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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Steuergeldern bezahlt.« Er studierte ihr Gesicht über den Rand seines Kaffeebechers hinweg. »Ich hab dich letzte Nacht vermisst«, rutschte es ihm dann heraus.
    Sie verzog die Lippen. »Gut. Weil ich dich nämlich auch vermisst habe. Wir können es ja heute Nacht nachholen.«
    »Ja.« Vielleicht ist es gar nicht das Schlechteste, mit fliegenden Fahnen unterzugehen, dachte Ry. »Warum nicht?«
    »Ich werde dich jetzt in Frieden lassen, damit du unter die Dusche kommst.« Sie bückte sich, um ihre Aktenmappe aufzuheben. »Ich beabsichtige, heute Abend relativ früh mit der Arbeit Schluss zu machen«, informierte sie ihn.
    »Gute Idee«, murmelte er, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Teufel, Teufel, sagte er zu sich selbst, du bist ja schon vor ein paar Wochen untergegangen und hast es nicht einmal bemerkt.
    Im Büro berief Natalie sofort ein Meeting ein. Punkt zehn saß sie am Kopfende des langen Mahagonitisches im Sitzungsraum.
    »Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die große Eröffnung von Lady’s Choice kurz bevorsteht. Und zwar, wie geplant, am kommenden Samstag.«
    Sie machte eine Pause, der wie erwartet Applaus und beifälliges Murmeln folgte. Dann fuhr sie fort: »Ich möchte dies zum Anlass nehmen, Ihnen allen ganz herzlich zu danken für Ihren hohen Arbeitseinsatz, den ich sehr zu schätzen weiß. Um ein neues Geschäft dieser Größenordnung aufzuziehen, ist Teamwork unerlässlich, ebenso wie Überstunden und viel Kreativität. Ich bin Ihnen allen sehr dankbar dafür, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben.«
    Sie wartete wieder einen Augenblick, bis sich das Murmeln gelegt hatte.
    »Ich bin mir bewusst darüber, dass wir unser Budget bereits bis zum Letzten ausgeschöpft haben, doch ebenso weiß ich, dass wir dies alles hier nicht geschafft hätten, wenn Sie alle nicht mit ganzer Kraft mitgeholfen hätten. Deshalb freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Lady’s Choice Ihnen am Ersten des nächsten Monats eine Sondergratifikation auszahlen wird.«
    Diese Ankündigung wurde mit großer Freude und Überraschung aufgenommen. Nur Deirdre zuckte zusammen und rollte die Augen zur Decke. Natalie grinste sie vergnügt an.
    Ry war sich mehr als sicher. Er befand sich jetzt bereits seit Stunden mit Jacoby in dem öden Vernehmungsraum mit seinen beigefarbenen Wänden, dem abgetretenen Linoleumfußboden und dem großen Spiegel, von dem jedermann wusste, dass er von der anderen Seite aus gesehen eine einfache Glasscheibe war. Ry saß rücklings auf einem harten Stuhl und hatte die Arme auf die Lehne gestützt, während Clarence grinste und ständig nur mit seinen Fingern spielte.
    »Du weißt, dass sie dich einsperren werden, Clarence. Und wenn du diesmal wieder rauskommst, bist du so alt, dass deine Finger zu zittrig sind, um ein Streichholz anzuzünden.«
    Clarence grinste und zuckte die Schultern. »Ich hab niemanden verletzt. Ich hab noch nie jemanden verletzt.« Er schaute Ry treuherzig an. »Sie wissen, dass manche Leute es lieben, andere Menschen zu verbrennen. Ich aber nicht, das wissen Sie, Inspector, oder?«
    »Ja, Clarence, das weiß ich.«
    »Ich nicht, Ry. Ich hab noch nie jemanden verbrannt.« Dann leuchteten seine Augen auf. »Bis auf Sie. Aber das war ein Unfall. Haben Sie Narben?«
    »Ja, ich habe Narben.«
    »Ich auch.« Clarence kicherte wieder, erfreut darüber, dass sie beide etwas gemeinsam hatten. »Kann ich sie sehen?«
    »Später vielleicht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir beide im Feuer waren, Clarence.«
    »Bestimmt. Bestimmt können Sie das. Es war, als hätte uns der Drache geküsst, stimmt’s?«
    »Der Besitzer hat dich damals dafür bezahlt, erinnerst du dich?«
    »Ich erinnere mich. Aber es hat niemand da drin gewohnt. Es war nur eine alte, leere Halle. Ich liebe leere Gebäude. Das Feuer kann sich so richtig schön durchfressen, an den Wänden hochrasen, die Decken ergreifen und zum Einstürzen bringen. Das Feuer spricht zu einem. Haben Sie’s nicht auch gehört? Haben Sie nicht gehört, wie der Drache zu uns geflüstert hat?«
    »Ja, hab ich. Wer hat dich denn dieses Mal bezahlt, Clarence?«
    Verspielt legte Clarence seine Fingerspitzen aneinander und betrachtete sie eingehend. »Ich hab niemals zugegeben, dass mich jemand bezahlt hat. Ich hab überhaupt nichts zugegeben. Sie könnten das Benzin mitgebracht haben, Inspector. Weil Sie böse auf mich waren, dass ich schuld daran war, dass Sie fast verbrannt sind.« Plötzlich wurde sein Lächeln

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