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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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reden, und wenn nicht, geh ich und hole ihn.«
    In Panik sah Clarence sich um. »Er ist nicht hier.«
    »Vielleicht doch.« Jetzt begann die Sache, Ry Spaß zu machen. »Aber vielleicht auch nicht. Wer weiß. Wer hat dich bezahlt, Clarence?«
    »Ich weiß es nicht.« Seine Lippen begannen zu zittern. »Es war nur eine Stimme, das ist alles. Hab einfach das Geld genommen und das getan, was man von mir verlangte. Ich liebe Geld, ich liebe Feuer. Wollte in dem Raum anfangen, wo all die hübschen Sachen lagen. Doch die Stimme wollte, dass ich oben anfange.« Unruhig blickte er sich um. »Ist er hier?«
    »Was ist mit den Umschlägen? Wo sind die Umschläge, in denen du das Geld bekommen hast?«
    »Ich hab sie verbrannt.« Clarence grinste wieder. »Hat Spaß gemacht.«
    Das Hähnchen, das Natalie zubereitet hatte, wäre um ein Haar verbrutzelt.
    Fluchend nahm sie es aus dem Backofen und stellte es warm, während sie die Soße zubereitete.
    Anschließend beseitigte sie das Chaos, das sie beim Kochen veranstaltet hatte, und machte sich dann selbst zurecht. Diese beiden Dinge dauerten länger als die ganze Kochaktion. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr drehte sie die Deckenbeleuchtung herunter, zündete die Kerzen in einem silbernen Kerzenständer an und deckte den Tisch.
    Nachdem sie fertig war, stieß sie einen tiefen Seufzer aus und setzte sich auf die Armlehne der Couch. Zufrieden schweifte ihr Blick durchs Zimmer. Kerzenlicht, leise Musik, Blumenduft und der köstliche Duft aus der Küche, alles war perfekt.
    Doch wo blieb Ry?
    Er kam gerade den Flur zu ihrem Apartment hinunter.
    Häng’s nicht zu hoch, Piasecki, warnte er sich selbst. Du bist der eine von zwei Leuten, die ein bisschen Spaß miteinander hatten. Keine Bindung, keine Versprechungen. Und jetzt, nachdem Clarence in Haft war, würden sie wieder auseinander gehen. Ohne Probleme, ohne Tränen.
    Warum zum Teufel stand er dann jetzt vor ihrer Tür, mit Herzklopfen wie ein Teenager und einem Strauß lächerlicher Narzissen in der Hand?
    Er hatte ihr bisher noch niemals Blumen mitgebracht. Doch sie hatten ihn vom Tisch eines Straßenhändlers her angelacht, und da hatte er sie eben einfach gekauft. Warum auch nicht?
    Doch im Moment dachte er ernsthaft daran, sie vor der Tür des Nachbarn abzulegen. Als er dieser Idee dann näher nachging, kam er sich allerdings noch lächerlicher vor. Mit einem stillen Fluch auf den Lippen kramte er den Wohnungsschlüssel aus seiner Hosentasche und schloss auf.
    Einfach lachhaft, dieses Gefühl, nach Hause zu kommen. Es war nicht sein Zuhause.
    Natalie erhob sich von der Couch und lächelte ihn an. »Hi.«
    »Hi.«
    Er hielt die Blumen hinter seinem Rücken versteckt und merkte kaum, dass das nur noch ein schwaches Rückzugsgefecht war. Alle Manöver, die er sich ausgedacht hatte, waren zum Scheitern verurteilt. Sie sah umwerfend aus in ihrem fließenden pfirsichfarbenen Kleid mit den dünnen Trägern, das im Kerzenlicht schimmerte. Als sie näher kam, schluckte er.
    »Langer Tag?«, fragte sie und küsste ihn auf den Mund.
    »Ja.« Als hätte sich seine Zunge verknotet. »Und selbst?«
    »Halb so wild. Ich konnte meinen Angestellten eine gute Nachricht überbringen. So etwas ist immer erhebend. Für alle Beteiligten. Ich hab Wein kalt gestellt. Es sei denn, du möchtest lieber Bier.«
    »Egal«, brummte er, während sie zu dem gedeckten Tisch hinüberging. »Schön. Genau wie du.«
    »Nun, ich dachte mir, wir hätten vielleicht was zu feiern.« Sie füllte zwei Gläser. »Eigentlich wollte ich’s erst nach der Eröffnung am Samstag machen, aber es schien mir dann heute angebrachter.« Sie streckte eine Hand nach ihm aus. »Ich hab dir für einiges zu danken, Ry.«
    »Hast du nicht. Ich hab nur das getan, wofür ich bezahlt werde …« Er unterbrach sich, als er sah, dass ihr Blick plötzlich weich wurde. Voller Unbehagen wurde ihm klar, dass sie die Blumen entdeckt hatte.
    »Du hast mir Blumen mitgebracht.« Das tiefe Erstaunen, das in ihrer Stimme lag, trug nichts zu seiner Beruhigung bei.
    »Ach, da stand ein Junge an der Ecke, und da hab ich mir halt gedacht …«
    »Narzissen«, seufzte sie. »Ich liebe Narzissen.«
    »Ja?« Tief verunsichert hielt er ihr den Strauß hin. »Nun, dann nimm sie.«
    Natalie barg ihr Gesicht in den duftenden Blütenkelchen. »Sie sind herrlich.« Sie hob den Kopf, und ihre Augen glitzerten. »Danke.«
    »Das ist doch keine …« Den Rest von Rys Satz erstickte Natalie, indem sie ihm die Hand

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