis ich zurück bin …«
    »Was soll das heißen? Wo bist du?«
    Er hätte beinahe gelacht. »In Buffalo«, sagte er und war jetzt vollends davon überzeugt, dass er träumte. »Ich weiß selbst nicht recht, wie es passiert ist. Ich stand vor dem Schaufenster eines Reisebüros und bin von dort schnurstracks im Taxi zum Flughafen gefahren.«
    Falls Suzy überrascht war, ließ sie es sich nicht anmerken. »Ich bin froh.«
    »Wirklich?«
    »Es war richtig, deine Mutter zu sehen. Ich bin sicher, es hat ihr eine Menge bedeutet.«
    »Ich war noch nicht bei ihr«, gestand Jeff. »Ich wollte gleich morgen früh ins Krankenhaus fahren.«
    Er spürte, wie sie die Information nickend verdaute. »Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich auch bis morgen früh warte«, sagte sie dann.
    »Was? Nein. Hör mir zu, Suzy. Du musst sofort da weg. Ich bin morgen Nachmittag zurück.«
    Man hörte ein scharfes Einatmen. »Tut mir leid«, erklärte Suzy knapp. »Hier wohnt niemand, der so heißt.«
    »Was?«
    »Nein. Ich fürchte, Sie haben sich verwählt.«
    Und dann eine zweite Stimme, männlich und so bedrohlich, als würde der Mann direkt neben Jeff sitzen. »Mit wem sprichst du, Suzy?« Im nächsten Moment wurde die Verbindung beendet.
    »Suzy?«, fragte Jeff und sprang auf. »Suzy? Bist du da? Hörst du mich? Scheiße«, rief er hilflos und lief vor dem Bett auf und ab. »Rühr sie nicht an, du elender Dreckskerl. Rühr sie nicht an. Ich schwöre dir, wenn du sie auch nur anfasst, bring ich dich um.« Er ließ sich zurück aufs Bett fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. »Ich bring dich um«, wiederholte er immer wieder. »Ich schwör’s dir, ich bringe dich um.«

Kapitel 25
    Er beschloss, die Polizei anzurufen.
    »AT&T, Telefonauskunft national«, meldete sich ein Band, als Jeff wenig später 411 wählte. »Für welche Stadt und welchen Bundesstaat?«
    »Coral Gables, Florida.«
    »Name des Teilnehmers?«
    »Die Polizei.«
    »Verzeihung«, sagte die Stimme vom Band und schaffte es dabei irgendwie, zerknirscht zu klingen. »Ich habe Sie leider nicht verstanden. Für welchen Teilnehmer?«
    »Vergessen Sie’s«, murmelte Jeff und klappte verzweifelt sein Handy zu. Einmal angenommen, es wäre ihm gelungen, die zuständigen Behörden zu erreichen, was genau hätte er ihnen sagen wollen? »Hallo, hören Sie. Ich glaube, Sie schicken besser sofort einen Wagen in den Tallahassee Drive 121. Ich mache mir Sorgen, dass der Ehemann meiner Freundin sie grün und blau prügeln könnte.« Das würde bestimmt super ankommen.
    Obwohl er ja nicht unbedingt in die Einzelheiten gehen musste. Er musste der Polizei weder seinen Namen noch Gründe für seinen Verdacht nennen. Er könnte ein besorgter Mitbürger sein, der einen häuslichen Streit meldete. Aber was, wenn es gar keinen Streit gegeben hatte? Was, wenn Dave beschlossen hatte, die Geschichte seiner Frau mit dem falsch verbundenen Anrufer fraglos und ohne Theater zu glauben? Indem er die Polizei alarmierte und einen Streifenwagen zur Kontrolle vorbeifahren ließ, würde Jeff Daves Verdacht nur bestätigen und damit Suzys Schicksal besiegeln.
    Außerdem bezweifelte er, dass die Polizei überhaupt auf die Meldung eines anonymen Anrufers reagieren

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