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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Tahiri.

    Eramuth runzelte die Stirn. »Was?«

    »Jacen war Colonel Solo«, erklärte Tahiri. »Nicht Captain.«

    Eramuth’ Ohren erschlafften. »Habe ich nicht Colonel gesagt?«

    Bevor Tahiri darauf antworten konnte, verlangte Richterin Zudan mit scharfer Stimme zu wissen: »Sind Sie mit der Zeugin fertig, Herr Verteidiger?«

    Eramuth bedeutete Tahiri, still zu sein, und stand auf. »Verzeihen Sie, Euer Ehren, ich habe mich mit meiner Klientin besprochen.«

    »Ich habe gefragt , ob Sie mit der Zeugin fertig sind, Herr Verteidiger«, wiederholte Zudan.
    »Sie haben sie nicht entlassen.«

    »Fürs Erste bin ich mit ihr fertig, Euer Ehren«, sagte Eramuth. »Doch ich würde mir gern das Recht vorbehalten, sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut in den Zeugenstand zu rufen.«

    Zudan nickte, als hielte sie das für eine kluge Idee. »Ich bin mir sicher, dass Sie das wollen.
    Die Zeugin wird mit der Auflage entlassen, sich im Wartebereich weiterhin zur Verfügung zu halten.« Die Falleen drehte sich gerade lange genug zur Seite, um zu sehen, wie Pagorski die Anweisung mit einem Nicken quittierte, ehe sie sich wieder dem Tisch der Verteidigung zuwandte und Eramuth und Dekkon nach vorn winkte. »Ich bitte die Herren Anwälte, zur Richterbank vorzutreten.«

    Tahiri warf einen raschen Blick auf die stirnrunzelnden Geschworenen und ließ den Kopf sinken, doch Eramuth klopfte ihr einfach auf die Schulter, packte seinen Gehstock und spazierte auf die Richterbank zu. Er war kaum fort, als sich seine Klientin auch schon umdrehte und Leia und Han zu sich winkte. Als sie ihre Köpfe zusammensteckten, fand Leia, dass die junge Frau verwirrt und besorgt wirkte – und verängstigter als jemals zuvor seit dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong.

    »Was denkt ihr?«, flüsterte Tahiri. »Ist er zu alt, um dem hier gewachsen zu sein?«

    »Hey, unterschätz uns alte Knaben nicht«, entgegnete Han. »Wir haben Tricks auf Lager, von denen du noch nie gehört hast.«

    Tahiri bedachte ihn mit einem argwöhnischen Stirnrunzeln. »Denkt ihr wirklich , das Ganze ist ein Trick?«

    Leia runzelte nachdenklich die Stirn und zuckte schließlich die Schultern. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Es gab jede Menge Gelegenheiten, um Pagorskis Zeugenaussage anzuzweifeln – sie möglicherweise sogar komplett auseinanderzunehmen –, ohne dass Eramuth sie genutzt hätte.«

    »Ja, aber Dekkon ist ein gescheiter Bursche«, merkte Han an. »Wenn Eramuth ihn in eine Falle locken will, muss das überzeugend aussehen.«

    » Überzeugend , nicht töricht«, sagte Tahiri. »Sofern seine Strategie nicht darin besteht, dass die Geschworenen Mitleid mit mir bekommen, habe ich keine Ahnung, was er da treibt.«

    »Willst du ihm nicht einfach vertrauen?«, fragte Han. Das war eine ehrliche Frage, kein Einwand, und das verriet Leia, dass sogar Han Zweifel hegte. »Bislang warst du mit ihm ziemlich zufrieden.«

    Tahiri dachte einen Moment lang nach und nickte dann. »Ich weiß«, erwiderte sie, »aber hier geht es um mein Leben … und auch um Eramuth’, falls die Belastung größer ist, als er aushalten kann.«

    Leia schwieg einen Moment lang und versuchte nachzudenken, doch in Wahrheit machte sie sich bloß Sorgen … stellte sich vor, was für ein Gefühl das sein würde, auch noch diese letzte Verbindung zu ihren beiden Söhnen zu verlieren, zu dem strahlenden Stern, der Anakin gewesen war, und zu dem alles zerstörenden Wirbel, einem wahren Vortex der Vernichtung, zu dem Jacen geworden war. Tahiri hatte ihren jüngsten Sohn geliebt und hatte im Krieg mit ihm gekämpft, hatte ihn sterben sehen und ihm ihre Kraft gegeben, damit er wusste, dass er nicht allein an irgendeinem fernen Ort starb. Dann hatte sich Jacen diese Liebe zunutze gemacht und sie korrumpiert, um seinen eigenen finsteren Zwecken zu dienen, und irgendwie hatte sie überlebt und war zu ihnen zurückgekehrt, innerlich nicht wirklich ganz, aber stärker als je zuvor und bereit, für ihre Fehleinschätzung geradezustehen. Wenn Leia sie verlor, würde sie damit so viel mehr als die Frau verlieren, die ihren beiden Söhnen in ihren letzten Stunden eine gute Freundin gewesen war – sie fürchtete, dass sie dann das verlieren würde, was von ihren Söhnen selbst noch übrig war.

    Leia, die nach wie vor so tat, als würde sie nachdenken, nahm sich ein paar Sekunden, um sich zu sammeln, und wandte sich dann an Han. »Eramuth mutet sich tatsächlich eine Menge zu«, sagte sie. »Dekkon hat ein

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