Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
Jedi-Deserteur, der Luke während ihres Besuchs auf der Schlundloch-Station als Geistwandelführer gedient hatte, hatte behauptet, dass jedermann, der im Teich des Wissens badete, alles sehen könne, was vergangen war, und alles, was noch kommen würde. Und sie durften schlichtweg nicht zulassen, dass diese Art von Wissen Taalon in die Hände fiel – oder irgendeinem anderen Sith.
Nach einem Moment ließ Taalon die Hand auf sein Lichtschwert sinken. »Also?«
Luke seufzte und trat dann ins Licht unmittelbar beim Zugang zur Rampe. »Haltet nach einer Grotte Ausschau«, sagte er und spähte in den Abgrund hinab. Dreißig Meter tiefer befanden sich die Kronen der Baumfarne, und der Boden lag vermutlich noch mal zwanzig Meter darunter.
»Irgendwo am Grund der Schlucht. Das ist alles, was ich Euch sagen kann.«
Taalon grinste. »Seid Ihr sicher ?«
»Nun, ich könnte Euch warnen, nicht allein hineinzugehen, aber ich bezweifle, dass Ihr mir diesbezüglich vertrauen würdet.«
»Was lässt Euch glauben, dass Ihr nicht zugegen sein werdet, um uns zu begleiten?« Das kam von Khai, der zwischen Ben und dessen Vater auf der Rampe stand. »Niemand hier ist so töricht, einem Jedi zu trauen, den er nicht im Blick hat.«
»Wir müssen uns aufteilen«, sagte Luke. »Die Schlucht ist lang und so voller Dschungel, dass wir das Unterholz wegschneiden müssen, bloß um die Canyonwände zu sehen. Jeder Tag, den wir damit verbringen, ist ein weiterer Tag, der Abeloth bleibt, um sich zu regenerieren.«
»Was vermutlich auch der Grund dafür ist, warum Schiff uns überhaupt auf diese fruchtlose Suche geschickt hat«, fügte Ben hinzu.
» Vorausgesetzt , sie ist noch am Leben«, sagte Taalon.
»Ihr glaubt ebenso wenig wie ich, dass sie tot ist«, entgegnete Luke. »Wenn Ihr das tätet, wäret Ihr nicht hier und würdet nach einem Weg suchen, sie zu finden.«
»Vielleicht genieße ich einfach nur Eure Gesellschaft, Meister Skywalker«, gab Taalon zurück. »Es ist nicht allzu wahrscheinlich, dass sich mir in nächster Zeit noch einmal die Gelegenheit bietet, so viel über Euren Orden zu erfahren.«
»Ich denke, zumindest was das betrifft, sind wir einer Meinung.« Luke wies die Schlucht hinauf. »Wie wäre es, wenn Ben und Vestara stromaufwärts gehen würden, während der Rest von uns stromabwärts sucht?«
Taalons Blick schweifte zur Rampe hinüber. Er musterte Vestara einige Sekunden lang – zweifellos, während er die Macht einsetzte, um ihr deutlich zu machen, wie wichtig es war, dass sie Ben nicht aus den Augen ließ –, ehe er sich wieder Luke zuwandte.
»Also gut, zwei Gruppen.« Taalon nickte Vestara zu. »Du hast deine Befehle.«
»Und nimm dich vor Hinterhalten in Acht«, fügte Khai hinzu. »Möglicherweise hat Meister Skywalker recht, was Schiffs Loyalität betrifft.«
Vestara neigte ihr Haupt, zum Zeichen, dass sie die Sorge ihres Vaters zur Kenntnis nahm, und schaute dann zu Ben hinüber. »Bereit?«
Ben spürte einen ermutigenden Machtknuff von seinem eigenen Vater. »Klar.« Er setzte sich in Bewegung und marschierte die Rampe hinunter, auf den Rand der Schlucht zu. »Warte nicht auf mich.«
»Das werde ich wohl müssen «, meinte Vestara hinter ihm, »wenn du darauf bestehst, den langen Weg nach unten zu nehmen.«
Während sie die letzten Worte aussprach, schien ihre Stimme aus weiterer Ferne und von unterhalb des Schiffs zu kommen. Ben drehte sich zur Seite und sah, dass sie bereits mehrere Meter unter der Rampe war und vollkommen kontrolliert in die Schlucht hinunterschwebte. Er warf ihrem Vater einen raschen Blick zu und stellte fest, dass Khai in ihre Richtung gestikulierte.
Offensichtlich setzte er die Macht ein, um sie nach unten zu lassen. Das überraschte Ben mehr, als es das hätte tun sollen. Er befand sich inzwischen lange genug in Gesellschaft dieser Sith, um zu wissen, dass sie die Macht mit derselben Selbstverständlichkeit einsetzten wie andere Wesen Komlinks und Holoprojektoren.
Ben schaute zu seinem eigenen Vater hinüber und zog eine Augenbraue hoch. Luke rollte angesichts einer derart sorglosen Überbeanspruchung der Macht mit den Augen, nickte aber und neigte den Kopf in Richtung Schlucht. Vestara war ebenso sehr eine Sith wie ihr Vater und Taalon, und es wäre nicht gut, wenn sie dort unten allein nach dem Teich des Wissens suchte – nicht einmal für einige Sekunden. Ben machte zwei schnelle Schritte auf Schiff zu, ehe er von der Rampe sprang und spürte,
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