Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
Vom Netzwerk:
zitterten.
    »Wann hast du mit ihm gesprochen?«
    »Vor zwanzig Minuten, vielleicht einer halben Stunde.«
    »Und?« Will hörte im Hintergrund kleine Kinder streiten und stellte sich Ellie in ihrer winzigen Küche vor: ihr hellbraunes Haar, das ihr in lockeren Wellen um das Kinn fiel, ihre leicht geröteten Wangen, während ihre beiden Kinder um sie herumtanzten.
    »Er sagt, er kommt nicht.«
    »Und bist du überrascht, dass …«
    »Ich bin nicht überrascht, ich bin enttäuscht.«
    »Kannst du es ihm wirklich verübeln?«, fragte Will.
    »Ich mache ihm ja gar keine Vorwürfe. Taylor, hör auf, Max zu hauen.«
    Will kicherte und malte sich aus, wie seine kleine zweijährige Nichte, ein kleiner Feuerkopf, auf ihren ruhigeren fünfjährigen Bruder losging.
    »Ich glaube einfach, dass es für sein seelisches Wohlbefinden wichtig wäre, unsere Mutter zu sehen, bevor sie stirbt.«
    »Wegen Jeffs seelischem Wohlbefinden würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen.«
    »Er muss sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen.«
    »Ich glaube, Jeff weiß ganz genau, was er empfindet«, stellte Will fest. »Er hasst seine Mutter abgrundtief.«
    »Erwachsene Menschen hassen einander nicht abgrundtief.«
    Will zuckte die Achseln. Ellie hatte einen Abschluss in Psychologie. Es war zwecklos, ihr zu widersprechen. Vor allem, wenn sie recht hatte.
    »Du musst mit ihm reden«, drängte Ellie ihn.
    »Das habe ich schon«, wandte Will ein. »Er hört nicht auf mich.«
    »Du musst ihn überzeugen.«
    »Gib es auf, Ellie. Er kommt nicht zurück.«
    »Und wenn du mit Kirsten redest?«
    »Kristin«, verbesserte Will sie.
    »Wie auch immer«, sagte Ellie ungeduldig. »Vielleicht kann sie ihn überreden.«
    »Glaub mir«, sagte Will. »Sie ist klug genug, es nicht zu versuchen.«
    »Es ist in ihrem eigenen Interesse«, beharrte Ellie.
    »Und wieso?« Die Frage war Will über die Lippen gerutscht, ehe er sich bremsen konnte. Dabei wollte er dieses Gespräch auf keinen Fall unnötig in die Länge ziehen.
    »Bis er die Geschichte mit unserer Mutter klärt«, stellte Ellie nachdrücklich fest, »wird er immer Probleme mit Frauen haben. Er wird das Gesicht unserer Mutter auf ihres projizieren. Und alte Wunden brechen auf …«
    »Da hat wohl jemand zu viel Oprah Winfrey geguckt«, sagte Will und hörte Toms höhnischen Unterton in seiner eigenen Stimme. »Hör mal, ich muss wirklich Schluss machen«, fügte er sanfter hinzu.
    »Warum? Was machst du denn?«
    »Ich will noch mal weg«, log Will und ließ seinen Blick durch den Park schweifen. Ein Vater schubste sein Kind auf der Schaukel an, ein Mann warf ein Frisbee für seinen großen schwarzen Labrador.
    »Hast du ein Date?«
    Will hörte den hoffnungsvollen Unterton in ihrer Stimme. »Ellie«, setzte er an, »du bist bloß meine Halbschwester. Meinst du, du könntest die geschwisterliche Sorge ein paar Grad runterfahren?«
    Sie lachte. »Keine Chance. Was hast du vor?«
    Er seufzte. »Nichts Besonderes. Wahrscheinlich gehe ich nur auf einen Drink ins Wild Zone.«
    »Ist das die Bar, in der Kirsten arbeitet?«
    »Kristin«, sagte Will.
    »Du trinkst doch nicht zu viel, oder?«, fragte Ellie, ohne seine Korrektur zu beachten.
    Will lachte, sagte jedoch nichts.
    »Deine Mom hat heute Morgen angerufen«, wechselte Ellie unvermittelt das Thema. »Sie macht sich Sorgen um dich. Sie sagt, sie hätte seit fast einer Woche nichts von dir gehört. Vielleicht rufst du sie mal an und beruhigst sie, dass du noch lebst und, nun ja, dass Jeff dir nichts Schreckliches angetan hat.«
    »Das mache ich.«
    »Und du redest auch noch mal mit ihm?«, fügte sie hinzu. »Du musst ihm klarmachen, dass nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Will, weil er wusste, dass es zwecklos war, etwas anderes zu sagen.
    »Du bist ein guter Junge«, erklärte Ellie ihm, bevor sie auflegte.
    »Hallo, Mom?«, fragte Tom und dachte, Idiot, natürlich war es seine Mutter. Wer sollte es sonst sein?
    »Alan«, rief sie fröhlich. »Wie geht es dir, mein Junge? Hey, alle«, verkündete sie, »es ist Alan.«
    »Hier ist nicht Alan. Hier ist Tom.«
    »Tom?«
    »Dein Sohn Tom. Das schwarze Schaf in der Mitte«, fügte er verbittert hinzu.
    »Tom«, wiederholte seine Mutter, als versuchte sie ein Wort in einer Fremdsprache zu verstehen. »Es ist Tom«, berichtete sie den anderen Anwesenden, wer immer es sein mochte. »Stimmt irgendwas nicht? Hast du Ärger?«, fragte sie dann.
    »Muss ich Ärger haben, um zu

Weitere Kostenlose Bücher