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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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der Dschungel weniger dicht. Unter ihnen kamen allmählich die Ruinen in Sicht, in einer kleinen Schlucht am Fuße des Vulkans gelegen. Der uralte Komplex besaß einen schlichten Grundriss mit einem grauen Steinhof, der an drei Seiten von einer Art Bogengang umringt wurde, der in die Stirnseite einer zehn Meter hohen Felswand gebaut war.
    Das offene Ende des Hofs überblickte einen dampfenden, von Moos und Ranken überwucherten Sumpf, doch das Herzstück bildete eine gurgelnde, in beißenden gelben Dunst gehüllte Fontäne.

    Dreißig Meter von der Fontäne entfernt stand Gavar Khai, eine Gestalt mit einer dunklen Kapuze, der abgehackte Farnwedel und Pilzbrocken auf einen großen, schwelenden Scheiterhaufen warf. Bens Vater und Lord Taalon waren nirgends zu sehen, doch Ben nahm ihre Machtpräsenzen unter dem gegenüberliegenden Hang wahr. Vermutlich waren sie gerade dabei, ein Labyrinth unterirdischer Kammern unter dem Bogengang zu erkunden.

    Ben blieb stehen und sagte beinahe im Flüsterton über die Schulter: »Denk an dein Versprechen!«

    »Wie könnte ich das vergessen?«, entgegnete Vestara, ebenfalls flüsternd. »So viele gebe ich davon ja nicht.«

    »Ich bin geschmeichelt, schätze ich.« Ben trat an den Rand der Klippe, bei der es sich in Wahrheit um das Dach des Bogengangs auf ihrer Seite der Ruine handelte, und fragte dann: »Wie geht’s deinen Augen?«

    »Gut genug, um mir das Gesicht meines Vaters auszumalen«, sagte sie. »Ich werde sie nicht lange hinhalten können, daher hoffe ich, dass du dir einen guten Grund dafür parat gelegt hast, dass wir unseren Posten verlassen haben.«

    »Eigentlich nicht«, meinte Ben. »Aber wenn es so weit ist, dass es darauf ankommt, wird das ohnehin keine Rolle mehr spielen.«

    Vestaras Machtaura kräuselte sich vor Verwirrung. »Was soll das denn heißen?«

    »Vertrau mir einfach … und halte dich bereit.« Ben drehte sich zur Seite. »Mach jetzt einen großen Schritt!«

    Er trat von dem Dach herunter, fuhr mit einer Hand an der Steinmauer entlang und nutzte die Macht, um den Abstieg zu verlangsamen. Hinter ihm ließ Vestara seinen Gürtel los und ließ sich einfach fallen. Im letzten Augenblick streckte sie eine Hand über den Kopf und stoppte ihren Fall, indem sie sich zur Decke des Bogengangs zog, um ein gutes Stück vor Ben zu landen – und so sanft wie eine Feder. Es war eine ernüchternde Erinnerung daran, wie ungeheuer selbstverständlich die Sith des Vergessenen Stammes die Macht einsetzten und wie wenig die Jedi tatsächlich über sie wussten.

    Als Ben schließlich auf dem Boden war, durchquerte Vestara bereits den Hof und marschierte ungeachtet ihrer verletzten Schulter und der Probleme, die ihre triefenden Augen ihr bereiteten, mit entschlossenen, zuversichtlichen Schritten auf ihren finster dreinblickenden Vater zu. Ben hielt inne, um sich das Gewand abzuklopfen und Vestara damit reichlich Zeit zu verschaffen, ihn zu hintergehen … weil er wusste, dass sie das nicht tun würde . Sie würde erkennen, dass die Gelegenheit viel zu offensichtlich war, und eine Falle vermuten, und Fehler fürchtete Vestara mehr als den Tod. Anstatt das Risiko einzugehen, vor ihrem Vater und Lord Taalon töricht auszusehen, würde sie ihr Wort halten und dabei feststellen, wie gut es sich anfühlte, ein Versprechen zu halten … und sobald sie den ersten Schritt in Richtung Erlösung erst einmal getan hatte, hatte Ben sie. Er würde sie weiterhin aufs Licht zuziehen, Stück für Stück, genauso, wie sein Vater es bei seiner Mutter gemacht hatte, bis sich Vestara schließlich an seine Wärme gewöhnte und für immer aus den Schatten heraustrat.

    Doch Gavar Khai schaute kaum in Vestaras Richtung, als sie vor ihm stehen blieb.
    Stattdessen hielt er den Blick auf Ben fixiert, eine Hand bereit, um einen Machtblitz auf ihn zu schleudern, während die andere auf dem Knauf seines Lichtschwerts ruhte. Ben gestand Vater und Tochter ein paar Sekunden alleine zu, ehe er lächelte wie ein nervöser Verehrer und sich in Bewegung setzte, um den Hof zu überqueren und sich zu ihnen zu gesellen. Durch die Macht konnte er die Neugierde seines eigenen Vaters spüren, ein dumpfer Stich des Unbehagens in der Magengegend, und er reagierte darauf, indem er sich auf seine Gefühle der Dringlichkeit und der Sorge konzentrierte, eine stumme Warnung, dass ihr angespanntes Bündnis drauf und dran war, vollends zu zerreißen.

    Sobald sich Ben zu den Khais in die rauchschwangere Luft neben

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