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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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scharfsinnig und gewieft und – überraschenderweise – moralisch anständig er zu sein schien. Daher war es wahrscheinlich, dass die Besorgnis in ihren Augen ebenso sehr ihm wie sich selbst galt; dass sie sich sorgte, die Belastung eines so hochkarätigen Prozesses könne womöglich mehr sein, als ein betagter Bothaner verkraften konnte.

    »Verteidiger Bwua’tu?«, forschte die Richterin von ihrer Bank aus.

    Eramuth stieß ein langgezogenes, schläfriges Schnauben aus.

    »Verteidiger Bwua’tu ?«, wiederholte Zudan. Als Eramuth’ einzige Reaktion darin bestand, den Kopf von einer Seite zur anderen rollen zu lassen, wandte die Richterin ihre Aufmerksamkeit Tahiri zu. »Wäre die Angeklagte vielleicht so freundlich, ihren Rechtsbeistand zu wecken?«

    »Natürlich, Euer Ehren.« Tahiri schüttelte den Bothaner behutsam an der Schulter, während sie gleichzeitig flüsterte: »Eramuth … Eramuth … !«

    Als sie zum dritten Mal seinen Namen nannte, öffneten sich Eramuth’ Augen. Er ließ den Blick flüchtig durch den Saal schweifen und schien zu begreifen, was passiert war. Dann richtete er sich rasch auf, viel zu munter – zumindest Leias Meinung nach – für jemanden, der nur Sekunden zuvor so tief geschlafen hatte.

    »Verzeihung«, sagte Eramuth und strich seine Weste glatt. »Ich habe mich konzentriert.«

    Das entlockte den Zuschauern eine Woge des Gekichers, und sogar auf den Geschworenenplätzen konnten sich einige das Lächeln nicht verkneifen. Gleichwohl, die Miene der Richterin blieb ernst. Mit einem strengen, finsteren Blick sorgte sie dafür, dass in ihrem Gerichtssaal wieder Ruhe einkehrte, bevor sie die Aufmerksamkeit wieder Eramuth zuwandte.

    »Ihre Zeugin, Herr Verteidiger. Möchten Sie vielleicht, dass der Stenobot die letzten zehn Minuten des Verhörs wiederholt?«

    Eramuth schüttelte seinen pelzigen Kopf. »Das wird nicht nötig sein, Euer Ehren. Ich habe bloß meine Augen ausgeruht, nicht meine Ohren.« Er wackelte mit den Ohren hin und her, um seine Worte zu verdeutlichen, und erhob sich dann. »Ich bin bereit fortzufahren.«

    Zudan musterte ihn argwöhnisch, sagte aber: »Wenn Sie sich da sicher sind.«

    »Natürlich, Euer Ehren.« Eramuth trat mit solcher Überzeugung um den Tisch der
    Verteidigung herum, dass Leia zu glauben begann, er habe tatsächlich bloß die Augen ausgeruht.
    Der Bothaner blieb einen Moment stehen, streckte merklich den Rücken durch und marschierte dann zum Rednerpult, wo er die Ellbogen auf die Oberfläche stützte und sich zum Zeugenstand vorbeugte. »Also, Leutnant Pagorski, können Sie die Macht fühlen?«

    Pagorskis Miene wechselte von selbstgefällig zu verwirrt. »Die Macht, Sir?«

    »Sie wissen schon.« Eramuth wedelte mit großer Geste über seinem Kopf herum. »Das Energiefeld, das uns umgibt und durchdringt, das die Galaxis und alle lebenden Dinge zusammenhält und den Jedi ihre Stärke verleiht – die Macht .«

    Pagorski reagierte mit einem knappen Nicken. »Ich weiß, was die Macht ist, Herr Verteidiger.«

    »Dann sollte meine Frage doch leicht zu beantworten sein«, meinte Eramuth. »Können Sie sie fühlen?«

    »Nein.« Pagorski runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«

    »Oh.« Eramuth wirkte beinahe enttäuscht. »Sind Sie sich da ganz sicher?«

    Pagorski legte die Stirn in Falten und schaute rasch zum Tisch der Anklage hinüber, als würde sie sich von dort Hilfe erhoffen. Als die Mienen von Sul Dekkon und seinen drei Assistenten vollkommen unergründlich blieben, sah sie wieder Eramuth an und nickte. »Ja, Sir. Da bin ich mir sehr sicher.«

    Eramuth stieß ein dramatisches Seufzen aus, ehe er seine Schultern zusammensacken ließ und zum Tisch der Verteidigung zurückkehrte. Er hatte kaum Platz genommen, als sich Tahiri auch schon gegen seine Schulter drängte und ihm so barsch ins Ohr flüsterte, dass sich Leia nicht anstrengen musste, um alles mit anzuhören. » Das war’s? Sie steigt einfach da rauf und lügt …«

    »Meine Liebe .« Eramuth’ Hand schoss herüber und drückte Tahiris Bein so fest, dass Leia sehen konnte, wie sich der Muskel in den Schultern des alten Bothaners anspannte. »Ich habe soeben festgestellt, dass Leutnant Pagorski nicht alles gehört haben kann, das zwischen Ihnen und Captain Solo kommuniziert wurde. Ist das nicht genug für einen Tag?«

    Leia sah Tahiris Schultern im selben Moment zusammensacken, in dem sie Han stöhnen hörte.

    »Colonel« , flüsterte

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