Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
und Abeloth’ Bein und ihre Hüfte rutschten zur Seite, schlaff und locker. Doch der Rest von ihr blieb auf ihm liegen, von dem schweren Balken an Ort und Stelle festgenagelt. In der Annahme, dass ihr Rückgrat gebrochen war, drückte er den Klingenemitter seines Lichtschwerts gegen ihre Seite. Akanahs Stimme drang in sein Ohr.
»Luke, verzeih mir«, flüsterte sie. »Ich … Ich verstand nicht.«
Ein Zittern durchfuhr ihren Körper, dann hob sie den Kopf, und in den Untiefen ihrer Augen schimmerten zwei winzige silberne Punkte. Ihr Haar nahm einen goldenen Glanz an und schmiegte sich um Lukes Gesicht, um eine private Welt zu erschaffen, in der es nur sie beide gab, und ihr volllippiger Mund wurde so breit, dass er von einem Ohr zum anderen reichte.
Der Mund öffnete sich, um eine Reihe schmaler Reißzähne zu enthüllen, und begann sich dann seiner Kehle zu nähern. Luke aktivierte das Lichtschwert und zog die zischende Klinge der Länge nach durch ihren Körper nach oben. Sie stieß ein langgezogenes, schmerzerfülltes Keuchen aus, dann verblasste der silberne Lichtschein in ihren Augen, und ihr Kopf krachte neben seinem auf den Steinboden.
Eine Woge des Kummers spülte über Luke hinweg. Abeloth hatte Akanahs Leib übernommen, doch Akanah hatte sich mit diesen letzten Worten durchgekämpft, um sein Gewissen zu beruhigen. Er wusste, dass er Abeloth’ Macht noch immer nicht vollends erfasste, doch er hatte zu viel Angst um seinen Sohn, um jetzt Zeit damit zuzubringen, darüber nachzudenken. Ben kämpfte immer noch gegen Taalon und Vestara, und der Furcht nach zu urteilen, die von der Machtaura seines Sohnes ausging, lief der Kampf schlecht für ihn. Luke nutzte die Macht, um den schweren Trägerbalken beiseitezustoßen, versuchte dann, aufzuspringen … und brach beinahe zusammen, als seine Verletzungen in lähmendem Schmerz explodierten. Der Akt des Atmens war, als würde man einen Felsbrocken herunterwürgen, seine Knie fühlten sich wacklig und geschwollen an, und in seiner Brust war ein Druck, dass er sich fragte, ob der Balken womöglich sein Brustbein zerschmettert hatte.
Er fand Ben in der Nähe der Tür, wo er Saltos durch die rauchschwangere Luft vollführte, sodass seine Klinge eine saphirblaue Helix beschrieb, als er von Taalon auf Vestara zusegelte.
Vestara hingegen kauerte sich nieder, um zu springen, tänzelte vor und zurück, während sie nach einer Gelegenheit suchte, an ihm vorbeizueilen und sich dem Hochlord anzuschließen. Luke wusste, dass er einen länger andauernden, strapaziösen Kampf nicht überstehen würde, und nutzte die Macht, um den Balken zu packen und auf Taalon zu schleudern.
Es schien, als würde der Angriff den Sith vollkommen unvorbereitet treffen – bis Taalon mit einem Mal herumwirbelte und sein Lichtschwert hochriss, um den Balken in zwei Hälften zu teilen.
Eine Hälfte trudelte harmlos vorbei.
Die andere krachte Taalon zwischen die Schulterblätter. Anstatt den ganzen Aufprall zu absorbieren, ließ sich der Hochlord von der Wucht des Balkens durch die Luft katapultieren, um sich danach auf dem Boden abzurollen. Doch dazu kam es nicht. Luke schwang seine Hand in Richtung des Sith, nutzte die Macht, um seinen Flug zu beschleunigen, und ließ ihn gegen die Rückwand krachen.
In der Hoffnung, seinem Gegner den Rest geben zu können, spannte Luke die Beine an, um auf ihn zuzuspringen. Sein Knie gab nach, ließ ihn beinahe zu Boden stürzen. Anstatt das Gelenk noch weiter zu schädigen – und am Ende nicht einmal mehr stehen zu können –, hastete er hinter Taalon her, während er sich auf die Macht berief, um die Verletzung zu stabilisieren.
Als er nach vorn taumelte, schaute Luke zur Seite, um nach Ben zu sehen – und biss frustriert die Zähne zusammen. Sein Sohn war auf ein Angriffsmuster verfallen, das eher dazu geeignet war, jemanden zu entwaffnen als zu töten. Offensichtlich war er zuversichtlicher, dass Luke gewinnen würde, als er hätte sein sollen – oder noch immer zu verliebt in Vestara, um zu erkennen, wie gefährlich es war, ihr gegenüber Gnade zu zeigen.
Bevor er Ben den Befehl zurufen konnte, sie zu erledigen, betrat ein Neuankömmling die Halle. Zuerst konnte Luke kaum mehr sehen als eine Gestalt, die sich als Silhouette im Türrahmen abzeichnete. Nach Abeloth’ Vernichtung fürchtete er, dass die Sith wieder zu Sinnen gekommen waren und Taalon zur Hilfe eilten.
Doch diese Gestalt trug das ärmellose Gewand einer
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