Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zündete sich eine Zigarette an, während er zuschaute, wie die braune Flüssigkeit langsam in die Kanne tröpfelte.
    Sein Gesichtsausdruck wurde finster, als ihn ein energisches Klopfen an seiner Tür aus seinen Betrachtungen riss.
    »Deine Sekretärin ist nicht da.«
    »Zu früh«, brummte er und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Warum zum Teufel sah sie eigentlich zu jeder Tageszeit perfekt aus? »Geh wieder, Natalie. Ich bin noch nicht wach.«
    »Nein, werde ich nicht.« Sie bemühte sich, nicht verletzt zu sein, stellte ihre Aktenmappe auf den Boden. Offensichtlich hatte er wenig oder überhaupt keinen Schlaf bekommen diese Nacht. Sie sollte Geduld mit ihm haben. »Ry, ich muss wissen, was vergangene Nacht passiert ist, damit ich meine nächsten Schritte planen kann.«
    »Ich hab’s dir doch schon am Telefon erzählt.«
    Vor sich hin brummelnd schnappte er sich den Becher von seinem Schreibtisch und goss sich Kaffee ein. »Wir haben den Feuerteufel geschnappt und eingebuchtet. Er wird in der nächsten Zeit keine Dummheiten mehr anstellen können.«
    Geduld, ermahnte sich Natalie und setzte sich. »Clarence Jacoby?«
    »Ja.« Er schaute sie an. Blieb ihm überhaupt eine Wahl? Sie war hier und überwältigte ihn mit ihrer bloßen Gegenwart. »Warum gehst du nicht in dein Büro und lässt mich hier in Ruhe meine Sachen erledigen? Ich muss einen Bericht für dich zusammenstellen.«
    »Ist irgendetwas?«
    »Ich bin müde«, schnauzte er sie an. »Außerdem will ich in Ruhe meinen Kaffee trinken und unter die Dusche. Und zum dritten möchte ich dich bitten, mir nicht so auf die Pelle zu rücken.«
    Auf ihrem Gesicht malte sich erst Überraschung, die sich in Verletztheit wandelte. »Tut mir leid«, sagte sie steif, während sie sich erhob. »Ich war ein bisschen aufgeschreckt wegen letzter Nacht und wollte einfach nur sicher sein, dass dir nichts passiert ist.« Sie hob ihre Aktenmappe vom Boden auf. »Aber wie ich sehe, geht’s dir ja blendend. Also liefere deinen Bericht ab, und ab dann werde ich dir nicht mehr unter die Augen kommen.«
    Fluchend raufte er sich die Haare. »Natalie, setz dich. Bitte«, fügte er hinzu, als er sah, dass sie keine Anstalten machte und schon in der offenen Tür stand. »Es tut mir leid, ich bin völlig fertig, und du hast den Fehler begangen, heute Morgen die erste Person zu sein, die mir über den Weg läuft.«
    »Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.« Sie sprach ruhig, ging aber nicht zurück ins Zimmer.
    »Mir geht’s gut.« Etwas widerstrebend hielt er ihr den Kaffeebecher hin. »Willst du einen Schluck?«
    »Nein. Ich sollte besser immer darauf warten, dass du auf mich zukommst. Ich hab’s verstanden.«
    »Ach, komm.« Er versuchte sich an einem Lächeln. »Setz dich. Bitte. Ich erzähl dir die Höhepunkte.«
    »Also gut.«
    »Irgendwie scheine ich wohl so eine Art Vorahnung gehabt zu haben. Auf einmal kam mir gestern Abend so eine Idee, bei deinem Geschäft nach dem Rechten zu sehen.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blies blaue Rauchkringel in die Luft. »Ich war aber nicht allein.«
    »Clarence.«
    »Ja. Weißt du, was wir noch außer seinen ganzen Brandutensilien bei ihm gefunden haben? Schlüssel. Nagelneue Schlüssel für das Schloss und die Sicherheitsanlage von deinem Laden.«
    »Na, so was.« Natalie lehnte sich interessiert vor. »Und, hat er gesagt, woher er sie hat?«
    »Bis jetzt behauptet er steif und fest, er hätte nur einen Spaziergang gemacht.«
    »Mit mehreren Kanistern Benzin?«
    »Er hat doch tatsächlich frech behauptet, ich hätte sie mitgebracht.«
    »Da lachen ja die Hühner.«
    Ihre Empörung amüsierte ihn. »Natürlich kauft ihm das niemand ab, Nat. Diesmal haben wir ihn kalt erwischt, und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ihm die Polizei die anderen beiden Delikte nachweisen kann. Wenn Clarence erst mal klar wird, dass es ihm an den Kragen geht, wird er singen. Niemand will allein untergehen.«
    Natalie nickte. »Aber wenn er Namen nennt, muss ich es sofort wissen, da ich im Moment in meiner Handlungsfreiheit ziemlich eingeschränkt bin, ja?«
    Ry kratzte mit seinem Fingernagel auf dem Schreibtisch herum. Die Vorstellung, dass jemand aus ihrer engsten beruflichen Umgebung der Anstifter gewesen sein sollte, behagte ihm gar nicht. Doch es war nicht von der Hand zu weisen, dass jemand aus ihrer Firma die Eröffnung der Boutique sabotierte. »Da hast du ein Recht darauf. Ich werde schließlich auch von deinen

Weitere Kostenlose Bücher