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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenn sie in den Spiegel blickte, starrte ihr doch die Wahrheit entgegen.
    Was sollte sie jetzt bloß tun?
    Sie schloss die Augen und befahl ihrem Körper, sich zu beruhigen. Ihre Gefühle waren ihr Problem. Sie musste allein damit zurechtkommen. Sie hatte sich offenen Auges auf eine Affäre eingelassen, bei der die Regeln von vornherein feststanden. Damit hatte sie jetzt umzugehen. Und das würde sie auch, schließlich war sie eine erwachsene, lebenserfahrene Frau.
    Sie musste sich jeden ihrer Schritte in Zukunft sorgfältig überlegen. Was sie jetzt brauchte, war nur etwas Zeit. Dann würde sie die Angelegenheit schon in den Griff bekommen.
    Seine Fingerspitzen strichen ihr zart über die Schulter. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    »Ich glaube, ich sollte mal nach dem Essen sehen.«
    »Die Stunde ist doch noch längst nicht vorbei.«
    »Ich muss … den Salat noch machen«, gab sie unsicher vor.
    »Später.«
    Er legte seine Hand unter ihr Kinn und drehte ihren Kopf so, dass sie ihm ins Gesicht sehen musste. Verrückt, dachte er. Ich bin völlig verrückt nach ihr. Dann – er konnte nicht anders – küsste er sie.
    Sie erschauerte. Eben wollte sie sich seinem Kuss so richtig hingeben, da ließ Ry sie auch schon wieder los.
    »Warum sind wir eigentlich immer in Eile?«, flüsterte er rau und adressierte die Frage mehr an sich selbst als an sie.
    »Ich weiß es nicht.« Sie musste jetzt augenblicklich aufstehen und sehen, dass sie einen klaren Kopf bekam, bevor sie irgendeinen idiotischen Fehler beging. »Ich geh uns noch etwas Wein holen.«
    »Wir brauchen jetzt keinen Wein.« Langsam und aufreizend strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. »Weißt du, was ich glaube, Natalie?«
    »Nein.« Sie befeuchtete ihre Lippen und kämpfte darum, ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden.
    »Ich glaube, wir haben einen Schritt vergessen.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    Er strich ihr mit seinen Lippen übers Gesicht. »Verführung«, flüsterte er rau.

10. K APITEL
    Verführung? Es war nicht nötig, sie zu verführen. Sie sehnte sich nach ihm. Ständig sehnte sie sich nach ihm. Bevor ihr klar geworden war, dass sie ihn liebte, hatte sie ihr Verlangen nach ihm als eine heftige körperliche Reaktion abgetan. Hormone … Doch jetzt, sah er denn nicht …
    Ihre Gedanken lösten sich in Luft auf, als seine Lippen in erregender Langsamkeit über ihre Schläfe streiften.
    »Ry.« Sie presste die Hand gegen seine Brust und drückte ihn etwas von sich weg, während sie sich bemühte, einen leicht scherzenden Tonfall in ihre Stimme zu legen … Sie musste Zeit gewinnen, um einen klaren Gedanken fassen zu können und ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Doch da waren seine Fingerspitzen, die sanft und zärtlich über ihr Dekolleté strichen, und sein Mund näherte sich schon wieder ihrem. »Ry«, flüsterte sie noch einmal.
    »Wir könnten jetzt sofort loslegen, Natalie, du und ich, stimmt’s?« Seine Zunge zog eine heiße Spur über ihre Lippen. »Schnell, ohne Umwege. Ich denke, wir sollten zur Abwechslung mal ein paar kleine Seitenstraßen nehmen.«
    »Ich denke …« Doch sie dachte gar nichts. Konnte überhaupt nicht denken. Nicht mehr, nachdem sie seine Lippen so wie eben auf ihren gespürt hatte. Noch niemals zuvor hatte er sie auf diese tiefe Art und Weise geküsst, mit dieser glühenden stillen Besessenheit, die ihr durch Mark und Bein ging.
    Ihr Körper war weich wie das Wachs, das träge von den Kerzen herabtropfte. Ein tiefer, hilfloser Seufzer schwang sich aus ihrer Kehle empor. Ry setzte seine ausgiebige Erkundung mit seiner Zunge fort, zärtlich und besitzergreifend in einem, sie spürte jeden ihrer Nerven vibrieren, und es schien ihr, als wäre er über Stunden hinweg glücklich damit, nur dieses eine zu tun.
    Ihr Kopf sank nach hinten. Er umfasste ihn, und seine Zunge begann wieder mit ihrer zu spielen. Ihr Atem ging stoßweise, und ein Schauer überlief sie, als er mit seinen Fingerspitzen ihre Brüste berührte.
    Jetzt, jetzt gleich würden das Tempo und die Wucht kommen, die sie kannte und denen sie sich gewachsen fühlte. Gleich ist der Moment da, wo du die Kontrolle wieder zurückerlangst, hoffte sie, gleich wird alles wieder so, wie du es kennst. Doch seine Finger strichen nur weiter mit quälender Langsamkeit über ihren Hals, ihre Kehle, dann fuhr er mit regelrecht verheerender Zärtlichkeit über ihre Wangen, sodass es ihr erschien, als sei ihre Haut nichts als hauchdünnes Seidenpapier und

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