Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
sagte er. »Alles, was wir aufspüren, sind Wyvarle und Drendeks.«
»Wir können uns jederzeit aufteilen«, schlug Luke vor. »Je mehr Fläche wir abdecken, desto besser stehen unsere Chancen, sie zu erwischen, bevor sie sich wieder erholt.«
Taalon neigte den Kopf nach vorn und musterte Luke. »Ja, ich bin mir sicher, dass Ihr uns nur zu gern loswerden möchtet.«
»Eigentlich nicht«, entgegnete Luke. Wenn sie alle auf eigene Faust oder in zwei kleinen Gruppen suchten, würden sie alle anfälliger für die gefräßige Pflanzenwelt des Planeten sein – und für den Verrat ihrer vermeintlichen Verbündeten. Doch nachdem sie zwei Tage lang falschen Fährten gefolgt waren, sah es langsam so aus, als müssten sie dieses Risiko eingehen. »Aber wir müssen unser Vorgehen ändern. Auf diese Weise werden wir Abeloth nicht finden.«
»Zweifellos deshalb, weil Ihr ihren wahren Leichnam so gut versteckt habt«, meinte Gavar Khai, der hinter Luke und Taalon auftauchte. »Ihr haltet niemanden zum Narren, Meister Skywalker – Ihr verschwendet bloß unsere Zeit.«
Luke seufzte. Nachdem sie entdeckt hatten, dass der Leichnam, den sie beim Quell der Kraft verbrennen wollten, nicht Abeloth gehörte, war eine dreistündige Patt-Situation nötig gewesen, bloß um die Sith davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee wäre, zur Jadeschatten zurückzukehren und die Identität desjenigen zu überprüfen, um wen auch immer es sich bei dem handelte, den Ben und Vestara auf der Medistation versorgt hatten. Leider war der Patient bereits geflohen, als sie schließlich eintrafen, sodass den widerstrebenden Verbündeten nichts von ihrem früheren Kampf gegen Abeloth blieb, außer Frustration, Ungewissheit und gegenseitiger Abneigung.
Als der Hochlord Khai nicht widersprach, wandte Luke sich dem breitschultrigen Sith zu.
»Ich wünschte, ich würde Eure Zeit vergeuden, Gavar. Das wünschte ich wirklich.« Er wies den Pfad hinunter. »Aber da das nicht der Fall ist, sollten wir zu den Schiffen zurückkehren und schauen, ob uns noch eine andere Möglichkeit einfällt, diese Sache anzugehen.«
Khai verweilte in der Mitte des Pfads, ließ seinen grimmigen Blick jedoch an Lukes Schulter vorbeischnellen, um Anweisungen von Taalon entgegenzunehmen.
»Tun wir, was er vorschlägt, Schwert Khai«, sagte Taalon. »Zumindest wird es … angenehmer sein, diese Angelegenheit bei den Schiffen zu erörtern.«
Der Anflug eines Lächelns huschte über Khais dünne Lippen und verriet, dass er Taalons Worte genauso verstand wie Luke: dass es eine Auseinandersetzung geben würde, und falls diese Auseinandersetzung in Gewalt eskalierte, würde ihre zahlenmäßige Überlegenheit den Sith auf der freien Fläche des Flussufers von größerem Vorteil sein als hier.
»Wie Ihr wünscht, Hochlord.«
Khai beugte vor Taalon sein Haupt und warf Luke einen letzten finsteren Blick zu, ehe er sich umdrehte und an Ben und seiner Tochter vorbei an die Spitze ging. Luke hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben, sich die Sith aus dem Rücken zu halten, also atmete er langsam und bewusst aus, während er sich im Stillen auf seinen Gefahrensinn konzentrierte, und folgte seinem Sohn und Vestara den Pfad hinab.
Nach dem falschen Spiel des Sith-Mädchens beim Kampf gegen Abeloth schien Ben in ihrer Nähe wesentlich vorsichtiger zu sein, und das war eine gewaltige Erleichterung. Doch Luke hätte sich selbst etwas vorgemacht, wenn er sich eingeredet hätte, dass die Ablenkung damit hinfällig war. Vestara war eine gescheite, schöne junge Frau mit einer einnehmenden Persönlichkeit, und Ben war ein heranwachsender junger Mann, der noch immer dabei war, mit seinen Hormonen ins Reine zu kommen. Es würde mehr als ein paar Lügen und einen tödlichen Verrat brauchen, um seinen Gefühlen einen Dämpfer zu verpassen. Das ließ sich leicht an den verstohlenen Blicken erkennen, die er Vestara jetzt, wo er hinter ihr ging, anstatt vor ihr, immer wieder zuwarf, und an der Art und Weise, wie er strauchelte und sanft gegen sie stieß, wann immer das Gelände uneben wurde.
Luke streckte einen Arm aus und hielt seine Hand hinter Bens Ohr. Als Ben sie auch nach einem halben Dutzend Schritten noch nicht bemerkt hatte, schüttelte Luke verzweifelt den Kopf und verpasste seinem Sohn einen Klaps übers Ohr.
»He!« Ben schaute über die Schulter und runzelte die Stirn. »Wofür war das denn?«
»Bleib aufmerksam!« befahl Luke. Er blickte auf seine eigene Schulter und
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