Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
trottete eine holografische Reihe Octusi-Sklaven durch den Rednerkreis. »Von hier ab?«
»Das ist bestens, vielen Dank«, entgegnete Kenth. »Würden Sie das Bild jetzt bitte einfrieren und einen dieser Octusi vergrößern – einen, der ein Schild trägt?«
Han runzelte verwirrt die Stirn, tat jedoch, worum er gebeten wurde, und einen Moment später zeigte das Hologramm einen einzelnen lebensgroßen Octusi. Mit seinem zotteligen weißen Fell und dem langgezogenen, fassförmigen Unterleib, der seine Hinter- und Vorderviertel miteinander verband, ähnelte er dem Lastentier, das er seinen Blaudun-Herren zufolge war. Doch in dem breiten, flachen Rumpf, der sich aus seinem Vorderviertel erhob, lag eine Anmut, die auf die friedliche Natur hinwies, die Saba beschrieben hatte, und seine breiten Schultern und sein hammerförmiges Haupt bargen eine sanfte Schönheit, die der unkomplizierten Redlichkeit einer einfachen Seele entsprang.
Gleichwohl, als Kenth seinen Laserpointer aktivierte, leuchtete er die zerbrochenen Fesseln an, die auf dem Schild zu sehen waren.
»Meisterin Sebatyne, wurden diese Wesen jemals in Ketten gelegt?«
»Nein. Warum hätte man sie fesseln sollen, wenn sie doch nirgendwo …« Die Barabel ließ ihre Frage unvollendet, und ihre Augen quollen hervor, als sie den Grund für Kenth’ Frage zu begreifen schien. »Fesseln wären überaus selten, Großmeister Hamner. Zu selten.«
»Und woher kennen sie dann diese Symbolik?«, fragte Kyle. Er wandte sich an die anderen Meister und fügte hinzu: »Großmeister Hamner hat recht. Irgendjemand hat sie dazu angestiftet.«
Die anderen Meister sahen einander an, auf der Suche nach jemandem, der womöglich eine Ahnung hatte, welchen Nutzen diese Sache für irgendwen haben könnte. Kenth gab ihnen hinreichend Gelegenheit, eine Antwort darauf zu finden, ehe er sich schließlich räusperte.
Als sich alle Augen in seine Richtung wandten, sagte er: »Ich denke, ich habe eine Theorie. Ihr habt zweifellos alle von der Freiheitsstaffel gehört?«
Die Meister nickten, und Han Solo warf ein: »Für eine Geheimorganisation stehen sie sehr im Fokus der Öffentlichkeit.«
»Das tun Sklavenretter für gewöhnlich immer, Captain Solo«, sagte Barratk’l. In ihrer Stimme lag eine Abwehrhaltung, die Kenth überraschte, und er ertappte sich dabei, dass er sich fragte, ob es womöglich einen Grund dafür gab – einen Grund, der möglicherweise erklärte, warum die Freiheitsstaffel einfach davon auszugehen schien, dass sie auf die Hilfe der Jedi zählen konnte.
»Das bringt es einfach mit sich, wenn man die Schwachen schützt und die Mächtigen zerschmettert. Man erinnert sich an dich.«
Han schenkte ihr ein zustimmendes Grinsen. »Dagegen lässt sich schwer was sagen«, meinte er. »Aber inwiefern macht es Sinn, dass sie auf Blaudu Sextus für Unruhe sorgen? In der Galaxis gibt es unzählige Dreckslöcher, wo die Lage wesentlich schlimmer ist. Warum auf einer Welt einen Aufstand anzetteln, wo man nicht einmal mit Sicherheit weiß, dass die Octusi wirklich Sklaven sind ?«
Es war Leia, die darauf antwortete. »Wegen Madhi Vaandt.«
Sie ging zur Kontrollkonsole hinüber und streckte die Hand über die Oberseite aus, um einen Schalter zu betätigen. Jetzt zeigte das HoloNet wieder eine Live-Übertragung. Die hologene Reporterin war gerade dabei, einen haarlosen grünen Zweibeiner zu interviewen, der ihr bloß bis zum Kinn reichte. Er hatte eingesunkene Augen, eine lange, dolchdünne Nase und einen breiten, lächelnden Mund. Während Vaandt den bedauernswerten Blaudun mit bissigen Fragen darüber löcherte, andere Lebewesen zu besitzen, erhob Leia die Stimme, um die dünnen Stimmen zu übertönen, die von der Audiospur kamen.
»Was hat sich in letzter Zeit geändert?« Leia deutete auf Vaandts Bild. » Sie. Es ist kein Zufall, dass sie sich ausgerechnet gerade auf Blaudu Sextus befindet, als die Slaven den Aufstand proben. Jemand hat ihr einen Tipp gegeben – dieselben Leute, die die Octusi überhaupt erst davon überzeugt haben, dass sie unterdrückt werden: die Freiheitsstaffel.«
Kyp schüttelte den Kopf. »Das leuchtet mir nicht ein«, sagte er. »Diese ganze Blaudun-Octusi-Sache ist nicht hässlich genug. Wenn man versucht, Aufmerksamkeit auf die Misere der Sklaven in der Galaxis zu lenken, gibt es zu viele andere Orte, mit denen man wesentlich mehr bewirken könnte.«
»Ja, aber keinen anderen Ort, bei dem man weiß , dass Daala Truppen
Weitere Kostenlose Bücher