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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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nicht?«
    Will ließ sich auf dem anderen Ende des Sofas nieder und wartete darauf, dass sie weitersprach.
    »Bestimmt hast du alle möglichen Fragen.«
    »Nein«, sagte er und dachte: Was hast du von Jeff gewollt?
    »Dein Bruder hat neulich erwähnt, wo er arbeitet«, fuhr sie fort, als hätte er seinen Gedanken laut geäußert. »Ich bin dorthin gefahren, um ihn zu bitten, dir etwas auszurichten.«
    »Du musst nichts erklären.«
    »Bitte, lass mich.«
    »Also, ich habe mindestens genauso viel zu erklären wie du. Schließlich war ich derjenige, der einfach so vor deiner Haustür aufgekreuzt ist.«
    »Bist du verheiratet?«, unterbrach Suzy ihn.
    »Was? Nein.«
    »Dann liegt die Erklärungsschuld bei mir.«
    »Wofür?«
    »Ich hätte es dir sagen sollen.«
    »Warum?«
    »Weil ich es hätte tun sollen. Das war ich dir mindestens schuldig.«
    »Du bist mir gar nichts schuldig. Du warst einfach nett.«
    »Nett? Wie kommst du darauf?«
    »Indem du Kristins Spiel mitgespielt und bei der Wette mitgemacht hast.«
    »Es klang doch ganz lustig.« Suzy lächelte, zog ihre Mundwinkel dabei jedoch nach unten. »Wir hatten doch auch einen netten Abend, oder?«
    »Den hatten wir«, stimmte Will ihr zu.
    »Wusstest du, dass dein Freund mich bis nach Hause verfolgt hat?«
    »Was? Nein«, sagte Will rasch. »Und er ist nicht mein Freund.«
    »Da bin ich froh.«
    »Er ist ein Idiot«, erklärte Will. »Ein unberechenbarer Irrer. Offenbar hat er uns den ganzen Abend schon verfolgt.«
    »Schade, dass wir ihm keine bessere Show geboten haben.«
    Wills Blick schoss zu ihren Augen, die jedoch weiter hinter ihrer dunklen Brille verborgen blieben. Was wollte sie damit sagen? Dass es ihr leidtat, dass sie sich schon nach einem Kuss verabschiedet hatte, dass sie an mehr interessiert war, dass das der eigentlich Grund für ihren Besuch war: Wollte sie sich gar nicht dafür entschuldigen, dass sie ihm nicht gesagt hatte, dass sie verheiratet war? Bereute sie vielleicht, dass sie nicht aufs Ganze gegangen war? Wenn ich nur ihre Augen sehen könnte, dachte er und wünschte sich, Frauen besser zu verstehen. Wenn unvermittelt ein Geist erscheinen und ihm einen Wunsch gewähren würde, wäre es das, dachte er und erinnerte sich an den Witz, den Jeff in der Bar erzählt hatte. »Warum nimmst du die nicht ab?«, sagte er schließlich und griff nach ihrer Brille.
    Sie wich zurück. »Es ist wahrscheinlich besser, wenn ich sie aufbehalte.«
    »Warum?« Will schob die Sonnenbrille sanft aus ihrem Gesicht. »O Gott«, sagte er und ließ die Brille in seinen Schoß fallen, als er die zahlreichen Blutergüsse sah, die Suzys ansonsten blasses Gesicht zeichneten, pulsierend wie Stroboskoplichter, ein aufleuchtendes blasses Violett hier, eine Spur matten Gelbs dort. »Das war er«, stellte Will fest, ohne dass sie es ihm sagen musste.
    »Nein, ich bin gestürzt.«
    »Du bist nicht gestürzt.«
    »Es war ein Unfall mit dem Hund des Nachbarn. Ich hab mich in der Leine verheddert.«
    »Hast du das Jeff erzählt?«
    Sie senkte den Kopf. »Er hat mir auch nicht geglaubt.«
    Mit zitternden Fingern tastete Will über ihre Wange. »Wie kann jemand so was tun?«
    »Das ist schon in Ordnung. Mir geht es gut.«
    »Es ist meine Schuld«, sagte Will.
    »Das hat nichts mit dir zu tun.«
    »Wenn wir nicht vor deiner Haustür aufgetaucht wären wie ein Haufen alberner Teenager …«
    »Es hätte keine Rolle gespielt.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Gar nichts.«
    »Soll das heißen, er hat das schon mal getan?«
    »Es war meine Schuld«, beharrte Suzy.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich provoziere ihn.«
    »Du provozierst ihn«, wiederholte Will ungläubig.
    »Ich hätte nie ins Wild Zone gehen dürfen. Ich wusste, wie riskant es war.«
    »Was heißt riskant?«
    »Bars sind absolut tabu, wenn Dave weg ist.«
    »Was?«
    »Normalerweise begleite ich Dave, wenn er an einem auswärtigen Kongress teilnimmt«, erklärte sie, mehr für sich als für Will, als versuche sie zu verstehen, was passiert war. »Aber dieses Mal hat er gesagt, dass er die ganze Woche mit Meetings und Vorträgen beschäftigt sein würde. Es sei doch zwecklos, die ganze Zeit alleine in einem Hotelzimmer zu hocken. Ich könne ebenso gut daheimbleiben und mich um ein paar Dinge im Haus kümmern. Und meistens langweile ich mich auch endlos auf diesen medizinischen Kongressen. Ich habe mich wirklich drauf gefreut, ein bisschen Zeit für mich zu haben, am Strand spazieren zu gehen und durch die niedlichen

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