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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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würde. Man würde Details oder zumindest die Identität des Anrufers verlangen, und wenn Jeff sich weigerte, irgendeine Erklärung zu liefern, würde die Sache wohl kaum weiterverfolgt werden.
    Die Polizei anzurufen, schied also aus.
    Trotzdem konnte er nicht dasitzen und nichts tun.
    »Kristin«, entschied er, wählte ihre Nummer über Kurzwahl. Es klingelte drei Mal, ehe die Mailbox ansprang.
    »Hier ist Kristin«, schnurrte ihre Stimme verführerisch. »Sag mir, was du willst, und ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    »Verdammt«, fluchte Jeff, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Das hatte eh keinen Sinn. Er sah auf die Uhr. Natürlich ging sie nicht ans Telefon. Es war zehn Uhr. Sie war bestimmt bei der Arbeit. »Wie ging noch mal die Nummer?«, fragte er sich laut, kramte in seinem Gedächtnis nach den Zahlen, die er normalerweise auswendig kannte, und musste, als sie ihm nicht einfielen, noch einmal die Auskunft anrufen. »South Beach, Florida«, erklärte er der mittlerweile fast vertrauten Stimme. »Das Wild Zone.«
    »Verzeihung. Ich habe Sie leider nicht verstanden«, sagte die Stimme, wie Jeff es erwartet hatte. »Für welchen Teilnehmer.«
    »Scheiße.«
    »Verzeihung. Könnten Sie das bitte wiederholen?«
    »Nein, das kann ich verdammt noch mal nicht«, brüllte Jeff.
    Plötzlich war statt des Bandes eine reale Person am anderen Ende der Leitung. »Wie lautete der Name des Teilnehmers noch einmal, bitte?«, fragte eine Frau.
    »Das Wild Zone«, wiederholte Jeff, ballte seine Finger zusammen und versuchte, das Bild von Daves Faust auf Suzys Kinn zu verdrängen. »Können Sie sich bitte beeilen? Es ist wirklich sehr wichtig.«
    »Ist das ein Unternehmen?«
    »Es ist eine Bar in South Beach.«
    Ja, klar, sehr wichtig, konnte Jeff die Frau förmlich denken hören. »Hier ist es«, sagte sie nach einigen Sekunden.
    Das Band meldete sich wieder mit der korrekten Nummer und dem Angebot, ihn gegen eine kleine Zusatzgebühr zu verbinden. Sekunden später klingelte ein Telefon ein, zwei, drei Mal, vier …
    »Wild Zone«, brüllte ein Mann, um laute Stimmen und noch lautere Musik zu übertönen.
    »Holen Sie Kristin ans Telefon«, sagte Jeff und hörte im Hintergrund Elvis »Suspicious Minds« schmettern.
    »Sie ist beschäftigt. Kann ich ihr etwas ausrichten?«
    »Ich muss mit ihr sprechen. Es ist ein Notfall.«
    »Was für ein Notfall?«
    »Holen Sie sie einfach an das verdammte Telefon.«
    Und dann nichts. Hätte nicht im Hintergrund Elvis geklagt – We can’t go on together  –, hätte Jeff gedacht, die Verbindung wäre unterbrochen. Warum brauchte Kristin so lange?
    »Hallo?«, fragte sie im nächsten Augenblick.
    »Kristin …«
    »Jeff?«
    »Du musst etwas für mich tun.«
    »Geht es dir gut? Ist was passiert?«
    »Mir geht es gut.«
    »Joe hat gesagt, es wäre ein Notfall.«
    »Ist es auch.«
    »Das verstehe ich nicht. Wo bist du?«
    »Ich bin in Buffalo.«
    »Was?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ist deine Mutter gestorben?«
    »Nein. Hast du irgendwas von Suzy gehört?«
    »Was?«
    »Suzy Bigelow. Hast du irgendwas von ihr gehört?«
    »Warum sollte ich von ihr hören?«
    »Weil ich ihr gesagt habe, dass du sie in die Wohnung bringen und vor ihrem Mann verstecken würdest …«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ist der Notfall jetzt bald vorbei?«, hörte Jeff einen Mann rufen. »Du hast eine Bar voller durstiger Kunden.«
    »Wann hast du mit Suzy gesprochen?«, flüsterte Kristin in den Hörer. »Ich dachte, du wärst in Buffalo.«
    »Das bin ich auch. Hör zu, es ist kompliziert. Ich erkläre dir alles, sobald ich zurückkomme. Aber wenn Suzy bis dahin auftaucht, sag einfach Will, dass er sie in die Wohnung bringen soll, und verrate niemandem, wo sie ist. Okay?«
    »Willst du, dass ich nach Buffalo komme?«
    »Nein. Alles in Ordnung. Ich bin morgen zurück.«
    »Bist du sicher, dass es dir gutgeht?«
    »Ja, alles bestens.«
    »Okay, dann bis morgen«, sagte Kristin und legte auf.
    »Scheiße«, fauchte Jeff und warf das Telefon aufs Bett. Er konnte die Verwunderung in Kristins Stimme noch hören, aber die würde nicht lange andauern. Kristin war ein kluges Mädchen. Sie würde sich die Sache mit ihm und Suzy binnen Kurzem zusammengereimt haben. Würde sie erschüttert sein oder es einfach locker sehen und als eine dieser unerwarteten Wendungen hinnehmen, so wie sie es mit den meisten Dingen im Leben hielt, die sie nicht kontrollieren konnte? »Scheiße«, sagte er noch einmal und

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