Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
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Ein schockiertes Murmeln fuhr durch den Gerichtssaal, und die Richterin – eine würdevolle Falleen mit einem fein geschuppten Gesicht und langem Haar, das sie als Knoten trug – betätigte einen Knopf an ihrer Bank. Ein scharfer, durchdringender Ton erfüllte den Raum, um den Saal sogleich zur Ordnung zu bringen, und die Richterin musterte die Zuschauer einen Moment lang mit finsterer Miene, bevor sie Dekkon zunickte, zum Zeichen fortzufahren.
Dekkon wirbelte zu Tahiri herum. Seine lange Schimmerseidenrobe wallte um seine Beine.
»Wollen Sie damit sagen, dass Colonel Solo der Angeklagten ausdrücklich befohlen hat, Admiral Pellaeon nicht zu töten?«
Pagorski nickte. »Das will ich.«
»Und Sie sind sich sicher, dass Sie Colonel Solo und die Angeklagte gehört haben?« Ein verwirrtes Stirnrunzeln zuckte über Dekkons klotziges blaues Gesicht, als sein Blick auf Eramuth’ dösende Gestalt fiel, doch er fasste sich rasch und nahm wieder Tahiri in den Blick. »Hätten es nicht auch irgendein anderer Colonel und ein anderer Leutnant sein können, die darüber diskutierten, ob Admiral Pellaeon ermordet werden sollte oder nicht?«
»Nein, es waren Colonel Solo und Leutnant Veila«, bestätigte Pagorski. »Dessen waren wir uns sehr sicher.«
»Warum?«
Wieder grinste Pagorski. »Tut mir leid, Herr Staatsanwalt, aber Sie wissen, dass ich das nicht preisgeben darf.«
Ein väterliches Lächeln trat auf Dekkons Züge. »Natürlich können Sie das nicht.« Er drehte sich, um wieder Pagorski anzusehen, und hielt einen Moment lang inne, zweifellos, um abzuwägen, wie weit er die Grenzen eines regulären Verhörs ausreizen konnte, während sein Widersacher ein Nickerchen machte. Nach einem Moment schien er zu dem Schluss zu gelangen, dass er jeden Vorteil beim Schopfe packen musste, der sich ihm bot, und er fragte: »Also, was glauben Sie, warum Leutnant Veila ihn umgebracht hat?«
Pagorski richtete ihren eisigen Blick auf Tahiri. »Weil sie ehrgeizig war.«
»Ehrgeizig?«
»Admiral Pellaeon war ein Mann mit einem Willen so hart wie Durastahl«, erklärte Pagorski, »und Leutnant Veila war die Adjutantin eines der skrupellosesten Anführer, den die Galaxis je gesehen hat. Ich kann mir vorstellen, dass sie wütend wurde und frustriert darüber war, ihr Versagen melden zu müssen, als sich der Admiral weigerte, seine Meinung zu ändern. Dieser Wut hat sie dadurch Luft gemacht, dass sie eine Legende der Imperialen Flotte ermordete.«
Wieder brach im Gerichtssaal Gemurmel aus. Han drängte sich gegen Leias Schulter, und das warme Kratzen seines Flüsterns erfüllte ihr Ohr.
»Warum erhebt niemand Einspruch?«, wollte er wissen. »Sogar ich weiß, dass diese letzte Aussage reine Spekulation war!«
Leia legte ihrem Mann beruhigend eine Hand aufs Knie, ehe sie Eramuth in dem Wissen, dass man sie des Gerichtssaals verweisen würde, wenn man sie erwischte, einen sanften Machtschubs gab. Der Kopf des Bothaners rollte zur Seite, und seine Schnauze öffnete sich gerade lange genug, um ein lautes, kehliges Schnauben entweichen zu lassen.
Für vielleicht eine halbe Sekunde senkte sich ein verblüfftes Schweigen über den Gerichtssaal, bevor auf der Zuschauertribüne ein Chor schlecht verschleierten Gekichers ausbrach.
Richterin Zudan drückte auf den ORDNUNG-Knopf oben auf ihrer Bank und verlangte nach Ruhe.
Die Schuppen auf ihrem stattlichen Falleen-Gesicht färbten sich vor Verärgerung purpurn. Mehrere der Geschworenen musterten Eramuth voller Entsetzen und schüttelten mit unverhohlenem Unglauben die Köpfe. Tahiri drehte sich auf ihrem Sitz um, die Brauen in einer stummen Bitte um Hilfe gewölbt.
Han lehnte sich vor und griff über das Geländer, um ihr die Schulter zu tätscheln. »Keine Sorge, Mädchen«, sagte er. »Er hat alles unter Kontrolle.«
Tahiri schaute hinüber zu Eramuth, der immer noch schlief, schüttelte dann den Kopf und flüsterte: »Selbst Dekkons Zeugin da oben kann besser lügen.«
Han runzelte die Stirn, doch bevor er darauf etwas Schlagfertiges erwidern konnte, nickte Dekkon. »Eine Legende, in der Tat.« Der Chagrianer wandte sich dem Tisch der Verteidigung zu.
»Ihre Zeugin, Herr Verteidiger.«
Tahiri drehte sich wieder nach vorn und schaute mit einer Miene zu Eramuth hinüber, die gleichermaßen Verwirrung und Besorgnis widerspiegelte. Sie hatte den Solos mehr als einmal gesagt, wie beeindruckt sie von ihrem bothanischen Rechtsanwalt war, wie
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