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Das verhängnisvolle Experiment

Das verhängnisvolle Experiment

Titel: Das verhängnisvolle Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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war, oder wenn sich alle Überlebenden in den Tiefschlafkammern verkrochen hätten, worauf niemand zu hoffen wagte, das Schiff hätte nach wie vor mindestens zwei Arten von Signalen ausstrahlen müssen, die Impulse der Kennung, die theoretisch bis zur völligen Vernichtung des Schiffes zu laufen hatten, und die Ortungswelle.
    Beide Arten von Signalen wären schon über eine große Entfernung nachweisbar gewesen, und die Tatsache, daß man nichts dergleichen empfing, ließ eigentlich nur den Schluß zu, daß sich die Känguruh 1 nicht mehr im Orbit des Planeten aufhielt oder daß nicht mehr von ihr geblieben war als eine tote Masse aus Metall, Plast und Elektronikteilen.
    Das Wissen um diese Zusammenhänge machte die gedrückte Stimmung an Bord zumindest zu einem Teil erklärlich.
    »Sie kann sich nicht einfach aufgelöst haben«, sagte Haston und blickte auf. Er sah noch immer sehr müde aus. In seinem Alter verkraftete man den Tiefschlaf nicht mehr so leicht. Aber Haston hatte auf seiner Teilnahme bestanden. Er hätte schon an der ersten Expedition teilgenommen, wenn ihm das von seiner Regierung gestattet worden wäre.
    Seine Bemerkung löste einen Teil der Spannung.
    »In vier Jahren kann allerhand geschehen.«
    »Was ist schon ein Abstand von vier Jahren? Wir waren ständig hinter ihnen. Immer auf derselben Trajektorie sind wir ihnen gefolgt.«
    »Zumindest müssen sie den Orbit des Planeten erreicht haben. Ihr Funkspruch…«
    »Es war nicht ›ihr‹ Funkspruch! Es war eine Mitteilung Blossoms. Habt ihr das vergessen?«
    Mankov lauschte den letzten Worten nach. Vanda Ricanek hatte sie ausgestoßen, erregt und mit einem Unterton, der ihm nicht gefallen wollte. Und das Schweigen bewies, daß auch die anderen außer Fassung geraten waren. Vanda hatte etwas ausgesprochen, was zu artikulieren sie bisher vermieden hatten.
    Denn es war schon ungewöhnlich, daß ausgerechnet einer der beiden Hastoniden diesen letzten Spruch abgesetzt hatte. Blossoms Einsatzbereich wäre die Oberfläche des Planeten dort unten gewesen, nicht aber das auf der Umlaufbahn kreisende Schiff. Nur erklärte dieser Umstand allein nicht, weshalb der Funkspruch verstümmelt angekommen war. Ein Hastonide formulierte nicht schlechter als ein Mensch, und mit den Anlagen des, Schiffes wußte Blossom mindestens ebensogut umzugehen wie jeder andere von der Besatzung. Der Fehler mußte an einer Stelle zu suchen sein, die ihnen bisher noch entgangen war.
    Seit dreieinhalb Jahren versuchte Bosk die fehlenden Teile des Spruches zu ergänzen und die unverständlichen zu interpretieren. Obgleich sie von Anfang an wußten, daß ihre Chancen auf einen vollen Erfolg annähernd bei Null lagen, hatte er sogar einen Großteil seines Tiefschlafs geopfert. Immerhin waren selbst die wenigen Fragmente des Textes, die man zu entziffern vermochte, so ungewöhnlich, daß sich Mankov damals veranlaßt gesehen hatte, für einige Wochen eine allgemeine Revitalisierung anzuordnen. Seitdem konnte sich Bosk nur noch selten von dem verstümmelten Spruch losreißen.
    Die Mannschaft der Känguruh 1 wollte Leben entdeckt haben, intelligentes Leben, menschenähnliche Wesen von bläulicher Hautfarbe und ungewöhnlich friedfertiger Gesinnung. Und doch mußte es Schwierigkeiten gegeben haben, mangelnde Kontaktbereitschaft, Zwischenfälle, ungewöhnliche Entscheidungen und ähnliches. Anders waren einige Passagen des Textes nicht zu erklären, und nicht zuletzt deutete auch die Tatsache, daß der Spruch von Blossom stammte, auf außergewöhnliche Ereignisse hin.
    »Vielleicht war Blossom der letzte von ihnen«, bemerkte Maara Doy bissig. »Wenn er nun der einzige gewesen wäre, der seine Handlungsfähigkeit bewahrt hatte, während die anderen…? Habt ihr eine solche Möglichkeit bisher überhaupt in Erwägung gezogen?« Sie wandte den Blick von Vanda ab und sah Haston an, als erwartete sie seine Zustimmung.
    Aber Haston brütete vor sich hin. Und von den anderen schien niemand bereit, Maaras Einwurf aufzunehmen. Statt dessen begann die Diskussion von neuem.
    »Mindestens drei Leute hätten an Bord sein müssen. Laut Vorschrift…«
    »Das Schiff ist verschwunden. Dafür existieren keine Vorschriften.«
    »Eine Landung war in ihrem Programm nicht vorgesehen. Also sollten wir uns…«
    »Nicht vorgesehen! Was bedeutet das schon? Ein Programm kann man ändern. Und selbst wenn sie nicht gelandet sind, ein Raumschiff kann hinaus ins All treiben, kann vernichtet werden, verglühen,

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