Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
den beiden Jedi, herunterzukommen. » Deshalb haben Sie mich doch gebeten, ihn mitzubringen, nicht wahr?«
Daalas verkniffenes Lächeln legte nahe, dass sie sicher war, was Tharn sagen würde – und das war vermutlich ihr schlimmster Fehler an diesem Tag.
Han nickte. »Na klar. Ich freue mich schon darauf, dem Meister bei der Arbeit zuzusehen.«
Er suchte Tharns Blick und schaute zu dem Schwarm Schwebekameras empor, ehe er hinzufügte: »Ich wette, das gilt ebenso für Ihre Kollegen , Doc – insbesondere für diejenigen, die Ihre Verfahrensweise im HoloNet kommentieren werden.«
Tharns Augen quollen aus den Höhlen, als ihm klar wurde, worauf Han damit hinauswollte, und er wandte sich sogleich an Daala. »Dies ist schwerlich der angemessene Ort für eine Beurteilung«, sagte er. »Ich muss sie mit in meine Klinik nehmen, um sie fachgerecht untersuchen zu können.«
»Sind Sie sicher, dass Sie sie in Ihrem Labor haben wollen, bloß von ein paar Mando-Schlägern bewacht?« Han rieb sich den Nacken, heuchelte Besorgnis um das Wohlergehen des Bith, senkte dann seine Stimme und sprach in bedrohlichem Tonfall. »Vielleicht sind sie immer noch gefährlich, und Sie haben selbst gesagt, dass die einzig sichere Methode, einen verrückten Jedi unterzubringen, darin bestünde, ihn auf Eis zu legen.«
Die Epidermalfalten in Tharns Wangen zogen sich fest zusammen, und er schien mit einem Anflug von Verachtung über Hans Worte nachzudenken. Dann erbleichten seine dunkelgrünen Wangen zu hellgrün, als ihm klar wurde, womit Han ihm drohte – dass es die Zerstörung seines Labors nach sich ziehen würde, wenn er die Jedi mit dorthin nahm –, und sein Blick glitt rasch zurück zu Daala.
»Vielleicht könnte ich doch eine vorläufige Einschätzung vor Ort vornehmen«, meinte er.
»Ich bin überzeugt, dass das vollkommen genügen wird.«
Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, stieg er die Stufen zu Saar und Turi hoch. Eine wirbelnde Masse Schwebekameras umkreiste seinen Kopf. Daala sah Han finster an, der bloß die Schultern zuckte und lautlos mit den Lippen formte: Ihr Experte.
Tharn blieb vor den beiden Jedi stehen und stand schweigend da, um zuerst Saar und dann Turi tief in die Augen zu schauen. Nach einem Moment spähte er zu den erhobenen Händen des Chev empor.
»Jedi Saar«, sagte er. »Bitte, sagt mir, warum Ihr Eure Hände hochhaltet.«
Saar runzelte seine schwere Stirn, zuckte dann die Schultern und wies mit seinem Kinn in Richtung der Reihe von Mandalorianern, die sich quer über den Gemeinschaftsplatz verteilt hatten.
»Weil ich nicht erschossen werden will?«
Tharn nickte. »Das scheint vernünftig.« Er wandte sich an Turi. »Jedi Altamik, könnt Ihr mir erklären, warum diese Mandalorianer Euch und Jedi Saar erschießen wollen würden?«
Turis Oberlippe verzog sich zu einem nervösen Halblächeln. »Sicher, Sothais und ich waren kürzlich ein bisschen durcheinander.« Ihr Blick glitt beiseite, als sie an Tharn vorbei zu Daala hinunterschaute und hinzufügte: »Aber jetzt geht es uns wieder besser, Staatschefin Daala …
Aufrichtig wie wir sind.«
Das leise Rascheln von Gelächter von jenseits der mandalorianischen Linien verriet Han alles, was er in Bezug darauf wissen musste, wie es darum stand, die Schlacht um die öffentliche Meinung auf dem Gemeinschaftsplatz zu gewinnen. Die Jedi hatten Daala in der Defensive – und sie wusste es. Zu Hans Überraschung nahm sie Turis Spöttelei mit einem säuerlichen Lächeln und einem Kopfnicken zur Kenntnis.
»Es freut mich, dass Ihr dieser Ansicht seid, Jedi Altamik«, sagte sie. »Doch falls es Euch nichts ausmacht, würde ich es vorziehen, das von Dr. Tharn zu hören.«
»Ich verstehe«, entgegnete Turi. Sie sah den Bith an. »Um ehrlich zu sein, würde ich das ebenfalls gern von ihm hören.«
Im Medienlager brach von Neuem Gelächter aus, diesmal lauter als zuvor. Tharn wartete, bis es verebbt war, und nickte dann.
»Bloß noch einige weitere Fragen, Jedi Altamik.« Er wandte sich wieder an Saar. »Jedi Saar, vertraut Ihr mir?«
Saar dachte einen Moment lang nach und schüttelte dann den Kopf. »Um die Wahrheit zu sagen, Doktor, nicht allzu sehr.«
Diese Antwort zog kein Gelächter nach sich, doch Tharn wurde problemlos damit fertig.
»Ich glaube auch nicht, dass ich in Eurer Lage jemandem trauen würde, der von der Staatschefin angeheuert wurde«, entgegnete er. »Doch bitte, seid versichert, dass alles, was ich hier tue, zu
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